[TU Berlin] Medieninformation Nr. 223 - 8. November 2001 - Bearbeiter/in: cho
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Verstehen und Verständnis

Nach dem 11.9.: Toleranz als Funktionsbedingung der Universität - ein Forum der TU Berlin

Achtung: Raumänderung!

Die Folgen der Terroranschläge in den USA vom 11. September 2001 haben auch die Hochschulen in Deutschland zu spüren bekommen. Sie bedrohen möglicherweise die Lebensfähigkeit der Universität. Darüber hinaus betrifft es den Umgang mit ausländischen Studierenden und Beschäftigten. Gerade Hochschulen sind ein Ort, an dem Vielfalt, Kreativität und neue Ideen Existenzgrundlage sind. Sie können sich nur entwickeln, wenn Offenheit und der friedliche Austausch von Ansichten gesichert sind. Es ist der Technischen Universität Berlin daher ein wichtiges Anliegen, dass kein Klima des Misstrauens und der Vorverurteilung gegenüber ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern entsteht.

Alleine unser Verständnis, Toleranz gegenüber Menschen aus anderen Kulturen zu zeigen, reicht nicht aus. Wir müssen auch verstehen, warum es Extremismus gibt, welche Wurzeln er hat und wie er sich entwickelte. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass wir zu wenig darüber wissen. Nur wenn wir lernen, andere Kulturen zu verstehen, werden wir das angemessene Verständnis für andere aufbringen können. 

Mit dem Forum "Verstehen und Verständnis. Nach dem 11. 9.: Toleranz als Funktionsbedingung der Universität" möchte die TU Berlin hierzu beitragen und beginnen, sich mit den anstehenden Fragen auseinander zu setzen. Zugleich sollen mit dieser Veranstaltung Anregungen für eine mögliche Weiterführung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung gesammelt werden. Professor Dr. Günter Abel vom Institut für Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Berlin wird sich in seinem Vortrag mit "Wissenschaft und Forschung nach dem 11. September" beschäftigen. "Der Mythos der guten Gewalt - zu Entstehungsbedingungen von Extremismus" ist Thema des Vortrags von Professorin Dr. Amelie Mummendey vom Institut für Psychologie der Universität Jena.

Wir laden Sie hiermit herzlich zu dem Forum ein und bitten Sie in Ihrem Medium auf die öffentliche Veranstaltung hinzuweisen. 

Zeit: am Dienstag, dem 20. November 2001, 16.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Mathematik-Gebäude, Raum MA 001 (nicht wie angekündigt MA 004), Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin

In seinem Vortrag "Wissenschaft und Forschung nach dem 11. September" wird Prof. Dr. Abel erläutern, dass die Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung zur Idee der Universität gehört. Er wird verdeutlichen, dass damit aber nicht die Vorstellung einer weltweit standardisierten Lebensweise verbunden ist. Von Staat und Hochschulen muss erwartet werden, dass sie in einer offenen Gesellschaft die freie Entfaltung von Wissenschaft und Forschung sichern.

Die international bekannte Sozialpsychologin Prof. Dr. Mummendey beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Problemen der Beziehungen zwischen sozialen Gruppen. In ihrem Vortrag wird sie auf die sozialpsychologischen und sozialen Bedingungen eingehen, die zur Entstehung von Extremismus führen können. Außerdem wird sie die Beziehungen zwischen sozialen Gruppen und kollektivem Verhalten aufzeigen.

 


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Professor Dr. Dr. h. c. Bernhard Wilpert, 3. Vizepräsident der TU Berlin, Tel.: 030/314-24286, Fax: 030/314-26959, E-Mail: vp3@tu-berlin.de