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Nr. 12, Dezember 2003
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Nöte der Metropolen

Hauptstadtplanung in Astana, Berlin, Hanoi, Taschkent und Teheran

Rudolf Schäfer (l.) in traditionellem usbekischem Gewand übergibt Abschlusszertifikate

Das Ende des Kalten Krieges und die fortschreitende Globalisierung führen seit Jahren in vielen Staaten zu starken politischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Zu ihnen zählen auch das wieder vereinigte Deutschland, die islamische Republik Iran, die wieder unabhängigen Republiken Kasachstan und Usbekistan sowie die sich in der Transformation zu einem marktwirtschaftlich-politischen System befindliche Sozialistische Republik Vietnam. Jede Hauptstadt soll nun die wieder entdeckte Identität spiegeln und weltweit repräsentieren.

800000 neue Familien werden beispielsweise derzeit jährlich im Iran neu gegründet. Die Hauptstadt Teheran übersteigt inzwischen die Zwölf-Millionen-Marke. Berlin dagegen schrumpft weiter, bis zum Jahr 2020 auf etwa 3,36 Millionen Einwohner. Im kasachischen Astana und in Taschkent ringt man mit anderen Problemen: Flächen für Hauptstadt-Aufgaben müssen bereitgestellt werden, es entstehen Satellitenstädte für jeweils 20000 bis 50000 Einwohner. Hanoi kämpft mit dem Bauboom, den die freie Marktwirtschaft mitbringt.

34 internationale Referentinnen und Referenten aus Ministerien, Universitäten, Forschungsinstituten, Stadtverwaltungen und Planungsbüros folgten der Einladung von Prof. Dr. Rudolf Schäfer und Prof. Dr. Adrian Atkinson aus der Fakultät VII, Architektur Umwelt Gesellschaft, zu einer internationalen Veranstaltung, die ein Forum für wissenschaftlichen Austausch der Planungen und Visionen bot.

Geschichtliche Hintergründe wurden erörtert, Entwicklungstendenzen und Problemfelder der Hauptstadtplanungen in den fünf Beispielstädten, Planungssysteme und Transformationsprozesse, Architekturkritik und kulturelles Erbe sowie die jeweilige Praxis der nachhaltigen urbanen und regionalen Entwicklung. Trotz großer kultureller und geopolitischer Unterschiede bestehen jedoch zahlreiche Gemeinsamkeiten. In zukünftigen Veranstaltungen sollen Planungssysteme und detaillierte Masterpläne verglichen werden. Im Frühjahr wird in Teheran eine Folgeveranstaltung stattfinden sowie im Sommer 2004 wieder eine Sommerschule an der TU Berlin.

Manuela Graetz,
Kester von Kuczkowski

Tel.: 314-2 81 20
caspian@gp.tu-berlin.de

 

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