10/05
Oktober 2005
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Das Audimax als Forschungslabor

TU Berlin begrüßt ihre neuen Studierenden mit einer Wissenschaftsshow

 
  Quelle: TU Berlin/ILR/Kayal

Auch in diesem Jahr verwandelt sich das Audimax am Erstsemestertag in ein großes Wissenschaftslabor. Waren es im vergangenen Jahr der 3-D-Marsflug und die Mathematik, die 2000 Neugierige aus unserer Universität - darunter zahlreiche neue Studierende - angelockt hatten, so stellen sich am 27. Oktober 2005 Weltraumforscher, Bioniker und Kommunikationswissenschaftler aus der TU Berlin mit aktuellen Forschungsthemen vor. Durch die Show wird TV-Produzent und Moderator Hendrik Hey führen, bekannt durch die Wissenschaftssendung "Welt der Wunder" auf RTL 2.

Mit Mini-Satelliten startet der Einblick in die Wissenschaftswelt. Die TU Berlin ist unter den Universitäten deutschlandweit führend, wenn es um Konstruktion und Bau von Mikro-Satelliten geht. Nun erschließt sie sich ein neues, zukunftsträchtiges Forschungsfeld: Mit den so genannten Pico-Satelliten stößt sie in noch kleinere Dimensionen vor. Schon in wenigen Jahren soll ein 10 mal 10 Zentimeter kleiner TUB-Pico-Satellit in der Umlaufbahn seinen Dienst verrichten - das wäre dann der achte aus der Satellitenfamilie der TU Berlin.

Kommen wir wieder auf die Erde zurück. Manche mögen sich fragen, was Libelle, Sandfisch und Delfin mit der TU Berlin zu tun haben. Die Antwort können die Bioniker geben. Sie schlagen die Brücke zwischen dem trickreichen Können von Mutter Natur und der Umsetzung in den Ingenieurwissenschaften. So haben TU-Forscher ein Mikro-Flugmodell nach dem Vorbild der Insekten konstruiert. Künftig soll es Gefahrenstellen überwachen und Verkehrsflüsse identifizieren. Zum Erstsemestertag wird es im Audimax kreisen. Auch flinke Sandfische werden untersucht. Diese Glattechsen schwimmen fast reibungslos durch den Saharasand, und die Forscher gehen der Frage nach: Wieso ist ihre Beschuppung reibungsärmer als polierter Stahl? Um Bilder vom Meeresgrund oder Daten für Tsunami-Warnsysteme schnell und störfrei zu erhalten, hat sich ein TU-Team die Kommunikation von Delfinen zum Vorbild genommen. Ein neues Unterwassermodem soll Daten für Videosequenzen kabellos aus der Tiefe übertragen.

Mit Datentransfer beschäftigt sich auch das dritte Projekt. Dabei geht es jedoch nicht darum, Daten von einem Ort zum anderen zu übertragen, sondern aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Im Mittelpunkt steht nichts Geringeres als das erste Multimedia-Kunstwerk der Welt. TU-Wissenschaftler rekonstruierten gemeinsam mit europäischen Kollegen das berühmte "Poème électronique", das 1958 in dem futuristischen Pavillon der Firma Philips auf der Expo in Brüssel uraufgeführt wurde. Es soll wieder möglich sein, virtuell in 3-D-Qualität durch den einstigen Pavillon zu wandeln und die Musik von Edgard Varèse so zu hören, wie es damals in dem realen Raum mit 350 Lautsprechern geklungen hat. An der Schnittstelle zwischen Akustik, Architektur und Informatik entstehen so alte Klangwelten neu, werden Räume wieder erlebbar und die akustische Vergangenheit holt uns auf angenehme Art und Weise ein.

Am Ende warten bei einer Verlosung zahlreiche Preise auf ihre neuen Besitzer - darunter eine Probestunde im Flugsimulator, zwei Flüge über das Berliner Umland, Theaterkarten, ein Geschenkgutschein der Lehmanns Fachbuchhandlung und ein kostenloses Tagesspiegel-Abo. Hauptgewinn ist ein Laptop, gestiftet vom ReUse-Computerverein.

stt

www.tu-berlin.de/presse/erstsem/

 

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