Reformer und Luftfahrtexperte
Alt-Präsident Manfred Fricke feierlich verabschiedet
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Zur Ehrung des ehemaligen
Präsidenten Manfred Fricke (Mitte) war auch seine Familie
anwesend: seine Ehefrau Edith sowie seine beiden Söhne
Hartmut und Christian (v. l.)
Foto: TU-Pressestelle/Böck |
Mit Manfred Fricke verabschiedete die TU Berlin am 10. November
eine ihrer großen Persönlichkeiten in den Ruhestand.
Von 1985 bis 1993 stand er als Präsident an der Spitze der
Universität und erwarb sich als Hochschulreformer und Luftfahrtexperte
hohes Ansehen. Als Dank für die geleistete Arbeit verlieh ihm
TU-Präsident Kurt Kutzler nun die Goldene Ehrennadel.
Bereits 1994 hatte er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse bekommen
- für seine Verdienste als "Vorreiter hochschulreformerischer
Anstrengungen im Bundesgebiet", wie es in der Begründung
hieß. Auch als Forscher und Experte in den Bereichen Flugsicherheitstechnik
und -betrieb, Luftverkehr, Mensch-Maschine-Systeme und Flughafenplanung
machte er sich einen Namen. Die hohe Wertschätzung, die er
genießt, machten noch einmal die Festredner deutlich. Professor
Erich Thies, früher Staatssekretär in der Senatsverwaltung
für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Berlin und heute
Generalsekretär der Kultusministerkonferenz,
würdigte ihn als "präsizen Denker", der Traditionsbewusstsein
mit Erneuerungswillen verband. In seiner humorvollen Rede nahm Professor
Günther Clauss, Dekan der Fakultät
Verkehrs- und Maschinensysteme, den russischen Schriftsteller
Leo Tolstoi zu Hilfe: "Das Glück liegt nicht darin, dass
du tust, was du willst, sondern dass du willst, was du tust",
zitierte er und fügte an: "Manfred Fricke will immer,
was er tut." Als Überraschungsredner trat Frickes ältester
Sohn Christian auf, der einen ganz persönlichen Rückblick
vortrug. Das letzte Wort gehörte aber dem Geehrten, der noch
einmal auf seine Amtszeit zurückblickte. Die TU Berlin habe
keine Zukunft, wenn sie sich nur mit sich beschäftigt, lautete
damals seine Erkenntnis. Daher vollzog die Universität unter
seiner Amtsführung eine umfassende Strukturreform: Die Zahl
der Fachbereiche wurde von 22 auf 15 reduziert, neue Leitungs- und
Leistungsstrukturen wurden eingeführt und die internationalen
Partnerschaftsbeziehungen ausgebaut. Die TU Berlin verdankt ihm
aber auch ein besonderes Stück Technik: den A330/340 Airbus
Flugsimulator, der bei der ZFB
Zentrum für Flugsimulation Berlin GmbH an der TU Berlin
stationiert ist (siehe auch den Artikel "Abheben
und schweben").
cho
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