Infrastruktur TU Berlin

Rechenschaftsbericht 1997/98


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1. Literaturversorgung

1.1 Zur Situation der Literaturversorgung allgemein:

rückläufige Erwerbungsmittel

Die Literaturversorgung an der Universität entwickelt sich unter dem Druck der finanziellen Restriktionen negativ. Während 1990 noch DM 8,1 Mio zur Verfügung standen, waren es 1997 nur noch DM 5,1 Mio. Parallel waren erhebliche Preissteigerungen, insbesondere bei den anglo­amerikanischen Zeitschriften, zu verkraften. Dies bedeutete, daß vor allem Zeitschriftenabonnements in erheblichem Umfange gekündigt werden mußten. Der Zeitschriftenbestand der TU verringerte sich von 1991 bis 1997 von 14. 855 auf 10.137. Allein in den Jahren 1996 und 1997 mußten 900 Zeitschriftenabonnements aufgegeben werden.

Bestand

Der Gesamtbestand der Universität lag am 3.12.1997 bei 3.107 Mio Einheiten, verteilt auf 140 Bibliotheken. 93 Bibliotheken hatten einen Bestand von unter 5.000 Bänden, 12 einen Bestand zwischen 5.000 und 10.000 Bänden und 9 zwischen 30.000 und 100.000 Bänden. Nur 5 Bibliotheken verfügen über einen Bestand von mehr als 100.000 Bänden.

schwierige Raumsituation

Die Raumsituation ist nach wie vor sehr unbefriedigend. Das Magazin der Hauptbibliothek, das im Bibliothekssystem der Universität die Funktion des Überlaufspeichers für alle übrigen Bibliotheken hat, kann diese Aufgabe schon seit Jahren wegen Überfüllung nicht mehr wahrnehmen.

Neubau für die Bibliothek

Auch im Berichtszeitraum war es nicht möglich, mit der Realisierung des Neubaus der Bibliothek definitiv zu beginnen. Bereits 1991 waren für dieses Bauvorhaben alle Voraussetzungen geschaffen worden. Die Planungen wurden vom Wissenschaftsrat befürwortet und mit 1. Priorität in den 23. Rahmenplan nach dem Hochschulbauförderungsgesetz aufgenommen. 1997 wurde mit der Bereitstellung der technischen Infrastruktur (Anschlüsse etc.) und der Einrichtung der Baustelle begonnen. Im gleichen Jahr mußten diese Vorbereitungsarbeiten wieder gestoppt werden, nachdem das Land Berlin das Vorhaben nicht in die Investitionsplanung bis zum Jahre 2001 aufgenommen hatte.

Ultimatum des Wissenschaftsrates

Hierauf forderte der Wissenschaftsrat eine erneute Überprüfung und ggf. Überarbeitung der Planung. Die Universität ist dem nachgekommen. Im Herbst 1998 hat der Wissenschaftsrat die erneuerte Planung der Universität akzeptiert und die Bereitstellung des Bundesanteils an der Finanzierung bestätigt. Er forderte zugleich das Land auf, seinen Finanzierungsanteil bereitzustellen und umgehend mit den Bauabnahmen zu beginnen, anderenfalls werde der Bundesanteil verfallen. Dies wurde zugespitzt mit der Feststellung, daß der Wissenschaftsrat sich nicht ein weiteres Mal mit diesem Projekt befassen werde.

"Drittmittel"-
Finanzierung?

Das Land Berlin hat sich dennoch bisher nicht bereit gefunden, den ihm obliegenden Finanzierungsanteil zu übernehmen. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses laufen Bemühungen, wenigstens einen Teil der Landesfinanzierung über eine Beteiligung von Stiftungskapital abzudecken. Es muß davon ausgegangen werden, daß dies die letzte Chance ist, dieses seit mehr als einem Jahrzehnt von der Universität mit äußerstem Nachdruck betriebene Projekt noch zu realisieren.


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