Das Audimax als Forschungslabor
TU Berlin begrüßt ihre neuen Studierenden mit einer
Wissenschaftsshow
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Quelle: TU Berlin/ILR/Kayal |
Auch in diesem Jahr verwandelt sich das Audimax am Erstsemestertag
in ein großes Wissenschaftslabor. Waren es im vergangenen
Jahr der 3-D-Marsflug und die Mathematik, die 2000 Neugierige aus
unserer Universität - darunter zahlreiche neue Studierende
- angelockt hatten, so stellen sich am 27. Oktober 2005 Weltraumforscher,
Bioniker und Kommunikationswissenschaftler aus der TU Berlin mit
aktuellen Forschungsthemen vor. Durch die Show wird TV-Produzent
und Moderator Hendrik Hey führen, bekannt
durch die Wissenschaftssendung "Welt
der Wunder" auf RTL 2.
Mit Mini-Satelliten startet der Einblick in die Wissenschaftswelt.
Die TU Berlin ist unter den Universitäten deutschlandweit führend,
wenn es um Konstruktion und Bau von Mikro-Satelliten geht. Nun erschließt
sie sich ein neues, zukunftsträchtiges Forschungsfeld: Mit
den so genannten Pico-Satelliten stößt sie in noch kleinere
Dimensionen vor. Schon in wenigen Jahren soll ein 10 mal 10 Zentimeter
kleiner TUB-Pico-Satellit in der Umlaufbahn seinen Dienst verrichten
- das wäre dann der achte aus der Satellitenfamilie der TU
Berlin.
Kommen wir wieder auf die Erde zurück. Manche mögen sich
fragen, was Libelle, Sandfisch und Delfin mit der TU Berlin zu tun
haben. Die Antwort können die Bioniker geben. Sie schlagen
die Brücke zwischen dem trickreichen Können von Mutter
Natur und der Umsetzung in den Ingenieurwissenschaften. So haben
TU-Forscher ein Mikro-Flugmodell nach dem Vorbild der Insekten konstruiert.
Künftig soll es Gefahrenstellen überwachen und Verkehrsflüsse
identifizieren. Zum Erstsemestertag wird es im Audimax kreisen.
Auch flinke Sandfische werden untersucht. Diese Glattechsen schwimmen
fast reibungslos durch den Saharasand, und die Forscher gehen der
Frage nach: Wieso ist ihre Beschuppung reibungsärmer als polierter
Stahl? Um Bilder vom Meeresgrund oder Daten für Tsunami-Warnsysteme
schnell und störfrei zu erhalten, hat sich ein TU-Team die
Kommunikation von Delfinen zum Vorbild genommen. Ein neues Unterwassermodem
soll Daten für Videosequenzen kabellos aus der Tiefe übertragen.
Mit Datentransfer beschäftigt sich auch das dritte Projekt.
Dabei geht es jedoch nicht darum, Daten von einem Ort zum anderen
zu übertragen, sondern aus der Vergangenheit in die Gegenwart.
Im Mittelpunkt steht nichts Geringeres als das erste Multimedia-Kunstwerk
der Welt. TU-Wissenschaftler rekonstruierten gemeinsam mit europäischen
Kollegen das berühmte "Poème électronique",
das 1958 in dem futuristischen Pavillon der Firma Philips auf der
Expo in Brüssel uraufgeführt wurde. Es soll wieder möglich
sein, virtuell in 3-D-Qualität durch den einstigen Pavillon
zu wandeln und die Musik von Edgard Varèse so zu hören,
wie es damals in dem realen Raum mit 350 Lautsprechern geklungen
hat. An der Schnittstelle zwischen Akustik, Architektur und Informatik
entstehen so alte Klangwelten neu, werden Räume wieder erlebbar
und die akustische Vergangenheit holt uns auf angenehme Art und
Weise ein.
Am Ende warten bei einer Verlosung
zahlreiche Preise auf ihre neuen Besitzer - darunter eine Probestunde
im Flugsimulator, zwei Flüge über das Berliner Umland,
Theaterkarten, ein Geschenkgutschein der Lehmanns Fachbuchhandlung
und ein kostenloses Tagesspiegel-Abo. Hauptgewinn ist ein Laptop,
gestiftet vom ReUse-Computerverein.
stt
www.tu-berlin.de/presse/erstsem/
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