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Nr. 10, Oktober 2003
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Stalin als Baumeister

Das Privateigentum an Grund und Boden wird für immer aufgehoben." Das Dekret von 1917, das in Russland Krone, Adel und Kirche ohne Entschädigung enteignete und den Besitz in staatliche Hände überführte, übertrug dem Staat auch die Verantwortung für die sinnvolle Bebauung und Nutzung. Bürgerliche Reformen mussten integriert werden, ebenso wie marxistisch-leninistische Prinzipien wie die Unterordnung des Siedlungsbaus unter die Bedürfnisse der Produktion oder die Aufhebung der Unterschiede zwischen Stadt und Land. Mit der zunehmenden Industrialisierung Ende der Zwanziger-, Anfang der Dreißigerjahre wurde die sozialistische Stadt, die sich auch durch Monumentalität und Schönheit auszeichnen sollte, zum Prinzip. Der so genannte "Zuckerbäckerstil" Stalins ist sichtbarer Ausdruck der Zeit. Das 416 Seiten starke, großformatige Werk vereinigt die stadtplanerischen Leitbilder, die den teils heute noch sichtbaren, oft monumentalen Gebäuden zugrunde liegen: zum Beispiel den städtischen Ensembles wie der Moskauer Metro oder dem nie gebauten "Palast der Sowjets". Zahlreiche Pläne, Zeichnungen und Modelle geben einen umfangreichen, in dieser Vollständigkeit nie gesehenen Überblick über Ideen und Visionen einer politisch schwierigen Epoche. pp

Harald Bodenschatz, Christiane Post (Hg.), Städtebau im Schatten Stalins. Die internationale Suche nach der sozialistischen Stadt in der Sowjetunion 1929 bis 1935, Verlagshaus Braun, 2003, ISBN 3-935-455-22-4

 

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