Technik entwerfen und gestalten - aber wie?
5. Berliner Werkstatt des Zentrums Mensch-Maschine-Systeme
Fast 150 Experten, davon mehr als die Hälfte aus Wirtschaft
und Industrie, waren zur 5. Berliner Werkstatt für Mensch-Maschine-Systeme
im Oktober angereist, die das Zentrum Mensch-Maschine-Systeme der
TU Berlin im Maritim proArte Hotel Berlin organisiert hatte. Sie
stellten aktuelle Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung vor und
tauschten neueste Konzepte, Methoden und Trends aus. Auf der Veranstaltung
wurde erstmalig der Preis der Willumeit-Stiftung für herausragende
wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Mensch-Maschine-Systemtechnik
vergeben (TU intern
11/03). In der inzwischen traditionell in die
Werkstatt eingebundenen Münsterbergvorlesung referierte Prof.
Wandke anhand illustrativer Beispiele aus Entwicklung und Forschung
über die besonderen interdisziplinären Herausforderungen,
die mit Entwerfen und Gestalten von Mensch-Maschine-Systemen verbunden
sind.
Kompetenz im Umgang mit Technik
Mittlerweile, so wurde deutlich, prägen die rasante wissenschaftlich-technische
Entwicklung der letzten Jahre und die immer härter werdenden
ökonomischen Bedingungen den Arbeitsalltag in wohl allen Bereichen
des wirtschaftlichen Lebens. Kein Wunder also, dass die Rolle des
Menschen als Entwickler und Benutzer von Mensch-Maschine-Systemen
als zunehmend wichtiger erachtet wird. Denn die Interaktion von
Personen und Teams an den Nahtstellen zur Technik sowie ihre Kompetenz
im Umgang mit dieser Technik wirken sich unmittelbar auf Effektivität
und Effizienz der Mensch-Maschine-Interaktion aus.
Innovative Lösungen
Wie, das war die zentrale Frage der Werkstatt, kann man das Entwerfen
und Gestalten von Systemen so unterstützen, dass Kompetenzerwerb,
Bedienbarkeit und Akzeptanz im Umgang mit technischen Systemen nachhaltig
gefördert werden? Es wurden innovative Lösungsvorschläge
für viele technische Anwendungsfelder - zum Beispiel Fahrzeugführung,
Prozesstechnik und Softwareentwicklung - diskutiert. Mehrere Trends,
die für Forschung und Entwicklung von Mensch-Maschine-Systemen,
insbesondere in den frühen Phasen des Entwerfens und Gestaltens,
zukünftig eine zunehmend wichtige Rolle spielen werden, konnten
identifiziert werden. Dazu zählte zum Beispiel die Berücksichtigung
kultureller Rahmenbedingungen bei der Gestaltung von Benutzungsoberflächen,
der Verfügbarkeit eines breiten und reifen Methodeninventars
zur Bewertung von Gestaltungslösungen und die Generierung innovativer
Lösungsansätze wie Modellierung und Zustandserkennung.
Prof. Dr. Manfred Thüring
Dr. Leon Urbas
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