[TU Berlin] Medieninformation Nr. 232 - 27. November 2001 - Bearbeiter/in: caba
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Zuflucht Australien - Exil und Emigration auf dem fünften Kontinent

Wissenschaftliche Konferenz des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin am 15. Dezember 2001

Mit der Abweisung der afghanischen Bootsflüchtlinge, die der norwegische Frachter Tampa im August 2001 aus Seenot gerettet hatte, sorgte die Regierung in Canberra für Schlagzeilen in aller Welt. Die unnachgiebige Haltung gegen die Asylsuchenden wurde von vielen als Rassismus gewertet, von der australischen Bevölkerung aber honoriert. Die australische Einwanderungspolitik der letzten Jahrzehnte machte andererseits das Land zum bewunderten Muster multikultureller Vielfalt.

Einige der vielfältigen Aspekte der Immigration und Akkulturation in Australien werden im Rahmen einer wissenschaftlichen Konferenz des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin am 15. Dezember 2001 dargestellt und diskutiert.

Wir möchten Sie herzlich zu dieser Konferenz einladen. Bitte weisen Sie auch in Ihrem Medium auf diese Veranstaltung hin:

Zeit: Samstag, den 15. Dezember 2001, ab 10.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Universitätshochhaus (ehem. Telefunkenhaus), Ernst-Reuter-Platz 7, Raum TEL 2003 (20. Stock), 10587 Berlin
Hinweis: um Anmeldung wird gebeten

Am Beispiel jüdischer Flüchtlinge vor und nach dem Zweiten Weltkrieg lassen sich Widersprüche und Ergebnisse der Immigrationspolitik verständlich machen. Auch jüdische Flüchtlinge aus dem nationalsozialistischen Deutschland gehörten ursprünglich nicht zur Gruppe derjenigen Einwanderer, die in Australien besonders erwünscht waren. Wegen der wirtschaftlichen Depression war die Immigration schon vor 1933 praktisch zum Stillstand gekommen. Vermögensnachweis, englische Sprachkenntnisse, hervorragende Gesundheit waren Bedingungen zur Einwanderung, Bürgen im Land waren außerdem notwendig. Die Entfernung von Europa tat ein übriges.

Nach dem Ende der NS-Herrschaft setzte der Zustrom von "Displaced Persons" ein, die in Australien eine neue Heimat suchten. Im Verhältnis zu seiner Größe nahm Australien mehr Holocaustopfer auf als jedes andere Land, ausgenommen Israel. Aber nicht nur Juden, die die Verfolgung überlebt hatten, auch deren Verfolger aus Mittel- und Osteuropa emigrierten nach 1945 nach Australien.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Elisabeth Lindner, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314-25854 (vormittags), Fax: 030/314-21136, E-Mail: Lindner@zfa.kgw.tu-berlin.de