[TU Berlin] Medieninformation Nr. 73 - 18. April 2005 - Bearbeiter/in: sn


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Perfekt informiert und organisiert zur Fußball-WM 2006

TU-Informatiker des DAI-Labors entwickeln für das Großereignis eine Plattform für Informationsdienste zum Sport und Verkehr, zu Unterkünften und Freizeittipps

Wer zur Fußball-WM 2006 aus dem Ausland anreist oder sich innerhalb Deutschlands zu den zwölf Austragungsorten aufmacht, will nicht nur Informationen über die Fußball-Spiele, sondern vielleicht auch die vielen kulturellen Angebote in Städten wie Berlin, Hamburg oder Frankfurt/Main nutzen oder wissen, auf welchem Wege er am günstigsten zum Stadion kommt oder wie er von einem Spiel in München zum nächsten nach Leipzig gelangt. Um an alle diese Informationen heranzukommen und sich einen perfekt aufeinander abgestimmten Tagesplan bzw. einen Plan für die gesamte Zeit der WM zu jeder Zeit und an jedem Ort mit dem Handy erstellen zu können, wird servingo entwickelt. 

Servingo ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit gefördertes Projekt anlässlich der Fußball-WM 2006 in Deutschland, an dem das Labor für verteilte künstliche Intelligenz der TU Berlin (DAI-Labor) beteiligt ist. "Wir arbeiten derzeit an einer Plattform für Informationsdienste zum Sport, zur Verkehrslage, zu Fahrplänen oder zu Angeboten der Tourismusbranche, die unabhängig von Endgeräten, Datennetzen und Mobilfunksystemen überall abrufbar sein sollen", sagt Sahin Albayrak, Professor für Informationstechnik und Leiter des DAI-Labors. Neben dem DAI-Labor der TU arbeiten in dem servingo-Verbund-Projekt u. a. auch Forschungseinrichtungen wie das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung und das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik, aber auch Unternehmen wie T-Systems International und Intergraph. Koordiniert wird servingo vom Zentrum für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV) in Darmstadt. Weitere Informationen sind über die Homepage des Projektes (http://www.servingo.org) erhältlich.

Servingo versteht sich als Hilfe zur Selbstorganisation für Besucher solcher Mega-Events wie Fußballweltmeisterschaften oder Weltausstellungen. Bei den verschiedenen Zielgruppen – Einwohner, in- und ausländische Besucher, Organisatoren, Akteure -, besteht der Bedarf nach verschiedenartigen Diensten, die derzeit nicht in integrierter Form verfügbar sind. Dies betrifft Dienste hinsichtlich des Organisationsmanagements, also zur mobilen logistischen Unterstützung wie den Abruf von Stadtplänen oder Informationen zum öffentlichen Nahverkehr und Parkplätzen, aber auch zu Bahn und Flughäfen sowie Auskünfte zu Unterkünften, Freizeittipps, Restaurants. Benötigt werden aber auch innovative personalisierte und kommunikative Dienste, die den Zugriff auf interessante Sportinformationen ermöglichen sowie Dienste zum Planen, Festhalten und nachträglichem Kommunizieren eigener Erlebnisse. Ein anderer Dienst in servingo ist die Rekonstruktion von Spielszenen im 3D-Format. So kann sich der Fan ein sensationelles Tor oder einen umstrittenen Elfmeter mit geringer Zeitverzögerung aus verschiedenen Perspektiven auf se-nem Multimedia-Handy anschauen.

Ein weiteres Projekt im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft ist das WM-Büro 2006, finanziert von der Deutschen Telekom. Hier sollen alle Innovationen und Initiativen im IT-Bereich, bundesweit koordiniert werden, an denen im Zusammenhang mit der WM 2006 geforscht wird. Zudem soll ihnen eine Darstellungsplattform zur Präsentation gegeben werden. Dem DAI-Labor der TU Berlin obliegt dafür die technische und personelle Ausstattung. 

Mit der WM 2006 wird die Einführung einer Vielzahl neuer Telekommunikationsdienste erwartet; nicht nur bezogen auf den Fußball, sondern generell für die Gebiete Sport und Unterhaltung. Diese Entwicklung ist u. a. durch eine gelungene Verschmelzung von erprobten bereits erfolgreichen Diensten mit neuen innovativen Diensten geprägt. Durch das WM-Büro 2006 soll die erfolgreiche Durchführung der verschiedenen Initiativen gewährleistet werden. Außerdem werden die zugrunde liegenden innovativen Technologien publik gemacht, um so die Innovationskraft Deutschlands darzustellen. Ziel ist es, die Öffentlichkeit über die vorhandenen Dienste zu informieren und zu erreichen, dass diese angenommen und genutzt werden, um eine Durchsetzung auf dem Massenmarkt zu fördern. 


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Jens Wohltorf, DAI-Labor der TU Berlin, Telefon: 030/314-73634, Fax: 030/314-21799, E-Mail: jens.wohltorf@dai-labor.de, Internet: www.dai-labor.de

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