Rechenschaftsbericht 1999/2000 |
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4. 4 Einrichtung einer "International Post-Graduate School of Engineering and Advanced Technologies"
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Regionale Wissenschafts- kooperation |
Das Präsidium der Technischen Universität Berlin hat
beschlossen, eine "International Post-Graduate School of
Engineering and Advanced Technologies" einzurichten. Die
Arbeit dieser Post-Graduate School soll im wesentlichen durch
eine enge Kooperation mit den Berliner und den Brandenburgischen
Universitäten sowie mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen
und Wirtschaftsunternehmen geprägt sein.
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Themen- schwerpunkte |
Die Potentiale der TU Berlin gestatten es in besonderer Weise,
eine Synthese zwischen innovativer Grundlagenforschung und praxis-
sowie produktorientierter Anwendung herzustellen. Die erste Stufe
der Entwicklung der Post-Graduate School ist gekennzeichnet durch
eine Konzentration auf die Themenschwerpunkte Mikrosystemtechnik,
Verkehrssystemtechnik, Biotechnologie, Wasserforschung, Nanotechnologie,
Informations- und Kommunikationstechnologie. In einer zweiten
Stufe werden weitere Themenfelder hinzukommen.
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Quer zu den Fakultäten |
Hervorzuheben sind zwei strukturelle Merkmale der TU Post-Graduate
School, die sie von Post-Graduate Schools im anglo-amerikanischen
Bereich unterscheidet. Erstens werden die einzelnen Doktorandenprogramme
in forschungsspezifischen Einheiten organisiert, die aufgrund
ihrer interdisziplinären Schwerpunkte quer zu den Fakultäten
verlaufen, während etwa in den USA die Post-Graduate Schools
disziplinär in den Fakultäten durchgeführt werden.
Zweitens stimmen die einzelnen Module der Post-Graduate School
mit denjenigen Forschungsbereichen überein, in denen die
TU Berlin, unter Einbeziehung Gesamtberliner Ressourcen, jetzt
bereits stark ist und sich in Zukunft noch stärker engagieren
wird. Institutionell ist es also nicht so, dass einzelnen spezifischen
Themenstellungen das Etikett "International Post-Graduate
School" angeheftet wird. Vielmehr versammeln sich unter der
Bezeichnung "International Post-Graduate School of Engineering
and Advanced Technologies" unterschiedliche Themenschwerpunkte
und fächerübergreifende Forschungs-Einheiten. Für
die TU Berlin sind dies zunächst die oben genannten.
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Interdisziplinäres Pflichtprogramm |
Die Post-Graduate School wird im Rahmen einer dreijährigen
Ausbildung ein interdisziplinäres Pflichtprogramm für
alle Doktoranden enthalten. Dies umfasst Vorlesungen, Seminare
und Praktika ebenso wie Veranstaltungen zum Erwerb von Überblicks-Kenntnissen
und Managementkompetenzen. Zu den Profilmerkmalen
gehört auch, dass die Potentiale von Wirtschafts- und Industrieunternehmen
in die Ausbildung einbezogen werden.
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Zukunftsweisende Synthese |
Die Entwicklung der Post-Graduate School könnte den entscheidenden
qualitativen Sprung sowohl in der universitären Doktorandenausbildung
als auch in puncto Internationalisierung der Universitäten
darstellen. Ein Wettbewerbsvorteil ergäbe sich durch eine
Reihe von Merkmalen: Die Doktorandenausbildung wird auf ein qualitativ
höheres Niveau gestellt; über Diplom/Magister bzw. Bachelor-
und Master-Studiengänge hinaus kommt es zu einer weiteren
Stufe der Ausbildung, in der wissenschaftliche Qualifizierung,
Forschungstätigkeit und Praxisbezug unter Einschluss des
Erwerbs kultureller Kompetenzen eine zukunftsweisende Synthese
eingehen; zugleich wird eine enge Kooperation zwischen den Wissenschafts-,
Forschungs- und Technologie-Schwerpunkten innerhalb der TU sowie
im Raum Berlin-Brandenburg erreicht; die Programme sind sowohl
grundlagen- als auch anwendungsorientiert; die inter- und transdisziplinären
Themen verknüpfen natur-, technik-, medizin-, sozial- und
geisteswissenschaftliche Aspekte; der wissenschaftliche Nachwuchs
ebenso wie spätere Führungskräfte werden national,
europäisch und international gefördert.
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Dritte Stufe universitärer Ausbildung | Mit der Einrichtung von International Post-Graduate Schools als dritter Stufe universitärer Ausbildung in der Abfolge Bachelor-Master-PhD würde die TU bundesweit eine Vorreiterrolle übernehmen. Berlin könnte auf diese Weise eine besondere Anziehungskraft für PhD-Kandidaten auch und vor allem aus den führenden Wissenschafts- und Industrienationen, u.a. aus den USA und Japan, ausüben. |
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