Forschergruppe um Berliner Wissenschaftler Bimberg und Nobelpreisträger Zhores Alferov werden mit dem Staatspreis geehrt / Pressefoto abrufbar
Erstmals seit 1950 wird wieder ein deutscher Wissenschaftler mit dem Staatspreis der Russischen Förderation für Wissenschaft und Technik ausgezeichnet. Gemeinsam mit Prof. Dr. Zhores Alferov, Nobelpreisträger im Jahr 2000, Prof. Dr. Nicolai Ledentsov und Dr. Vitaly Shchukin wird Prof. Dr. Dieter Bimberg von der TU Berlin ihn am Montag, den 31. März 2003, aus den Händen des russischen Ministerpräsidenten in Moskau entgegen nehmen.
Das Wissenschaftlerteam wird für seine bahnbrechenden Forschungen auf dem Gebiet der Quantenpunkt-Laser geehrt. Die hohe Auszeichnung würdigt neben der wissenschaftlichen Spitzenleistung auch die intensive Kooperation zwischen west- und osteuropäischen Forschern sowie die Stellung Berlins und seiner Technischen Universität als aktive Drehscheibe derartiger Kooperationsvorhaben. Die drei russischen Wissenschaftler pflegen seit vielen Jahre enge Kontakte zu ihren Wissenschaftskollegen an der TU Berlin. Unter anderem lehrten und forschten sie als DAAD-Gastprofessor beziehungsweise als Humboldt-Stipendiat in Berlin.
Die Arbeitsgruppen um Dieter Bimberg, Sprecher eines Sonderforschungsbereiches und Koordinator des bundesweiten Kompetenzzentrums "NanoOptoelektronik“, und Zhores Alferov, Leiter des Ioffe Instituts, beschäftigen sich seit Beginn der 90er Jahre mit Halbleiternanostrukturen. Der wissenschaftliche Durchbruch basiert auf der Anwendung von Phänomenen der Selbstorganisation auf Halbleiteroberflächen. Den Forschern ist es gelungen, beim Wachstum weniger Atomlagen eines Halbleiters eine spontane parallele Bildung von Trillionen von Inseln pro Quadratzentimeter und Sekunde zu initiieren. Sie bestehen aus einigen tausend Atomen. Mit der Nanotechnologie hergestellte Quantenpunkte haben einzigartige Eigenschaften und erlauben die Herstellung von neuartigen Lasern und Transistoren. Diese wiederum ermöglichen völlig neuartige optoelektronisch-basierte Systeme wie DVDs oder Laser-TV. Auch der Informationsfluss für das Internet mit Glasfasern könnte in Zukunft auf Quantenpunkt-Halbleiterlasern basieren.
Ein Pressefoto von Prof. Dr. Dieter Bimberg ist unter der Internetadresse www.tu-berlin.de/presse/pi/2002/bimberg.zip verfügbar.
Weitere Informationen über das Forschungsfeld sowie einen Lebenslauf von Prof. Dr. Dieter Bimberg finden Sie unter:
http://www.pressestelle.tu-berlin.de/pi/2002/pi200a.htm