30 Jahre enger Moskau-Kontakt: Ehrensenator Karelin
Gemeinsame Entwicklung der Bauinformatik, Schwerpunkt "Wohnbauten
in Großstädten"
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Wladimir Karelin |
Nur selten wird die Würde eines Ehrensenators an der Technischen
Universität Berlin vergeben. Sie setzt bedeutsame Verdienste
um die Universität voraus. Verdienste, die nicht im wissenschaftlichen
Bereich liegen müssen. Der Rektor der Staatlichen Bauuniversität
Moskau, Wladimir Karelin, hat beides aufzuweisen und wurde dafür
am 10. September feierlich mit eben dieser Würde ausgezeichnet.
Seit mehr als dreißig Jahren hält der russische Wissenschaftler
engen Kontakt zur TU Berlin. Zunächst promovierte der im damaligen
Jekaterinburg geborene Karelin 1957 an der Moskauer Bauhochschule
(MISI). 1959 und 1960 war er an der University of California in
Berkeley (USA) und 1965 und 1967 als Gastprofessor am Indian Institute
of Technologie in Madras (Indien) tätig.
Als 1969 zwischen der MISI, wo er inzwischen Dekan der Fakultät
Wasserbau war, und der TU Berlin ein Partnerschaftsvertrag abgeschlossen
wurde, bereitete Professor Karelin die Arbeitsprogramme in den Fachrichtungen
Städtebau, Bauten im Gesundheitswesen, Konstruktiver Ingenieurbau,
Bauinformatik, Baustoffe und Baukonstruktion, Grundbau und Bodenmechanik,
Wasserbau, Baubetrieb und Baumaschinen vor. Nachdem er 1983 Rektor
der MISI wurde, übernahm er die Leitung der Partnerschaft mit
der TU Berlin. Besonders intensiv war die Zusammenarbeit des Instituts
für Stadt- und Regionalplanung mit den Lehrstühlen für
Architektur und Städtebau der MISI zum Thema "Wohnbauten
in Großstädten", bei der ein intensiver Austausch
von Studierenden stattfand. Eine weitere enge Kooperation lag in
der Planung des Wiederaufbaus der durch Erdbeben geschädigten
Stadt Arutsch in Armenien. Seit 1995 haben sich mehr als 100 Studierende
und Wissenschaftler beider Universitäten an der gemeinsamen
Entwicklung des neuen Fachgebietes Bauinformatik beteiligt, die
durch die Technologiestiftung, den
Deutschen Akademischen Austauschdienst
(DAAD) sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert
wird und zu einer Datenbahn für das Bauwesen zwischen dem Lehrstuhl
für Bauinformatik in Moskau und dem Internationalen Zentrum
für Bauinformatik geführt hat.
Prof. Wladimir Karelin sorgte dafür, dass all die wissenschaftlichen
Kooperationen mit Leben gefüllt wurden und dass besonders Studierende
und junge Wissenschaftler von der Partnerschaft profitieren. Im
Rahmen des akademischen Austauschs wurden Praktika durchgeführt,
Diplomarbeiten angefertigt und andere Teile des Studiums absolviert.
Prof. Karelin ergriff die Initiative für den Austausch von
Volleyball- und Fußballmannschaften und initiierte Sprachkurse
für TU-Studierende in Moskau. Diese lebendige Kooperation zwischen
beiden Universitäten hat wesentlich zur Ausbildung der Studierenden
in beiden Ländern beigetragen, und im Rahmen dieser Partnerschaft
sind viele Angehörige der TU Berlin für ihren weiteren
beruflichen Werdegang nachhaltig geprägt worden.
tui
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