TU intern
12/2003 als
pdf-Datei
(1,1 MB)
Nr. 12, Dezember 2003
 Themenseiten 
Titel
Inhalt
Aktuell
Was die anderen sagen
Was wir schon getan haben
Es geht auch anders
20 Jahre BIG
Lehre & Studium
Forschung
Alumni
Internationales
Menschen
Vermischtes
Impressum
TU-Homepage

Lehrstuhl sucht Paten - ein neues Modell für die Zukunft

Die Universität ist keine verlängerte Werkbank, doch Probleme der Industrie reizen die Forschung an

 
  Prof. Dr. Frank Behrendt vom Institut für Energietechnik leitet das Projekt "Patenschaftsmodelle" der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V.

Die TU Berlin unterhält in den verschiedensten Fachgebieten enge Kontakte zur Wirtschaft. Um diese Kontakte auf Zukunftsfelder von Forschung und Lehre und auf die Anforderungen der Wirtschaft an die Qualifikation der Absolventen auszuweiten, sollen für ausgewählte Lehr- und Forschungseinrichtungen an der TU Berlin Patenschaftsmodelle entwickelt werden. Aus diesem Grund wurde von der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V. ein Projekt ins Leben gerufen, das diese Patenschaftsmodelle entwickelt. TU intern wollte von dem Leiter dieses Projekts, Prof. Dr. Frank Behrendt vom Institut für Energietechnik, wissen, wie dieses Modell aussehen soll.

Für welche ausgewählten Lehr- und Forschungseinrichtungen wird das Patenschaftsmodell entwickelt und was verspricht sich die Universität davon?

Dieses Projekt bezieht das Bauingenieurwesen sowie die Teile der Fakultäten II und III, die im weitesten Sinne die Bio- und Lebensmittelwissenschaften ("Life Science") und die verfahrenstechnisch orientierten Fachgebiete umfassen, mit ein. Hieran sollen Chancen und Grenzen eines in dieser Form an der TU Berlin vorbildlosen Patenschaftsmodells zur Weiterentwicklung der Lehr- und Forschungsinhalte modellhaft betrachtet werden. Abgeleitet werden sollen hieraus Handlungsempfehlungen, die eine Übertragung der positiven Aspekte und Ergebnisse dieses Projekts auf weitere Lehr- und Forschungseinrichtungen der TU Berlin erlauben.

Wie genau soll dies aussehen? Wie sieht die Patenschaft im Bereich der Forschung aus und wie sieht diejenige im Bereich der Lehre aus?

Bei der Lehre beginnt die Arbeit eines Paten bei der Frage, ob die derzeitige und geplante Ausbildung den unterschiedlichen Anforderungen aus Unternehmen gerecht wird. Von erheblicher Bedeutung wird hier eine eingehende Beratung zu möglichen Akzeptanzproblemen bezüglich der Umwandlung der einphasigen Diplom-Studiengänge hin zu gestuften Bachelor- und Masterabschlüssen sein. Um diese zu überwinden, müssen geeignete Strategien gefunden werden.

Das Patenschaftsmodell kann und soll auch dazu beitragen, strategische Forschungsentscheidungen der TU Berlin mitzugestalten. Die TU Berlin ist nicht die verlängerte Werkbank von Unternehmen und wäre in dieser Funktion für diese auch nur von beschränktem und darüber hinaus schnell abnehmendem Wert. Die Identifikation von Problemen und Chancen, die in fünf bis zehn Jahren unsere industriellen Partner betreffen werden, stellt eine der Säulen dar, an denen sich die Forschungsaktivitäten der TU Berlin ausrichten werden.

Die Paten tragen eine hohe Verantwortung, da ihre Empfehlungen unter Umständen weit reichende Folgen haben können. Wir als TU Berlin wiederum sind gefordert, gerade angesichts der durch die erzwungenen Minderausgaben notwendigen strukturellen Eingriffe, jeden uns erreichenden und geeigneten Rat zu nutzen, um unsere Attraktivität zu erhöhen.

Wann soll es zu den ersten Patenschaften kommen?

In diesem seit September laufenden Projekt wurde eine erste Gruppe möglicher Paten identifiziert, um deren Mitwirkung wir bis zum Jahresende werben werden. Ein erstes Treffen der Paten mit "ihren" Bereichen soll dann Anfang des kommenden Jahres stattfinden.

Das Gespräch führte Bettina Klotz

© TU-Pressestelle 12/2003 | TU intern | Impressum | Leserbriefe