Düstere Prognosen
Der Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) prognostiziert, dass
es durch die beabsichtigten Kürzungen an der TU Berlin in vielen
ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen zu einem kompletten
Zulassungsstopp für Studierende kommen wird. Der ohnehin in
Deutschland existierende Ingenieurmangel werde dadurch noch verstärkt.
Durch diesen Fachkräftemangel gehe Deutschland mindestens eine
Wertschöpfung von 1,2 Milliarden Euro verloren. Nach einem
Szenario des VDI würden in den nächsten Jahren mindestens
40000 Ingenieurinnen und Ingenieure, Informatikerinnen und Informatiker
sowie Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler fehlen,
die durch die Hochschulabgängerzahlen nicht gedeckt werden
könnten.
Einer Studie des VDI zufolge fänden über 60 Prozent der
Unternehmen zu wenig Ingenieure und Fachkräfte, um im gewünschten
Umfang neue Produkte und Verfahren zu entwickeln. Der Mangel an
qualifizierten Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern
sowie Ingenieurinnen und Ingenieuren gefährde somit zunehmend
die Innovationskraft der Unternehmen in ganz Deutschland. Diese
seien gezwungen, sich um Standorte in anderen Ländern zu bemühen,
um dieses Defizit auszugleichen.
Der VDI betont, dass die Beseitigung der desolaten wirtschaftlichen
Strukturschwäche in Berlin ohne die wirtschaftliche und wissenschaftliche
Leistung der TU Berlin nicht gelingen werde. "Berlin mit nur
wenig Großindustrie, einem schwachen Mittelstand, dem die
lokale Großindustrie als Kunde fehlt, würde bei einer
weiteren Zerstörung des Wissenschafts- und Forschungspotenzials
die Innovationskraft entzogen", so der VDI.
sn
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