Positionen
Individuelle Stellungnahme der Hochschulgruppe "Sachlich
& Unabhängig"
Hat Senator Flierl überhaupt Visionen? Oder hat er zumindest
eine Vorstellung, wie der Wissenschaftsstandort Berlin der Zukunft
aussehen soll? Die Hochschulen stehen im Zentrum der Wissenschaftslandschaft
Berlin! Spart man daran, gehen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und
qualifizierte Arbeitsplätze verloren.
Einzigartig in Berlin ist die Technische Universität mit dem
breit gefächerten Angebot in den Ingenieurstudiengängen
und Naturwissenschaften.
Im Vergleich mit der Humboldt-Universität und Freien Universität
hat die TU Berlin in den letzten Jahren bereits fast die Hälfte
der Fachgebiete reduziert, ohne das Lehrangebot zu schmälern.
Auch die Verwaltung wurde gestrafft, aus 18 Fachbereichen wurden
acht Fakultäten. Weiter sparen geht nicht, wenn Qualität
in der Lehre erhalten bleiben soll. Jetzt hilft Berlin nur noch
die Zusammenlegung von Humboldt-Universität und
Freier Universität,
die ein nahezu identisches Angebot haben. Ingenieurwissenschaften
und ein Teil der Naturwissenschaften sind das Markenzeichen der
TU Berlin und einmalig in Berlin.
Personaleinsparungen sind in der Bildung allgemein nicht unbegrenzt
möglich, denn die Betreuung von Seminaren und Praktika benötigt
gut geschultes Personal. Das gilt für Bachelor-/Masterstudiengänge
sowie auch für das klassische Hochschulstudium.
Computer können kein Praktikum betreuen, ganz abgesehen von
den gesetzlichen Vorgaben, die zu erfüllen sind, wie zum Beispiel
der Arbeitsschutz. Die Mitarbeiter müssten jetzt schon insgesamt
besser bezahlt werden, denn sie erfüllen immer mehr Aufgaben,
die ihrer derzeitigen Eingruppierung nicht mehr entsprechen. Auch
sollte nach dem Abschluss des Anwendungstarifvertrages der Berliner
Hochschulen die Arbeitszeit flexibilisiert werden, denn nur so kann
die Betreuung der Seminare oder Praktika gewährt werden. (...)
Was hat die Politik zu leisten? Die Politik hat nun die Aufgabe,
ihre vom Wähler aufgetragene Aufgabe zu erfüllen. Zwei
Jahre liegt sie zurück, die Beteuerung, dass an der Bildung
nicht gespart werden darf! Es sind die Worte von Senator Flierl!
Wir fordern:
- Zusammenlegung von HU und FU
- Anrechnung der bereits erbrachten Einsparungen der TU Berlin
sowie genaue Betrachtung der einzelnen Haushaltspositionen wie
Botanischer Garten, Naturkundemuseum, ...
- Wiedereingliederung externer Forschungseinrichtungen zur wirtschaftlichen
Ressourcennutzung
- Gemeinsame Ressourcennutzung von Fachhochschulen und Universitäten,
um die existierenden Einrichtungen effektiv zu nutzen
- Neugliederung des Lehrerstudiums, Verlagerung des Studiums
für Grundschullehrer an die Fachhochschulen
- Schaffung zentraler Einrichtungen wie einer zentralen Immatrikulationsstelle
Berlin.
Nur an diesen Stellen kann und darf eingespart werden, ohne dass
Berlin als Bildungshauptstadt Schaden erleidet. (...)
Sachlich & Unabhängig (S&U) -
Hochschulpolitische Gruppierung an der TUB
Helmuth Grötzebauch
Elfriede Manteuffel
Petra Neukamp
Lars Oeverdieck
Wolfgang Spenn
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