Medieninformation Nr. 4 vom 12. Januar 2005 - Bearbeiter/in: sn |
In einem neuen, interdisziplinären Graduiertenkolleg an der TU Berlin wollen Ingenieure und Psychologen gemeinsam das komplizierte Beziehungsgeflecht zwischen Mensch und Technik ergründen / Einladung zur Eröffnung
Ob beim Autofahren oder Telefonieren, ob beim Geldabheben, Kaffeekochen oder beim Arbeiten am Computer – nahezu jede Minute des Tages agiert der Mensch mit einem technischen System. Diese Mensch-Technik-Interaktion ist Gegenstand der Forschungsarbeit eines neuen, interdisziplinären Graduiertenkollegs am Zentrum Mensch-Maschine-Systeme der TU Berlin.
Ziel des Graduiertenkollegs "Prometei – Prospektive Gestaltung von Mensch-Technik-Interaktion" ist die Entwicklung und Integration von Methoden, Verfahren und Werkzeugen zur Berücksichtigung der Mensch-Technik-Interaktion bereits in frühen Phasen des Aufbaus technischer Systeme. Darüber hinaus sollen Daten und Erkenntnisse zur Mensch-Technik-Interaktion gewonnen werden, die in die Entwicklung von Methoden und Werkzeugen zur Gestaltung optimumnaher Mensch-Maschine-Systeme eingehen sowie Heuristiken und Prototypen erarbeitet werden. Die Untersuchungen werden in ausgewählten Bereichen der Mensch-Maschine-Interaktion wie Kraftfahrzeugführung und Prozessführung sowie im Konsumgüterbereich durchgeführt.
Zur offiziellen Eröffnung des Graduiertenkollegs am 13. Januar 2005 möchten wir Sie herzlich, wenn auch kurzfristig, einladen.
Zeit: Donnerstag, den 13. Januar 2005, 18.30 Uhr
Ort: Zentrum Mensch-Maschine-Systeme der TU Berlin, Jebensstr. 1, 10623 Berlin, Hörsaal J 505
Das Graduiertenkolleg ist derzeit eines von sechs Kollegs an der TU Berlin und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft über viereinhalb Jahre mit 1,7 Millionen Euro gefördert. Es bietet 15 Stipendiaten (Ingenieuren und Psychologen) die Möglichkeit, innerhalb von drei Jahren zu promovieren.
Die Besonderheit dieses interdisziplinären Graduiertenkollegs bestehe darin, dass der Dialog und der Austausch von Wissen zwischen den Human- und Ingenieurwissenschaften intensiv gefördert werde, so Dr. Leon Urbas, Sprecher des Graduiertenkollegs. Zudem sei das Graduiertenkolleg ein Beispiel dafür, wie herausragende Forschung und innovative Promotionsbetreuung einander ergänzen, so Urbas weiter.
Neben der Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme, Fakultät III Prozesswissenschaften und dem Zentrum Mensch-Maschine-Systeme der TU Berlin beteiligen sich an dem Graduiertenkolleg das Kompetenzfeld Virtuelle Produktentwicklung des Fraunhofer Instituts für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik sowie das Institut für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin.
Beteiligte Wissenschaftler:
Prof. Dr.-Ing. Lucienne Blessing (TU Berlin, Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme) |
Entwicklungsmethodik für adaptive, kompetenzfördernde Mensch-Maschine-Systeme in frühen Produktentwicklungsphasen |
Dr. Thomas Jürgensohn (HFC GmbH) und Prof. Volker Schindler (TU Berlin, Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme) |
Sicherheitsgewinn im Straßenverkehr durch benutzeradaptive Assistenz |
Prof. Dr. Frank Lothar Krause (Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik) |
Interaction Mock-ups für komplexe, technische Systeme |
Prof. Dr. Manfred Thüring (TU Berlin, Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme) |
Usability Work-bench: Methoden zur Benutzermodellierung und Systemevaluation |
Dr.-Ing. Leon Urbas (TU Berlin, Zentrum Mensch-Maschine-Systeme) |
Einsatz von kognitiven Benutzermodellen in der Systemgestaltung |
Prof. Dr. Harmut Wandke (HU Berlin, Institut für Psychologie) |
Funktionsteilung Mensch-Maschine und Arbeitsteilung Entwickler-Operateur: zwei Perspektiven auf Mensch-Maschine-Systeme |
Prof. Dr.-Ing. Günter Wozny (TU Berlin, Fakultät III Prozesswissenschaften) |
Prozess-Monitoring zur Beurteilung des Betriebsverhaltens komplexer verfahrenstechnischer Systeme |