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November 2004
 
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Berufsverbände, Industrie und Hochschulen diskutieren die neuen Studienabschlüsse kontrovers

Weitere Artikel zu diesem Schwerpunkt:
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In Deutschland wird derzeit heftig um den Bachelor als Regelabschluss gestritten. Mit ausgelöst hat die Debatte eine Umfrage unter Studienzulassungsexperten von 60 US-amerikanischen und kanadischen Hochschulen. Dieser Befragung zufolge erkennt die Mehrheit der amerikanischen Hochschulen den in Europa installierten dreijährigen Bachelor-Abschluss nicht an. Für 71 Prozent der Befragten muss ein im Ausland erworbener Bachelor-Abschluss ein vierjähriges Studium umfassen, um in den USA als gleichwertig anerkannt zu werden. Die FAZ hatte unlängst über diese Studie berichtet. TU intern dokumentiert einen Ausschnitt der Diskussion.

Unverantwortliche Panikmache

"Deutsche Bachelor-Absolventen haben im Ausland nach unseren Erfahrungen keine besonderen Anerkennungsprobleme", erklärte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Peter Gaehtgens, als Reaktion auf den FAZ-Bericht. Das sei unverantwortliche Panikmache, die mit der Realität nichts zu tun habe. Dies schade dem Ansehen des Europäisierungsprozesses der Hochschulen und verunsichere die jungen Leute.
www.hrk.de

Firmen brauchen mehr Informationen

Die Berliner Wirtschaft steht der Einführung neuer Bachelor- und Master-Studiengänge an den Universitäten positiv gegenüber. Das belegt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der IHK Berlin, der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg und der Handwerkskammer Berlin unter 1300 Firmen aller Branchen. Insgesamt zwei von drei Berliner Unternehmen beschäftigen bereits Bachelors oder können sich vorstellen, diese einzustellen. Vor allem in kaufmännischen Bereichen von Marketing und Vertrieb bis zu Personalabteilung ist der Bachelor gefragt. Die Befragung zeigte aber auch, dass die Unternehmen umfassendere Informationen über die Studien- und Prüfungsinhalte benötigen, damit die zukünftigen Absolventen mit den neuen Abschlüssen eine reale Chance auf dem Arbeitsmarkt haben.
www.berlin.ihk24.de/

Kein Hinweis auf Ablehnung

Es gebe beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) keinen Beleg, dass Absolventen mit einem dreijährigen Bachelor-Studium dort nicht zu Graduierten-Studien (Master) zugelassen werden, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Theodor Berchem am 17. Oktober in der Welt am Sonntag. Er wies darauf hin, dass es weder im Hochschulrahmengesetz noch in den Richtlinien der Kultusministerkonferenz noch in der Bologna-Erklärung eine Festlegung auf drei Jahre für den Bachelor gebe.
www.daad.de

Nicht alle sind berufsqualifizierend

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft hat sich dagegen ausgesprochen, den Bachelor als Regelabschluss im Fach Physik festzulegen. "Die von den Physikabsolventen erwarteten Qualifikationen sind nur über einen Bachelor-Studiengang mit anschließendem Master-Studium zu erreichen", sagte der Präsident Knut Urban. Für den Master als Regelabschluss plädiert auch der Deutsche Hochschulverband. Aus einer Stellungnahme der Kultusministerkonferenz (KMK) geht hervor, dass nicht alle der in Deutschland im Rahmen des Bologna-Prozesses neu eingeführten Bachelor-Studiengänge berufsqualifizierend seien. Dennoch will die KMK am Bachelor als erstem berufsqualifizierenden Abschluss festhalten.
www.dpg-physik.de/
www.hochschulverband.de/cms/
www.kmk.org

Sybille Nitsche

www.tu-berlin.de/presse/doku/tu9/

 

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