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Nr. 12, Dezember 2003
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Stromausfälle durch politische Fehler

Netzwerke standen im Mittelpunkt des Infrastrukturkongresses der TU Berlin

Netzwerke" - und zwar im mehrfachen Sinne - waren Thema auf dem 2. internationalen "Workshop on Applied Infrastructure Research", der kürzlich an der TU Berlin stattfand. Er wurde vom Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik (WIP), Prof. Dr. Georg Meran (TU Berlin/DIW) und PD Dr. von Hirschhausen (TU Berlin, WIP), an der TU Berlin veranstaltet. Wissenschaftlicher Partner der von 130 Teilnehmern besuchten Veranstaltung war neben dem DIW Berlin auch das renommierte Washingtoner World Bank Institute. Die Wissenschaftler und Praktiker beschäftigten sich in ihren Vorträgen mit Fragen zur "Netzwerkökonomie", mit der die Regulierung und Finanzierung von Infrastruktur in den Sektoren Verkehr (Schienennetze, Energienetze, Autobahnen und Flughäfen), Energie und Telekommunikation analysiert werden. Aber auch die Forschung zu diesem Thema benötigt Netzwerke, deshalb wurden auf der Veranstaltung auch Netzwerke zwischen Ökonomen und Technikern einerseits sowie Netzwerke zwischen Theorie und Praxis andererseits aufgebaut und gepflegt. Die technischen Eigenheiten der jeweiligen Infrastruktursektoren müssen bei der ökonomischen Analyse wirtschaftspolitischer Fragen und Unternehmensstrategien genau betrachtet werden. Neben Ökonomen nahmen deshalb erfreulicherweise auch Ingenieure von technischen Fachgebieten der TU Berlin, anderen Universitäten sowie aus der Praxis an der Veranstaltung teil. Hier wurden auch Ergebnisse aus interdisziplinären Projekten an der TU Berlin zum Schienenverkehr und Bausektor präsentiert.

Es ist zu einem besonderen Charakteristikum und Alleinstellungsmerkmal des Workshops geworden, dass eine große Anzahl an Vertretern aus der Wirtschaft diese wissenschaftliche Veranstaltung besuchte. Dabei kam es auch zu kontroversen Diskussionen: Die von Vertretern der großen Energieunternehmen (RWE und EnBW) präsentierte Beurteilung der Regulierung des deutschen Strom- und Gassektors war eher positiv und wich von den Beurteilungen der meisten Wissenschaftler ab.

Ein in vielen Vorträgen angesprochenes Thema waren die jüngsten Stromausfälle in den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Italien. Als Ursache der Probleme in den Vereinigten Staaten wurden von Wissenschaftlern und Praktikern langfristig wirkende politische Fehlentscheidungen bei der Regulierung dieser Sektoren identifiziert. Auf erhebliches Verbesserungspotenzial bei der Regulierung der Infrastruktursektoren in Deutschland wies Professor Martin Hellwig (Universität Mannheim, Vorsitzender der Monopolkommission) hin.

Dipl.-Ing. Thorsten Beckers
Dipl.-Volksw. Benedikt Peter

http://wip.tu-berlin.de
Tel.: 314-2 32 43

 

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