Medieninformation Nr. 41 - 24. Februar 2005 - Bearbeiter/in: ehr |
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Einladung zur Pressekonferenz am 8. März 2005
Die Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, welchen Mobilisierungseffekt der Nahost-Konflikt auf latente antisemitische Vorurteilsstrukturen hat. Solche aktuellen Formen des Antisemitismus werden jedoch häufig nicht als solche wahrgenommen, weil ihnen die rassistische Komponente fehlt, die als konstitutiv vorausgesetzt wird. Es fehlt ein Bewusstsein für andere und subtilere Formen des antijüdischen Vorurteils, die so nicht gelernt wurden. Antisemitische Stereotypenmuster haben sich insofern grundlegend geändert, als an Stelle "der Juden" der Zionismus und insbesondere Israel getreten sind. Deshalb gilt heute um so mehr, dass Holocaust-Erziehung nicht als Präventivmaßnahme gegen Antisemitismus dienen kann.
Holocaust-Erziehung in der heutigen Gesellschaft bedeutet aber für Lehrer, konfrontiert zu werden mit aktuellen antisemitischen Stereotypen, die ihnen im Unterricht begegnen und auf die sie unzureichend vorbereitet sind. Mit dem neuen Projekt "Fit machen – Für Demokratie und Toleranz – Schülerinnen und Schüler setzen sich als Youth-Trainer mit Antisemitismus auseinander", das das Zentrum für Antisemitismusforschung gemeinsam mit dem Berliner Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM) und dem Berliner Büro des American Jewish Committee durchführt, werden neue Konzepte zum Thema Antisemitismus im Unterricht entwickelt. Das Projekt soll in einer Pressekonferenz vorgestellt werden, zu der die Veranstalter herzlich einladen:
Zeit: am Dienstag, dem 8. März 2005, um 11.00 Uhr
Ort: Technische Universität Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H
3005
Auf der Pressekonferenz werden für Fragen zur Verfügung stehen:
Prof. Dr. Wolfgang Benz, TU Berlin, Zentrum für Antisemitismusforschung
Staatssekretär Thomas Härtel, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport
Deidre Berger, American Jewish Committee
Michael Rump-Räuber, LISUM
Ursula Koch-Laugwitz, Friedrich-Ebert-Stiftung
Dr. Juliane Wetzel, TU Berlin, Zentrum für Antisemitismusforschung
Nach den Methoden eines Peer-Leader-Trainings werden Schülerinnen und Schüler an
insgesamt fünf Schulen in Berlin, Brandenburg und Sachsen mit dem Thema vertraut gemacht, um ihr Wissen in einer weiteren Projektphase an Gleichaltrige weiter zu vermitteln.
Begleitend führt die Friedrich-Ebert-Stiftung eine Lehrerfortbildung durch. Die Ergebnisse des
Projektes sollen in eine CD-Rom einfließen.