Ein entscheidendes Hoffnungssignal
Politischer "Zeitzeuge" im Interview
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Elmar Pieroth |
Der damalige Berliner Wirtschaftssenator Elmar Pieroth (CDU) kam
gerade aus Chicago zurück und eilte am 30. November 1983 vom
Flughafen in Richtung Wedding zur Eröffnungsfeier des Berliner
Innovations- und GründerZentrums (BIG). "Das Projekt ist
ein Stück meines Lebens", sagt der CDU-Mann heute. Für
das Berliner Kind "BIG" standen Wissenschaft und Wirtschaft
gemeinsam Paten. Stefanie Terp befragte den Mitinitiator.
Herr Pieroth, welchen Anteil hatte die TU Berlin für die
wirtschaftliche Entwicklung der Stadt durch die Gründung des
BIG?
Die wirtschaftliche Hoffnung der Berliner konzentrierte sich damals
fast ausschließlich auf große Unternehmen wie Siemens,
AEG und Schering. Und dann schloss die AEG ihren Betrieb in der
Brunnenstraße. Als Wirtschaftssenator musste ich den Wegfall
von mehreren Hundert AEG-Arbeitsplätzen verkünden. Die
TU Berlin mit ihrem Gründerzentrum BIG war damals ein ganz
entscheidendes Hoffnungssignal. Das BIG eröffnete auf dem ehemaligen
AEG-Gelände in der Brunnenstraße und bot ein Potenzial,
aus dem nicht nur neue Arbeitsplätze, sondern auch Produkte
hervorgingen.
Welche Rolle spielte die Wissenschaft für die wirtschaftliche
Entwicklung?
Wir wussten in Berlin, dass wir vornehmlich mit neuen Produkten
aus den wissenschaftlichen Einrichtungen an die Entwicklung in Westdeutschland
anknüpfen konnten. In den nachfolgenden 80er Jahren übernahm
Berlin hierin fast eine Führungsrolle.
Wissenschaft, Wirtschaft und Politik gingen damals den Weg gemeinsam.
Welche Signale haben sie gesetzt?
Das Beispiel der BIG-Gründung zeigt es: Wirtschaft, Wissenschaft,
Kultur und Politik wirkten eng zusammen. Ihr Ziel war es, zu einem
neuen Berliner Gründergeist zu kommen. Das ist uns auch gelungen.
Berlin muss heute wieder mehr an einem Strang ziehen, natürlich
in die gleiche Richtung!
Welchen Stellenwert hat eine Technische Universität heute
für die Hauptstadt?
Die TU hat weitere, ähnliche Initiativen in Berlin angeregt
und damit - ohne zu übertreiben - viele Zehntausende neue und
interessante Arbeitsplätze geschaffen. Diese Fakten sprechen
für sich.
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