[TU Berlin] Medieninformation Nr. 85 - 27. April 2001 - Bearbeiter/in: mika
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Leerstand als Chance?

Einladung zur Pressekonferenz zum Forschungsprojekt "Urban Catalysts" an der TU Berlin

Mehrere Millionen Quadratmeter Gebäude stehen in Berlin leer, Hunderte von Hektar innerstädtischer Brachflächen sind auch mittelfristig städtebaulich nicht entwickelbar. Was sich zu einem großen Problem für die Kommunen und die Immobilienbranche entwickelt hat, stellt eine Chance für andere Akteure dar. Das "Neue Berlin" war in den letzten zehn Jahren geprägt von einer Vielzahl informeller temporärer Nutzungen, die vom Leerstand von Immobilien profitierten. Ob Polenmarkt oder Hausbesetzungen, ob Clubkultur oder Medienbranche, ob Kleingewerbe oder Golfspieler - all sie erzeugen intensive öffentliche Aktivitäten, die den Stadtraum beleben, brachliegende Ressourcen nutzen und dabei Standorte aufwerten, soziale Netzwerke schaffen und neue Wirtschaftzweige hervorbringen.

Was in Berlin besonders deutlich ist, hat sich auch in anderen Metropolen in den letzten Jahren zunehmend ausgeprägt. Dies war für die Fakultät VII Architektur Umwelt Gesellschaft der Technischen Universität Berlin Anlass, das zweijährige Forschungsprojekt "Urban Catalysts" zu initiieren, in dem neue Konzepte für Stadtentwicklung formuliert und auch umgesetzt werden. Lokale Teams in fünf europäischen Städten (Helsinki, Amsterdam, Neapel, Wien und Berlin) werden anhand prototypischer Areale die bisherigen Entwicklungen untersuchen und neue Verfahren und Eingriffe konzipieren, mit denen eine solche Stadtentwicklung von unten initiiert, verstärkt und in dauerhaufte Prozesse überführt werden kann. Hierzu gehören bauliche Eingriffe ebenso wie neue Kooperationsverfahren (zwischen Eigentümern, Nutzern und Kommunen), juristische Werkzeuge wie stadtplanerische Stratgien. In der zweiten Hälfte des Forschungsprojekts werden exemplarische Maßnahmen an den lokalen Standorten umgesetzt.

Zum Auftakt des Forschungsprojektes findet eine Pressekonferenz statt, zu der wir Sie recht herzlich einladen möchten:

Zeit: Freitag, dem 4. Mai 2001, um 13.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Raum H 1036, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

Bildmaterial wird für Sie zur Verfügung gestellt und Kontakte zu den europäischen Partnern ermöglicht.

An dem Forschungsprojekt sind Stadtverwaltungen, Forschungseinrichtungen, die Privatwirtschaft sowie lokale Initiativen beteiligt. Der Lenkungsgruppe gehören international renommierte Experten wie Prof. Saskia Sassen, University of Chicago, Prof. Margaret Crawford, Harvard University Boston, und Joost Schrijnen, Stadtbaurat Rotterdam, an. Geleitet wird das Projekt von Prof. Kees Christiaanse (TU Berlin), Prof. Philipp Oswalt (BTU Cottbus und TU Berlin) sowie Dipl.-Ing. Klaus Overmeyer (TU Berlin). Die Forschungskosten von drei Millionen DM werden gefördert von der Europäischen Union im Rahmen des Programms "City of Tommorow" (5. Rahmenprogramm). Das Projekt beginnt mit einem Projekttreffen aller Partner am Freitag und Samstag, dem 4. und 5. Mai 2001.


Weitere Informationen erteilen Ihnen gern: Prof. Dipl.-Ing. Philipp Oswalt und Dipl.-Ing. Klaus Overmeyer vom Institut für Städtebau und Architektur der TU Berlin, Tel.: 030/314-79728, Fax: 030/314-79730, E-Mail: Oswalt@aol.com sowie E-Mail: cet-0@snafu.de