Was braucht die Stadt wirklich?
Wirtschafts- und Finanzexperten suchen "Eine Zukunft für
Berlin" - Wortmeldungen aus der TU Berlin
"Geld-Not" macht erfinderisch, auch die Berliner Politikerinnen
und Politiker. Offenbar sehen sie in Gesetzesänderungen und
-auslegungen den einzigen Ausweg aus der Finanzmisere, in der die
Hauptstadt steckt. Mitte Januar schlug der Regierende Bürgermeister
Klaus Wowereit eine Grundgesetzänderung vor. Er tat dies in
seiner Eigenschaft als Vorsitzender der so genannten "Föderalismus-Kommission",
einer Kommission, die mit der Modernisierung der bundesstaatlichen
Ordnung befasst ist: Artikel 22 solle etwas über den Status
Berlins als Bundeshauptstadt aussagen, insbesondere über die
Finanzierung von spezifischen Hauptstadtfunktionen, die schließlich
alle Deutschen angingen. Am 31. Oktober vergangenen Jahres erklärte
der Berliner Verfassungsgerichtshof den laufenden Doppelhaushalt
der Landesregierung aufgrund der überhöhten Neuverschuldung,
die die Investitionen bei weitem überstieg, für verfassungswidrig.
Er folgte damit einem Antrag der Oppositionsparteien. Der Finanzsenator
hatte die unproportionale Kreditaufnahme mit einer Störung
des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts begründet.
19 Experten aus Politik und Wirtschaft, die Enquete-Kommission
"Eine Zukunft für Berlin", sollen nun ein Konzept
formulieren, das "eine zukunftsfähige Prognose für
die wirtschafts- und finanzpolitische Entwicklung Berlins zulässt".
Von deren Rat erhofft man sich Antworten auf Fragen wie "In
welchem Zeitraum ist ein ausgeglichener Haushalt zu erreichen?",
"Welche Landesgesetze müssen geändert werden, um
staatliche Leistungen effektiver bereitzustellen?" oder "Welche
Ausgaben und Beteiligungen sind unbedingt und dauerhaft notwendig?".
Die Experten sollen dabei beachten, welche Anforderungen der Verfassungsgerichtshof
in seinem Urteil an den Berliner Haushalt in Zeiten der Störung
des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts und der extremen Haushaltsnotlage
stellt.
TU intern fragte Fachleute aus der TU Berlin, was sie von der Haushaltsmisere
sowie von Lösungsmöglichkeiten halten.
pp
Dr.
Markus C. Kerber, promovierter Jurist und habilitierter Finanzwissenschaftler
Prof.
Dr. Jürgen Kromphardt, Professor für Volkswirtschaftslehre
und Mitglied im Rat der "Fünf Weisen"
Antriebsmotor für Planer
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Kompetenzzentrum Stadt und Region Berlin-Brandenburg gegründet
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