Weniger Lärm im Schienenverkehr

Der TU-Absolvent Roland Jürgens hat den Junior Technology Award auf dem Gebiet des Bahnwesens von Adtranz - DaimlerChrysler Rail Systems erhalten. Der internationale Preis, der 1999 erstmals für herausragende Diplom- und Doktorarbeiten im Bereich des Bahnwesens ausgelobt wurde, wird zukünftig einmal jährlich vergeben. Der Award ist Bestandteil der Kooperationsinitiative Adtranz - Wissenschaft. Zugelassen zum Wettbewerb werden alle Diplomanden bzw. Doktoranden, die nicht älter als 30 Jahre sind. Aus den eingereichten Arbeiten wurden in einem Vorauswahlverfahren die besten zehn ausgewählt und im März dieses Jahres in Hennigsdorf präsentiert. Den mit 20.000 DM dotierten Preis teilt sich der TU-Absolvent Dipl.-Ing. Roland Jürgens mit Dipl.-Ing. Katharina Bless von der Eidgenössisch Technischen Hochschule Zürich, cand. ing. Stephan Lippert von der TU Karlsruhe sowie Gero Poetsch von der Universität Gesamthochschule Paderborn. Einsendeschluss für die zweite Runde des Junior Technology Award ist der 15. November 2000.

Der TU-Preisträger Roland Jürgens hat sich in seiner Diplomarbeit "Bodenkonstruktion für Nahverkehrsfahrzeuge unter besonderer Berücksichtigung der schwingungstechnischen und akustischen Eigenschaften" mit dem Problem des Lärms im Schienenverkehr beschäftigt. Am Beispiel einer konkreten Aufgabenstellung hat er Alternativkonstruktionen für die Fußböden von Triebwagen entwickelt. Neben der Untersuchung innovativer Materialien mit neuem Elastizitätsverhalten für die schwingungstechnische Entkopplung von Fußboden und Untergestell des Wagenkastens vergleicht und bewertet Roland Jürgens verschiedene konstruktive Lösungen. Mit der von ihm vorgeschlagenen Entkopplung der Lärmquellen von der mechanischen Struktur und einer Verbesserung der Fußbodenkonstruktion kann eine erhebliche Verminderung des Schallpegels im Fahrgastinnenraum erreicht werden.

Roland Jürgens, 1972 in Potsdam geboren, studierte von 1991 bis 1999 im Studiengang Verkehrswesen/Fahrzeugtechnik an der TU Berlin. Im Rahmen des Erasmus-Programms verbrachte er elf Monate an der University of Bristol. Seit Mai 1999 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Schienenfahrzeuge der TU Berlin tätig.