Fliegen für 19 Euro - lohnt sich das?
Am Lufthansa-Tag diskutierten Experten "heiße Eisen"
Phänomen
"Billig-Fluggesellschaften" - eine der aktuellen Herausforderungen
für die etablierten Airlines. Sie bieten Preise an, die häufig
jeder Beschreibung spotten. So gibt es tatsächlich Flüge
von Berlin nach Köln, die nur 19 Euro kosten. Für ein
Bahnticket 2. Klasse muss man, selbst als "Bahncard"-Besitzer,
dagegen rund 60 Euro berappen. Das Konzept, einen Teil des bei der
aktuellen Konjunkturlage schrumpfenden Kundenstammes und damit einen
Anteil am Markt zu erobern, ist klar. Mit aggressiven Wettbewerbsstrategien
bemühen sich jedoch die Etablierten der Branche derzeit, ihre
Konkurrenten aus dem Markt zu drängen.
Anlass, diese Probleme zu diskutieren, bot sich Managern des Unternehmens,
Wissenschaftlern und Studierenden beim "2. Lufthansa-Tag der
TU Berlin", zu dem die Deutsche
Lufthansa AG angehende Wirtschaftsingenieure, Luft- und Raumfahrttechniker
und Wirtschaftswissenschaftler der TU Berlin auf den Flughafen Tegel
eingeladen hatte. Studierende gewinnen hier Einblicke in das Unternehmen
und in die Möglichkeiten für den Berufseinstieg bei der
Lufthansa. Das Unternehmen wiederum ist an luftverkehrsrelevanten
Ergebnissen aus Projekt-, Diplom- und Studienarbeiten der Universität
interessiert, die von den Studierenden selbst einem breiteren Publikum
präsentiert werden können.
Die Luftverkehrsspezialisten beschäftigen sich aktuell außerdem
mit der Perspektive des Luftverkehrs am Standort Berlin. Bei der
Flughafendebatte sei der Lufthansa ganz besonders an einer gründlichen
Abwägung aller möglichen Alternativen zum derzeitigen
Ausbauplan des Flughafens Schönefeld gelegen, betonte der Leiter
des Bereichs Flughafenentgelte der Lufthansa, Dr. Till Bunse. Zu
überlegen sei auch, ob sich die Flughäfen Tegel und Schönefeld
nicht auch in Zukunft sinnvoll ergänzen könnten. Offen
bleiben hier bislang Fragen zur Regulierung von Flughäfen.
Doch dient dieser Lufthansa-Tag, der vom Fachgebiet Wirtschafts-
und Infrastrukturpolitik (WIP) unter der wissenschaftlichen Leitung
von Privatdozent Dr. Christian von Hirschhausen und Dipl.-Volksw.
Achim Czerny organisiert wurde, nicht nur Marketing und Forschung,
sondern auch dem Blick auf Berufsperspektiven für die Studierenden.
Hier sieht es derzeit allerdings nicht besonders rosig aus, wie
Markus Roos vom Bereich Personalgewinnung der Lufthansa bedauerte,
doch gegenwärtig entspanne sich die Situation.
Achim Ingo Czerny
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