[TU Berlin] Medieninformation Nr. 83 - 29. April 1999
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Original oder Fälschung?

Symposium "Naturwissenschaftliche Untersuchungen an Maleremails aus Limoges"

Am 21. und 22. Mai 1999 wird am Kunstgewerbemuseum Berlin ein Symposium zum Thema "Naturwissenschaftliche Untersuchungen an Maleremails aus Limoges" stattfinden. Das im Rahmen eines neuen, durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsvorhabens durchgeführte Treffen wird von der Technischen Universität Berlin, dem Kunstgewerbemuseum Berlin und dem Rathgen-Forschungslabor der Staatlichen Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, gemeinsam veranstaltet.

Emailfarben sind Glasgüsse, für die mit herkömmlichen analytischen Methoden keine direkte Altersbestimmung möglich ist. Es wird schon lange befürchtet, daß sich eine größere Zahl von Kopien und Fälschungen in öffentlichen und privaten Sammlungen befinden, da sich französische Emails der Renaissance, Bildtafeln und Luxusgeräte aller Art vor allem im letzten Jahrhundert unter Sammlern großer Beliebtheit erfreuten. Weil Materialien und Techniken seit dem 16. Jahrhundert bekannt sind, waren alte Stücke reproduzierbar. Schon damals, heißt es gelegentlich, haben Wissenschaftler wie Kenner Original und Fälschung nicht mehr zu unterscheiden vermocht.

Zwar gibt es kunsthistorische und naturwissenschaftliche Einzeluntersuchungen zu dieser Problematik, doch ist noch nie der Versuch unternommen worden, Einzelergebnisse miteinander in Zusammenhang zu bringen. Die Berliner Tagung soll den derzeitigen Forschungsstand zusammenfassen und die offenen Fragen ansprechen. Darauf aufbauend wird das Forschungsprojekt zwei Zielstellungen verfolgen: Zum einen ist die Entwicklung eines neuartigen mobilen Gerätes für die störungsfreie Materialuntersuchung am Ort der Sammlung geplant. Darüber hinaus sollen in internationaler Zusammenarbeit stilkritische und technische Erkenntnisse verbunden werden.

Zu dem Symposium in englischer Sprache möchten wir Sie herzlich einladen:

Zeit: am Freitag, dem 21. Mai 1999, von 9.00 bis 18.30 Uhr

am Samstag, dem 22. Mai 1999, von 9.00 bis 12.00 Uhr

Ort: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin,

Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Studiensaal, Tiergartenstr. 6, 10785 Berlin

Das Berliner Kunstgewerbemuseum hat soeben einen neuen Bestandskatalog herausgebracht, in dem eine Sammlung von französischem Kunsthandwerk der Renaissance, sogenannten "Maleremails", vorgestellt und kritisch diskutiert wird. Gefördert wurde die Erforschung und Bearbeitung der Berliner Sammlung durch die Ernst von Siemens-Stiftung in München. Diese Arbeit hat eine Reihe von Fragen aufgeworfen, vor allem was Kopien und Fälschungen angeht. Das jetzt beginnende interdisziplinäre Forschungsprojekt soll eine Klärung der anstehenden Fragen bringen. Dazu versammelt sich im Kunstgewerbemuseum Berlin ein kleiner Kreis internationaler Experten zu einem Gedankenaustausch.


Weitere Informationen erteilen Ihnen gerne Dr. Heike Bronk vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der TU Berlin, Tel.: 030/314-23741 oder -22459, Fax: 030/314-21106 oder E-Mail: bronoecc@mailszrz.zrz.tu-berlin.de und Dr. Susanne Netzter vom Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin, Tel: 030/266-2906, Fax: 030/266-2947 oder E-Mail: s.netzer@smb.stk-berlin.de