Entwurf für ein Leitbild der TU Berlin
1. Der
Auftrag der Technischen Universität Berlin
2.
Die TU Berlin als Arbeitgeberin
3.
Positionierung der TU Berlin im Wettbewerb
1. Der Auftrag der Technischen Universität Berlin
Die Innovationskraft einer Region basiert ganz wesentlich auf ihren
Leistungen in Forschung und Lehre. Der Auftrag der Technischen Universität
Berlin ist daher geprägt von einer gezielten Förderung
und Unterstützung von Forschungsaufgaben, die sich an gesellschaftlichen
Bedürfnissen und Problemstellungen orientieren und sich parallel
auf arbeitsmarktpolitische Anforderungen ausrichten. Ebenso sieht
die TU Berlin ihren Auftrag in der Ausbildung und Förderung
eines zukunftsfähigen Nachwuchses für eine von Technik
geprägte Welt. Die Studierenden der TU Berlin werden durch
gezielte Ausbildung und die gleichzeitige aktive Mitarbeit an Forschungs-
und Entwicklungsprojekten optimal darauf vorbereitet, die gesellschaftlich
und wirtschaftlich relevanten Problemstellungen zu erkennen und
zu analysieren, anderen zu vermitteln und zu ihrer Lösung beizutragen.
Neben der Forschung und Lehre sieht sich die TU Berlin auch in der
Rolle einer Dienstleisterin, die Beratungsangebote für Technologieentwicklungen
und Innovationen konzeptioniert und realisiert.
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Geist mit Geist
entwickeln |
Die TU Berlin fördert wissenschaftliches Denken und Handeln
in einer Atmosphäre der konstruktiven, offenen und kritischen
Auseinandersetzung. Die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre
ist ihr ein hohes Gut. Das weite fachliche Spektrum der TU Berlin
und die enge Verzahnung von Ingenieur-, Natur-, Planungs-, Wirtschafts-
und Geisteswissenschaften in Forschung und Lehre bieten ausgezeichnete
Qualifikationsmöglichkeiten mit spezifischer Orientierungskompetenz.
Damit können vor allem interdisziplinäre Fragestellungen
aufgegriffen und erfolgreich beantwortet werden. Diese Orientierungskompetenz
schafft Einsichten und fachliche Kapazitäten, die eine vertrauensvolle,
vielfältige und kompetente Zusammenarbeit ermöglichen
und die erforderlichen Führungsqualitäten heranbilden.
Die Studierenden und das wissenschaftliche Personal werden systematisch
an den jeweiligen Stand der Wissenschaft herangeführt. Dabei
werden die Potenziale geschaffen, die die Voraussetzung schaffen,
das hohe Niveau der Forschung der TU Berlin kontinuierlich im internationalen
Wettbewerb zu steigern, und sie befähigen, hier eine führende
Rolle zu übernehmen. Die TU Berlin berücksichtigt dabei
im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung die Belange von Gesellschaft,
Umwelt und Technik.
Die TU Berlin legt besonderen Wert auf die Persönlichkeits-
und Kompetenzentwicklung ihrer Studierenden und Beschäftigten
und realisiert diese im Rahmen einer Ausbildung, die von fachlicher
Kompetenz, ausgeprägter Interdisziplinarität und einer
starken Internationalisierung von Forschung und Lehre getragen wird.
Die TU Berlin strebt die Gleichstellung von Frauen und Männern
an. Um dieses Ziel zu erreichen, stellt sie Bedingungen her, die
Chancengleichheit für beide Geschlechter gewährleisten.
Ein wesentlicher Faktor dabei ist die Herstellung familienfreundlicher
Studien- und Arbeitsbedingungen. Sie wirbt bei Schülerinnen
verstärkt für eine Berufsentscheidung für technisch-naturwissenschaftliche
Disziplinen, sie fördert Studentinnen durch eine offensive
Gleichstellungspolitik und unterstützt Wissenschaftlerinnen
in ihren Forschungsaktivitäten durch spezifische Fördermaßnahmen.
Mit der Berufung von Frauen auf Professuren und Führungspositionen
wird das vorhandene weibliche Potenzial in zunehmenden Maße
genutzt und darüber hinaus die Vorbildwirkung für den
weiblichen Nachwuchs verstärkt.
