"Mein Traum: ein Flug zum Mars"
Sigmund Jähn startete vor 25 Jahren ins All
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Sigmund Jähn |
Sigmund Jähn fliegt 1978 als erster Deutscher ins All zur
russischen Raumstation Salut-6. Sein Karriereweg ist beeindruckend:
vom Buchdrucker zum Kosmonauten. Der Weltraumflug jährt sich
2003 zum 25. Mal.
Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie 1978 ins All flogen?
Angst hatte ich nicht, aufgeregt war ich allerdings tüchtig.
Die Frage ist stets, ob die Rakete die berechnete Umlaufbahn erreicht.
Wenn Sie wissen wollen, ob ich stolz gewesen sei, kann ich nur sagen:
Technisch und wissenschaftlich war es viel zu anspruchsvoll und
interessant, als dass ich mich mit deutschen Befindlichkeiten hätte
ablenken lassen.
Beim ersten Blick vom Raumschiff auf die Erde - was haben Sie
gedacht?
Ich habe es später so geschrieben: Natürlich wusste ich
schon vor meinem Raumflug, dass unser Planet verhältnismäßig
klein und verwundbar ist. Doch erst als ich ihn in seiner unbeschreiblichen
Schönheit und Zartheit aus dem Weltraum sah, wurde mir ganz
eindringlich bewusst, dass es eine gemeinsame Aufgabe der Menschheit
ist, die Erde für künftige Generationen zu hüten
und zu bewahren.
Welche Forschungsprojekte haben Sie bei Ihrem Flug betreut?
Wir hatten ein umfangreiches Programm aus den Bereichen Fernerkundung
der Erde, Kosmische Biologie und Medizin, Materialwissenschaften
und Meteorologie. Die größte Freude machte mir die Erdbeobachtung.
Die Raumstation Salut-6 hatte bereits eine stationäre Multispektralkamera
MKF-6, die bei Carl-Zeiss Jena in der DDR entwickelt worden war.
Würden Sie wieder ins All fliegen?
Für meine Alterskategorie ist das eine rein hypothetische
Frage. Deshalb kann ich auch kühn behaupten, dass ich jederzeit
zu einem Weltraumflug bereit wäre. Mein Traum wäre ein
Flug zum Mars.
Wie sehen Sie die Entwicklung der bemannten Raumfahrt? Was nützt
sie?
Die Internationale Raumstation ISS ist ja erst im Aufbau und viele
Länder arbeiten dabei zusammen. Somit ist sie ein Symbol für
eine friedliche Zukunft. Das Folgeprojekt könnte der Flug zum
Mars sein. Das wird aber teuer. Ich bin versucht, Ihre Frage umzuformulieren:
Was nützen Hochrüstung und Kriege?
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