[TU Berlin] Medieninformation Nr. 267 vom 15. November 2005 - Bearbeiter/-in: caba


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„Deutschland-Tagebuch 1945 - 1946“ – Aufzeichnungen eines Rotarmisten

Einladung zu der Vortragsreihe „Lebenszeugnisse”

Die Gesprächsreihe mit Zeitzeugen findet als gemeinsame Veranstaltung des Zentrums für Antisemitismusforschung und des Literaturforums im Brecht-Haus statt. Vorgestellt werden - durch Lesung, Gespräch und Diskussionen - Autorinnen und Autoren, die Erinnerungen aus der jüdischen Lebenswelt publizieren. Die Themen reichen vom jüdischen Alltag und der Diskriminierung in der NS-Zeit über den Holocaust und das Exil bis hin zur Erfahrung des Überlebens und den Schwierigkeiten des Erinnerns.

Am 24. November 2005 diskutiert Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin, mit der Historikerin Elke Scherstjanoi. Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein und bitten Sie, in Ihrem Medium auf dieses Gespräch hinzuweisen. Bitte leiten Sie diese Information auch an Ihre Kultur-/Feuilletonredaktion weiter:

Zeit: Donnerstag, den 24. November 2005, 20.00 Uhr
Ort: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestr. 125, 10115 Berlin

Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro; kein Kartenvorverkauf

Der 1923 geborene ukrainische Jude Wladimir Gelfand wird vom Zweiten Weltkrieg aus seiner Lebensbahn geworfen. Zuerst an der Front, dann im besiegten Deutschland, erlebt er Tod und Zerstörung, erfährt Kameradschaft und Niedertracht. Ende April 1945 zieht er mit der Roten Armee als Sieger in Berlin ein. In seinen Tagebüchern aus den Jahren 1945 und 1946 setzt sich Leutnant Gelfand mit dem ungeliebten Soldatenleben auseinander. Er schildert die Kämpfe, seine Politarbeit und die Zeit der Besatzung, in der er für den Transport von Reparationsgütern zuständig ist.

Als sensibler Beobachter blendet Gelfand in seinen Schilderungen auch Disziplinverstöße in den eigenen Reihen, Beutenahmen und Racheakte an gegnerischen Soldaten und Zivilisten nicht aus. Die Aufzeichnungen, Briefe und Fotos wurden von seinem Sohn im Nachlass entdeckt und von der Historikerin Elke Scherstjanoi herausgegeben. Wladimir Gelfands „Deutschland-Tagebuch“ ist das erste private Tagebuch eines Offiziers der Roten Armee, das in deutscher Sprache vorliegt.
 


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Yasemin Shooman, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314-79403, Fax: -21136

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