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Nr. 12, Dezember 2003
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Individuelle Stellungnahme der Hochschulgruppe "Sachlich & Unabhängig"

Hat Senator Flierl überhaupt Visionen? Oder hat er zumindest eine Vorstellung, wie der Wissenschaftsstandort Berlin der Zukunft aussehen soll? Die Hochschulen stehen im Zentrum der Wissenschaftslandschaft Berlin! Spart man daran, gehen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und qualifizierte Arbeitsplätze verloren.

Einzigartig in Berlin ist die Technische Universität mit dem breit gefächerten Angebot in den Ingenieurstudiengängen und Naturwissenschaften.

Im Vergleich mit der Humboldt-Universität und Freien Universität hat die TU Berlin in den letzten Jahren bereits fast die Hälfte der Fachgebiete reduziert, ohne das Lehrangebot zu schmälern. Auch die Verwaltung wurde gestrafft, aus 18 Fachbereichen wurden acht Fakultäten. Weiter sparen geht nicht, wenn Qualität in der Lehre erhalten bleiben soll. Jetzt hilft Berlin nur noch die Zusammenlegung von Humboldt-Universität und Freier Universität, die ein nahezu identisches Angebot haben. Ingenieurwissenschaften und ein Teil der Naturwissenschaften sind das Markenzeichen der TU Berlin und einmalig in Berlin.

Personaleinsparungen sind in der Bildung allgemein nicht unbegrenzt möglich, denn die Betreuung von Seminaren und Praktika benötigt gut geschultes Personal. Das gilt für Bachelor-/Masterstudiengänge sowie auch für das klassische Hochschulstudium.

Computer können kein Praktikum betreuen, ganz abgesehen von den gesetzlichen Vorgaben, die zu erfüllen sind, wie zum Beispiel der Arbeitsschutz. Die Mitarbeiter müssten jetzt schon insgesamt besser bezahlt werden, denn sie erfüllen immer mehr Aufgaben, die ihrer derzeitigen Eingruppierung nicht mehr entsprechen. Auch sollte nach dem Abschluss des Anwendungstarifvertrages der Berliner Hochschulen die Arbeitszeit flexibilisiert werden, denn nur so kann die Betreuung der Seminare oder Praktika gewährt werden. (...)

Was hat die Politik zu leisten? Die Politik hat nun die Aufgabe, ihre vom Wähler aufgetragene Aufgabe zu erfüllen. Zwei Jahre liegt sie zurück, die Beteuerung, dass an der Bildung nicht gespart werden darf! Es sind die Worte von Senator Flierl!

Wir fordern:

  • Zusammenlegung von HU und FU
  • Anrechnung der bereits erbrachten Einsparungen der TU Berlin sowie genaue Betrachtung der einzelnen Haushaltspositionen wie Botanischer Garten, Naturkundemuseum, ...
  • Wiedereingliederung externer Forschungseinrichtungen zur wirtschaftlichen Ressourcennutzung
  • Gemeinsame Ressourcennutzung von Fachhochschulen und Universitäten, um die existierenden Einrichtungen effektiv zu nutzen
  • Neugliederung des Lehrerstudiums, Verlagerung des Studiums für Grundschullehrer an die Fachhochschulen
  • Schaffung zentraler Einrichtungen wie einer zentralen Immatrikulationsstelle Berlin.

Nur an diesen Stellen kann und darf eingespart werden, ohne dass Berlin als Bildungshauptstadt Schaden erleidet. (...)

Sachlich & Unabhängig (S&U) -
Hochschulpolitische Gruppierung an der TUB
Helmuth Grötzebauch
Elfriede Manteuffel
Petra Neukamp
Lars Oeverdieck
Wolfgang Spenn

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