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Nr. 12, Dezember 2003
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Tarifverträge abgeschlossen: Kollektiver Schutz - weniger Arbeit - weniger Geld

Nach über dreimonatigem zähem Ringen wurde am 20. November ein Tarifvertrag für die rund 20000 Beschäftigten der Berliner Hochschulen paraphiert. "Den Hochschul-Beschäftigten im Land Berlin werden mit dem Tarifvertrag erhebliche Belastungen zugemutet. Immerhin gibt der Tarifvertrag den Beschäftigten einen kollektiven Schutz und berücksichtigt in zahlreichen Punkten die Besonderheiten des Hochschulbetriebes", verkündete die Gewerkschaftsseite.

Die wichtigsten Regelungen:

  • Betriebsbedingte Kündigungen sind bis zum 31. 12. 2009 ausgeschlossen.
  • Vollständige Übernahme der bundesweiten Tariferhöhungen zum 1. 1. 2004 (3,4 Prozent Erhöhung plus 1 Prozent ab 1. 5. 2004).
  • Zum Ausgleich für das Jahr 2003 werden dreimal 150 Euro ausgezahlt (Januar, Februar, März 2004).
  • Gleichzeitig gibt es eine Absenkung von Vergütung und Arbeitszeit im Verhältnis 1:1, jeweils um acht, zehn oder zwölf Prozent entsprechend der Vergütungsgruppe.
  • Die Wochenarbeitszeit beträgt einheitlich 37 Stunden. Für die verbleibende Differenz wird ein Arbeitszeitkonto geführt. Damit ergeben sich rund 17 zusätzliche freie Tage pro Jahr.
  • Der Arbeitgeber kann zwischen vier und sieben Tage davon als arbeitsfrei festlegen.
  • Die Absenkungen der Arbeitszeit und des Entgelts gelten nicht für Teilzeitbeschäftigte.
  • Die Hochschulen verpflichten sich, Beschäftigten mit einer Lehrverpflichtung von 16 bis 22 Stunden eine entsprechende Absenkung ihrer Lehrverpflichtung zu gewähren.
  • Ab 2010 sollen auch die Hochschulbeschäftigten wieder zur vollen Arbeitszeit zurückkehren, bei vollem Gehalt, einschließlich aller Tarifsteigerungen.

"Den Hochschulen ist der Abschluss des Tarifvertrages nicht leicht gefallen", sagt Dr. Barbara Obst-Hantel, Leiterin der Personalabteilung der TU Berlin. "Der Tausch Freizeit gegen Geld wird an den im nationalen und internationalen Wettbewerb stehenden Hochschulen große Umsetzungsprobleme mit sich bringen." Außer der TU Berlin haben diesen Vertrag die Fachhochschulen (Ausnahme FHTW, die im Arbeitgeberverband blieb) und die UdK paraphiert. Er bedarf noch der Zustimmung durch die Kuratorien. Die Freie Universität überlegt noch, ob sie nachträglich paraphiert. Die Humboldt-Universität will eigene Verhandlungen führen.

Unzufrieden sind besonders die Nachwuchsgruppen, zwölf an der Zahl, die sich als Aushängeschilder der TU Berlin sehen. Sie sind an bewilligte Projektanträge und Vorgaben der Geldgeber gebunden, mit denen Inhalt und Umfang der Arbeit fest vereinbart sind. "Wir werden in Zukunft noch mehr unbezahlte Arbeit machen", sagt Dr. Petra Klumb, die eine Nachwuchsgruppe der VolkswagenStiftung leitet. "Das ist ein unnötiger Attraktivitätsverlust für zukünftige Nachwuchsgruppen."

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