[TU Berlin] Medieninformation Nr. 155 vom 22. Juni 2006 - Bearbeiter/in: sn

   

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Die Sicherheitsexpertin

Ganz jung und schon berufen: Prof. Dr. Sabine Glesner leitet an der TU Berlin das Fachgebiet "Programmierung eingebetteter Systeme"


Mit 33 Jahren wurde sie auf
eine Professur berufen:
Sabine Glesner 
Foto: privat

Sie finden sich in Flugzeugen und Mobiltelefonen, in Autos, medizinischen Geräten und Alarmanlagen. Die Rede ist von eingebetteten Systemen, unter denen in der Informatik elektronische Systeme verstanden werden, die in eine technische Umgebung integriert sind. "Eingebettete Systeme gehören zu den wichtigsten Anwendungen der Informationstechnologie. Ihre Bedeutung wächst stetig“, sagt Prof. Dr. Sabine Glesner, die seit vergangenem Jahr an der TU Berlin das Fachgebiet "Programmierung eingebetteter Systeme" leitet. 

Wie die oben aufgeführten Anwendungen zeigen, kommen eingebettete Systeme auch in für Menschen sicherheitsrelevanten Bereichen zum Einsatz. Unentdeckte Fehler im System können katastrophale Folgen haben.

Die Qualitätssicherung für eingebettete Systeme ist daher ein wichtiger Schwerpunkt in der Forschung von Prof. Glesner. Eine Methode, Softwaresysteme zu überprüfen, ist das Testen, eine andere – und daran forscht Prof. Glesner – ist die Verifikation, das heißt die mathematische Beweisführung, dass ein System und die eingesetzten Systemkomponenten korrekt arbeiten. 

Ein anderer wichtiger Forschungsschwerpunkt von Prof. Glesner sind Compiler. Compiler sind Übersetzer. Sie transformieren Programme, die ein Mensch schreibt, in Programme, die ein Rechner versteht. Compiler müssen also fehlerfrei arbeiten. "Zudem müssen sie die Architektur von modernen Prozessoren ausnutzen können, um dafür einen optimierten Maschinencode (ausführbare Programme) zu erzeugen", so Glesner. Ihr Forschungsprojekt "Verifikation und Optimierung bei der Übersetzung höherer Programmiersprachen" beschäftigt sich mit diesem Problem. "Wir wollen eine Methodik entwickeln, mit der korrekte und optimierte Programme für neueste Formen von Prozessorarchitekturen erzeugt werden können", erklärt sie. 

Das Projekt ist Teil des Aktionsplans Informatik, der zum Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gehört. Die DFG fördert dieses fünfjährige Forschungsprojekt mit einer Million Euro. 

Nicht nur die Summe ist ein Verweis darauf, dass hier hervorragende Forschung betrieben wird. Das Emmy Noether-Programm der DFG selbst steht für die Förderung herausragender Nachwuchswissenschaftler. Denn Sabine Glesner, die an der TU Darmstadt Informatik studierte, als Fulbright-Stipendiatin an der University of California in Berkeley (USA) ihren Master of Science erwarb und sich nach ihrer Promotion an der Universität Karlsruhe habilitierte, war gerade einmal 33 Jahre alt, als sie den Ruf an die TU Berlin erhielt. Das durchschnittliche Habilitationsalter in der Informatik liegt in Deutschland bei 39 Jahren.

Prof. Dr. Sabine Glesner gehört auch zum Team des Forschungsclusters "Human Centric Communication Cluster" (H-C3) der TU Berlin. Der Cluster zählt zu den Projekten, die von der DFG und dem Wissenschaftsrat aufgefordert wurden, sich im Exzellenzwettbewerb der deutschen Universitäten um eine Förderung als eines von 15 Exzellenzclustern zu bewerben.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Sabine Glesner, Institut für Softwaretechnik und Theoretische Informatik der TU Berlin, Fachgebiet Programmierung eingebetteter Systeme, Franklinstr. 28/29, 10587 Berlin, Tel.: 030/314-73258, E-Mail: glesner@cs.tu-berlin.de
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