Die Veränderung der modernen Arbeitswelt und die wachsende
Dynamik von Wissen und Technologien erfordern die ständige
Vermittlung neuester Erkenntnisse über die Berufspraxis, aber
auch über die relevanten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Prozesse. Die TU Berlin begreift es als Teil ihres Auftrags, aktiv
an der Gestaltung von Konzepten zur Realisierung eines lebenslangen
Lernens beizutragen, und integriert dieses Anliegen sowohl in ihre
universitäre Ausbildung als auch in die Bereiche der Fort-
und Weiterbildung. Sie arbeitet auf diesem Gebiet intensiv mit der
Wirtschaft der Region Berlin-Brandenburg zusammen.
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Lernen an der Quelle des Wissens |
1.1 Grundsätze wissenschaftlichen Handelns
Wissenschaftliches Handeln entsteht an der TU Berlin durch die
enge Wechselbeziehung von Forschung und Lehre. Die Universität
gewinnt durch Forschung aktuelles, dynamisches Wissen, stellt dieses
der Gesellschaft in Form von Nachwuchs, Publikationen, Patenten,
Studien, Projekten oder auch Produkten zur Verfügung und bringt
es selbst kontinuierlich wieder in ihre Lehre ein. Eine an aktuellen
Themen orientierte, wissenschaftlich fundierte, exzellente Forschung
ist der Motor für Innovation, Erkenntnis und letztlich auch
der universitären Lehre. Lehre über neue, komplexe Themen
bietet damit eine hervorragende Basis, hoch qualifizierten wissenschaftlichen
Nachwuchs für Forschungs- und Entwicklungsaufgaben und für
die Übernahme von Führungspositionen heranzubilden.
Die TU Berlin stellt ihre Forschung unter die Prämissen
- ethisch-moralischer Maßstäbe,
- eines fundierten Erkenntnisgewinns,
- wissenschaftlicher Exzellenz,
- hoher Innovationsfähigkeit,
- starker Interdisziplinarität und Internationalität,
- sichtbarer gesellschaftlicher und ökologischer Relevanz.
Ebenso stellt sie ihre Lehre unter die Prämissen
- eines breiten fachlich-methodischen Fundaments,
- der Erzeugung und Vermittlung dynamischen Wissens,
- eines hohen Anwendungsbezugs,
- der Selbstorganisation und Forschungsfähigkeit,
- der Übernahme von Verantwortung und Führungsaufgaben
und
- einer stetigen Verbesserung der Lehre und ihrer Lehr- und Lernmethoden.
Die TU Berlin fasst das breit gefächerte Spektrum an Disziplinen
zu attraktiven interdisziplinären Verbünden zusammen.
Dabei begreift sie ihre Hauptaufgabe in der Lösung anwendungsbezogener
Probleme mit Wissenschaftsbezug. Diese Lösungsansätze
sind der Nachhaltigkeit sowie der Natur- und Gesellschaftsverträglichkeit
verpflichtet.
Im Rückblick auf die Rolle der Vorgängereinrichtung,
der Technischen Hochschule Charlottenburg zu Berlin, im Nationalsozialismus
und im Bewusstsein der gesellschaftlichen Verantwortung schließt
die TU Berlin eine Beteiligung an Rüstungsforschung aus.
1.2 Bildungsauftrag
Die TU Berlin orientiert sich in ihrem Bildungsauftrag an den Grundsätzen
einer wissensbasierten Gesellschaft. Sie verbindet Fragen der gesellschaftlichen
Teilhabe und Gerechtigkeit insbesondere mit technologisch/technischen
Problemlösungen, dem Lernen des Lernens und dem Handeln in
komplexen beruflichen und sozialen Kontexten.
Dem Bildungsauftrag einer technischen Universität entsprechend
sind Forschung und Lehre interdisziplinär eng vernetzt, da
das Zusammenspiel der verschiedenen Disziplinen den Nährboden
für Kreativität und Innovation darstellt. Dieser Grundsatz
wird ergänzt durch den Willen aller Lehrenden, die Persönlichkeitsentwicklung
der ihnen anvertrauten Studierenden nach bestem Können zu unterstützen.
