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Nr. 10, Oktober 2003
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30 Jahre enger Moskau-Kontakt: Ehrensenator Karelin

Gemeinsame Entwicklung der Bauinformatik, Schwerpunkt "Wohnbauten in Großstädten"

 
  Wladimir Karelin

Nur selten wird die Würde eines Ehrensenators an der Technischen Universität Berlin vergeben. Sie setzt bedeutsame Verdienste um die Universität voraus. Verdienste, die nicht im wissenschaftlichen Bereich liegen müssen. Der Rektor der Staatlichen Bauuniversität Moskau, Wladimir Karelin, hat beides aufzuweisen und wurde dafür am 10. September feierlich mit eben dieser Würde ausgezeichnet.

Seit mehr als dreißig Jahren hält der russische Wissenschaftler engen Kontakt zur TU Berlin. Zunächst promovierte der im damaligen Jekaterinburg geborene Karelin 1957 an der Moskauer Bauhochschule (MISI). 1959 und 1960 war er an der University of California in Berkeley (USA) und 1965 und 1967 als Gastprofessor am Indian Institute of Technologie in Madras (Indien) tätig.

Als 1969 zwischen der MISI, wo er inzwischen Dekan der Fakultät Wasserbau war, und der TU Berlin ein Partnerschaftsvertrag abgeschlossen wurde, bereitete Professor Karelin die Arbeitsprogramme in den Fachrichtungen Städtebau, Bauten im Gesundheitswesen, Konstruktiver Ingenieurbau, Bauinformatik, Baustoffe und Baukonstruktion, Grundbau und Bodenmechanik, Wasserbau, Baubetrieb und Baumaschinen vor. Nachdem er 1983 Rektor der MISI wurde, übernahm er die Leitung der Partnerschaft mit der TU Berlin. Besonders intensiv war die Zusammenarbeit des Instituts für Stadt- und Regionalplanung mit den Lehrstühlen für Architektur und Städtebau der MISI zum Thema "Wohnbauten in Großstädten", bei der ein intensiver Austausch von Studierenden stattfand. Eine weitere enge Kooperation lag in der Planung des Wiederaufbaus der durch Erdbeben geschädigten Stadt Arutsch in Armenien. Seit 1995 haben sich mehr als 100 Studierende und Wissenschaftler beider Universitäten an der gemeinsamen Entwicklung des neuen Fachgebietes Bauinformatik beteiligt, die durch die Technologiestiftung, den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird und zu einer Datenbahn für das Bauwesen zwischen dem Lehrstuhl für Bauinformatik in Moskau und dem Internationalen Zentrum für Bauinformatik geführt hat.

Prof. Wladimir Karelin sorgte dafür, dass all die wissenschaftlichen Kooperationen mit Leben gefüllt wurden und dass besonders Studierende und junge Wissenschaftler von der Partnerschaft profitieren. Im Rahmen des akademischen Austauschs wurden Praktika durchgeführt, Diplomarbeiten angefertigt und andere Teile des Studiums absolviert. Prof. Karelin ergriff die Initiative für den Austausch von Volleyball- und Fußballmannschaften und initiierte Sprachkurse für TU-Studierende in Moskau. Diese lebendige Kooperation zwischen beiden Universitäten hat wesentlich zur Ausbildung der Studierenden in beiden Ländern beigetragen, und im Rahmen dieser Partnerschaft sind viele Angehörige der TU Berlin für ihren weiteren beruflichen Werdegang nachhaltig geprägt worden.

tui

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