Buchtipp
TU
intern fragt Menschen aus der Uni, was sie empfehlen können.
Sara Brcan ist Studentin der Medienberatung
"... Sie hielt sich für einen vollkommen normalen Menschen.
Ihr Entschluss zu sterben hatte zwei einfache Gründe.
Der erste war: Ihr Leben verlief gleichförmig. Letztlich würde
Weiterleben nichts bringen, vermutlich nur mehr Leiden. Der zweite
war: Nichts war so, wie es sein sollte, und sie konnte nichts dagegen
tun. Und das gab ihr ein Gefühl der Ohnmacht ..."
"Veronika beschließt zu sterben" ist die Geschichte
einer unglücklichen jungen Slowenin, die ihren Lebenstraum
einem ereignislosen Alltag in Ljubljana geopfert hat. Ohne Herausforderung,
ohne Risiko, ohne Passion. Eine junge Frau, die nichts mehr vom
Leben zu erwarten hat und eines Morgens beschließt, dem Leben
ein Ende zu bereiten. Doch die Überdosis Schlaftabletten befördert
sie nicht, wie erhofft, in den Tod, sondern in eine Irrenanstalt.
Als sie erwacht, teilen ihr die Ärzte mit, dass ihr Herz durch
ihren Selbstmordversuch unheilbar geschädigt ist und sie nur
noch wenige Tage zu leben hat. Angesichts des Todes lernt Veronika
nicht nur zu überleben, sondern mit allen Fasern zu leben und
zu lieben.
Dieses Buch hat mich in doppeltem Sinne gefesselt. Zum einen, weil
es jeden, der das Buch liest, über seine Gefühle, Sehnsüchte
und Träume nachdenken lässt. Zum anderen, weil die Geschichte
in meiner Heimatstadt spielt. Dadurch wirken die beschriebenen Plätze,
wie zum Beispiel der Platz vor Veronikas Fenster, der im Herzen
Ljubljanas liegt, noch viel realer.
Mit "Veronika beschließt zu sterben" hat Paulo
Coelho ein faszinierendes Buch geschrieben über die nötige
Prise "Verrücktheit", die es zum Leben braucht, sowie
über den Mut, den eigenen Lebenstraum Wirklichkeit werden zu
lassen. Ein nachdenklich machendes Buch mit einer Menge Lebensweisheit.
Paulo Coelho
Veronika beschließt zu sterben
Diogenes Verlag, Zürich 2000
ISBN 3-257-23305-1, 8,90 Euro
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