Die TU Berlin fühlt sich in ihrem Bildungsauftrag ebenso verpflichtet,
Inhalte und Strukturen für das lebenslange Lernen zu schaffen,
um damit den Herausforderungen einer dem ständigen technologischen
Wandel unterworfenen Gesellschaft mit sinnvollen Lösungen zu
begegnen.
1.3 Forschungsauftrag
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Innovationen
für die Luftfahrt |
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Die TU Berlin sieht in der Interaktion von Forschung und Lehre
einen dynamischen Prozess der Erneuerung, von dem beide Tätigkeitsfelder
profitieren. Innovationen erfordern einen Erkenntnisprozess, grundlagenwissenschaftliche
Aufarbeitung und technische Umsetzung, wobei diese Vorgange in gegenseitiger
Wechselwirkung ablaufen. Entsprechend der Orientierung auf höchste
Qualitätsmaßstäbe werden an der TU Berlin Grundlagenforschung
und anwendungsorientierte Forschung als gleichrangig angesehen.
Die TU Berlin verfügt über ein breites Spektrum an sich
ergänzenden Disziplinen, die den Bogen von Ingenieurwissenschaften
über Natur-, Planungs- und Wirtschafts- zu den Geisteswissenschaften
spannen. Sie ist bestrebt, die fachlichen Disziplinen interdisziplinär
zu verzahnen, und dadurch in der Lage, neben wissenschaftlich-forscherischen
Einzelleistungen auch leistungsfähige Verbünde zu etablieren
und integrale Gesamtlösungen anzubieten.
Mit einem Anteil von über 50 Prozent technisch-naturwissenschaftlich
orientierter Fächer liegt auch der Schwerpunkt der Forschung
in diesem Bereich. Die TU Berlin ist damit eine kompetente Partnerin
für die innovativen Aufgaben in Industrie und Wirtschaft in
der Region, aber auch auf nationaler und internationaler Ebene.
Sie übernimmt hinsichtlich der Interaktion von Universität
und Gesellschaft und für die Gestaltung der Arbeitslandschaft
eine - insbesondere für die Region - tragende Rolle.
Die TU Berlin definiert ihre Kernkompetenzen durch interdisziplinäre
Verbünde, die sich mit verschiedenen Wirkungsketten befassen
und sich dabei aber auch dem schonenden Umgang mit den Ressourcen
dieser Erde verpflichtet fühlen:
- dem Verständnis des komplexen Systems Natur,
- der nachhaltigen Versorgung mit Energie,
- dem Erhalt und der Garantie von Mobilität,
- der sicheren Versorgung mit Wasser und Nahrung,
- der Generierung, Vermittlung und dem Erhalt von Wissen,
- der nutzbringenden Verflechtung von Technik und Gesellschaft
wie auch von Mensch und Maschine,
- der Entwicklung neuer Materialien und Wirkstoffe,
- der Erhaltung und Verbesserung unserer Gesundheitssysteme,
- der menschenfreundlichen Gestaltung unserer Lebensräume,
- der weltumspannenden Gewährleistung von Kommunikation
und Zusammenarbeit,
- dem wirtschaftlichen Wachstum und Wohlstand,
- der Früherkennung und Begegnung von Katastrophen.
1.4 Dienstleistung als Aufgabe
Neben ihren Aufgaben in Bildung und Forschung fühlt sich die
TU Berlin verpflichtet, ihr Wissen und ihre Kompetenz als Dienstleisterin
für Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zur Verfügung
zu stellen. Dies erfolgt beispielsweise in Form von Publikationen,
Patenten oder als systematisch aufbereitetes Beratungsangebot.
Auf diese Weise etabliert sich die TU Berlin selbst als eine Agentur
zur Technologie- und Politikberatung und führt damit auch ihre
Absolventinnen und Absolventen frühzeitig an die Aufgabe heran,
solche Dienstleistungen in ihrem Berufsleben wahrzunehmen.
Die TU Berlin ist mit ihren vielen Disziplinen und der daraus resultierenden
Sichtvielfalt hervorragend geeignet) solche Beratungsangebote in
neutraler und kompetenter Stellung durchzuführen.
1. Der
Auftrag der Technischen Universität Berlin
2.
Die TU Berlin als Arbeitgeberin
3.
Positionierung der TU Berlin im Wettbewerb
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