[TU Berlin] Medieninformation Nr. 31 - 16. Februar 2000
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Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bringen Geld

TU-Absolvent erhält Auszeichnung vom Landesverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften

Der Landesverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften hat zum fünften Mal Förderpreise für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes vergeben. Den ersten Preis von 5.000,- DM erhielt Olaf Frey von der TFH Berlin. Mit dem zweiten Preis und 3.000,- DM wurde Dipl.-Ing. Jörg Unger von der TU Berlin ausgezeichnet. Zwei dritte Preise und ein Preisgeld von jeweils 2.000,- DM gingen an Dr. Frank Albert Pitten und Guido Herdemann, beide von der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald.

Dipl.-Ing. Jörg Unger, Absolvent des Studienganges Wirtschaftsingenieurwesen der TU Berlin, erhielt den zweiten Preis für seine Arbeit zum Thema "Implizite Modelle der Mensch-Maschine-Systemgestaltung bei der Bewertung menschlicher Zuverlässigkeit". Durch die Steigerung der technischen Zuverlässigkeit kommt dem Einfluss des Menschen auf die Sicherheit des "Mensch-Maschine-Systems" eine immer größere Bedeutung zu. "Menschliches Versagen" ist eine oft genannte Ursache, wenn es zu Betriebsunfällen kommt. So wird die vorausschauende Analyse der menschlichen Zuverlässigkeit innerhalb der Arbeitssicherheit immer wichtiger, um vorbeugend kritische Handlungen zu identifizieren und hieraus präventive Schutzmaßnahmen ableiten zu können. Es liegen zahlreiche Methoden vor, die in der Praxis bei der Gestaltung und Bewertung von Bedientätigkeiten, bei denen durch Fehlhandlungen Betriebsunfälle verursacht werden können, eingesetzt werden.

Allerdings wird in den zum Teil umfangreichen Dokumentationen zu diesen Methoden oft nicht explizit nach der Rolle des Menschen bei der Gewährleistung der Systemsicherheit gefragt. Jörg Unger beschäftigt sich in seiner Arbeit ausführlich mit dieser Thematik, da aus ihr Bewertungskriterien zur Arbeitsicherheit abgeleitet werden können.

Die wissenschaftliche Arbeit gibt zweifellos Impulse für die weitere Aufbereitung des Problemgebietes und untermauert die hohe Bedeutung der Handlungszuverlässigkeit für die Sicherheit von Mensch-Maschine-Systemen. Durch die Herausarbeitung der Schwachstellen etablierter Bewertungsmethoden werden auch den Anwendern der Methoden Anhaltspunkte für eine kritische Interpretation ihrer Analysen gegeben.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne Prof. Dr. rer. nat. habil. Klaus-Peter Timpe vom Institut für Arbeitswissenschaften des Fachbereichs Maschinenbau und Produktionstechnik der TU Berlin, der die wissenschaftliche Betreuung der ausgezeichneten Arbeit von Dipl.-Ing. Jörg Unger übernommen hatte, Tel.: 030/314-79506, Fax: 030/314-79507, E-Mail: timpe@ifa.kf.tu-berlin.de