[TU Berlin] Medieninformation Nr. 216 - 25. Oktober 2001 - Bearbeiter/in: ehr
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Verleihung des Architekturpreises 2000

Einladung zur Ausstellungseröffnung der prämiierten Arbeiten am 1. November 2001

Mit der Förderung des jährlich ausgelobten Architekturpreises für hervorragende Diplomarbeiten verbindet die DaimlerChrysler Immobilien GmbH den Wunsch, junge Architektinnen und Architekten bei ihrem Einstieg in die Berufspraxis zu unterstützen sowie neue Entwicklungen und Ideen in der Architektur zu fördern.

Für den Architekturpreis 2000 wurden 26 Diplomarbeiten aus den Bereichen Architektur und Landschaftsarchitektur der TU Berlin nominiert. Die vorgeschlagenen Arbeiten stehen stellvertretend für die Bandbreite der individuellen Aufgabenstellungen der Diplomarbeiten in den Studiengängen Architektur und Landschaftsplanung. Sie stellten sich bereits im März 2001 der kritischen Beurteilung insbesondere auch externer Juroren und geben damit in besonderer Weise Auskunft über Qualität und Profil der Ausbildung insgesamt.

Es wurden zwei Arbeiten in einer 1. Preisgruppe mit jeweils DM 1.500,- und zwei Arbeiten in einer 2. Preisgruppe mit jeweils DM 1.000,- ausgezeichnet. Diese vier Arbeiten sowie weitere vier Arbeiten der engeren Wahl werden im Fakultätsforum des Architekturgebäudes vom 2. November bis zum 23. November 2001, montags bis freitags von 12.00 bis 18.00 Uhr ausgestellt. Ein Katalog ist zum Preis von DM 12,- erhältlich.

Zur Verleihung des Architekturpreises 2000 und zur anschließenden Ausstellungseröffnung laden wir Sie herzlich ein. Eine Pressevorbesichtigung ist nach telefonischer Vereinbarung am 1. November 2001 ab 10.00 Uhr möglich.

Zeit: am Donnerstag, dem 1. November 2001, um 18.00 Uhr
Ort: Technische Universität Berlin, Foyer und Fakultätsforum, Architekturgebäude am Ernst-Reuter-Platz, Straße des 17. Juni 152 (Ecke Marchstraße), 10623 Berlin

Zu den prämiierten Arbeiten gehören:

Hayo Nadler/Peter Johannknecht: Chicago River - zwischen Highway und Highrise/1. Preisgruppe
Die Autoren erschließen über ihre Diplomarbeit einen bisher für die städtische Entwicklung Chicagos unsichtbaren, weil unnutzbaren Restraum zwischen dem Chicago River und dem Wacker-Drive. Aus der Arbeit spricht ein spannender Dialog mit den Maßstäben und strukturierenden Elementen der Stadt. Der Wacker Drive, ein dreigeschossiger "Unort" Chicagos in hervorragender Lage parallel zum Chicago River, wird vom Niemandsland zur luxuriösen Lage. Durch Klappung der Vertikalen in die Horizontale entwickelt sich eine eigenständige Struktur, die trotz ihres anderen Maßstabes selbstverständlich zu lesen ist und sich zu behaupten vermag. Die Arbeit besticht durch ihre methodisch-programmatische Herangehensweise und durch ihr innovatives Potenzial.

Jakob Tigges, Villa Fantozzi/1. Preisgruppe
Der Verfasser nimmt die von der Stadt Rom zum Abriß vorgesehene Hochstraße "Sopraelevata" zum Anlass, sich mit den Bedingungen des "adressenlosen" Wohnens in der Perepherie Roms zu beschäftigen und nach Möglichkeiten zu suchen, diese zu verbessern. Der italienische "Antiheld" Fantozzi ist dabei Symbol für die Konnotation dieser Straße im Viertel, Stellvertreter vieler Leidensgenossen, die an diesen Unorten leben. Diese gilt es zu entschädigen. In mehreren Alternativen zeigt der Verfasser auf, wie diese "Entschädigungsmaßnahme" auf der vom Autoverkehr befreiten Hochstraße Raum greift und zu schrittweisen Aufwertungen führt. Im Vordergrund stehen dabei eher die strategisch wichtigen, punktuellen Besetzungen des Territoriums als Impulsgeber einer konkret nicht planbaren, aber kanalisierbaren Entwicklung. In Analyse wie methodisch-programmatischer Aussage überzeugt die Arbeit wie auch in der intensiven Auseinandersetzung mit dem Ort.

Olga Sigfusdottir, Badelust/2. Preisgruppe
Die Verfasserin versucht, als Gegenposition aktueller Tourismusentwicklungen mit ihren Fun- und Spaßeinrichtungen alternative Formen des Badens aus der fast verloren gegangenen Tradition Islands zu entwickeln und in einem sehr sorgfältig gewählten Landschaftsraum zu realisieren. Dies gelingt ihr auf hohem Niveau. Scheint die grundsätzliche Ästhetik an manchen Punkten fast ins Pathetische abzugleiten, ist sie doch auch als Mittel zu begreifen, bewusst einen Gegenpol zum Zeitgeist zu formulieren und sich aus der fast übermächtigen Landschaft ab- und auszugrenzen. Die unterschiedlichen Typen der Bäder werden auf der Basis einer Grundmaterialität und Formensprache ihren Funktionen und ihrer Lage entsprechend - manchmal fast zu subtil - variiert.

Clara Mauer, Eine neue Architekturschule für Montpellier/2. Preisgruppe
Der städtebauliche Ansatz, einen begrenzten Altstadt-Standort Montpelliers als Ort der Arbeit und der Anschauung zu kultivieren, verdient in der dargestellten Lösung Anerkennung. Die Arbeit reagiert äußerst sensibel auf die unterschiedlichen Ebenen des städtischen Umfeldes von Montpellier und die kulturellen und klimatischen Bedingungen der südlichen Region. Sie zeigt dabei eine angenehm unprätentiöse und selbstverständliche Haltung in der Architektur. Dies sind allerdings Qualitäten, die sich erst auf den zweiten Blick erschließen. Die begrenzten Expansionsmöglichkeiten des Standortes haben zu einer Vielfalt der räumlichen Angebote geführt.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Sabine Konopka, Sonderaufgaben Fakultät VII Architektur Umwelt Gesellschaft, Tel.: 030/314-21816, Fax: -21814.

Die prämiierten Arbeiten sind auf der Homepage des Studiengangs Architektur der Fakultät VII der TU Berlin unter der Rubrik "Aktuelles" dargestellt.