(Un)bekannte Gesichter
An der TU Berlin studieren auch Olympiasiegerinnen
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Stolz war Deutschland auf
"die Goldmädels" der Hockeymannschaft in Athen
2004. Louisa Walter (2. v. rechts) mit ihren Kameradinnen bei
der Medaillenvergabe
© Deutscher Hockeybund/Dr. Wolfgang Sternberger |
Viele neue Gesichter begegnen einem als Studienanfängerin
oder -anfänger an der TU Berlin. Oft ahnt man gar nicht, wer
da neben einem im Hörsaal oder in der Mensa sitzt. Dabei könnte
es durchaus ein bekanntes Gesicht sein, sogar eine leibhaftige Olympiasiegerin,
wie zum Beispiel die Kanutin Maike Nollen, die Lebensmittelchemie
studiert und 2004 bei den Olympischen Sommerspielen in Athen Gold
gewonnen hat, oder die angehende Bauingenieurin Louisa Walter, die
mit der Hockey-Nationalmannschaft der Frauen Olympiasiegerin geworden
ist.
Die zwei gehören zu dem runden Dutzend Spitzensportler, die
an der TU Berlin studieren. Darunter sind Ruderer, Leichtathleten,
Schwimmer, Hockeyspieler und Segler, die zum Teil im aktuellen Kader
der Nationalmannschaft stehen wie etwa der Hockeyspieler Ulrich
Bubolz (Wirtschaftsingenieurwesen) oder die Ruderer Eric Knittel
(Verkehrswesen) und Manuel Brehmer (Energie- und Verfahrenstechnik).
Leistungssport und Hochschulstudium gleichzeitig unter einen Hut
zu bekommen ist jedoch schwierig: Oftmals überschneiden sich
etwa Prüfungstermine und Praktika mit Wettkämpfen und
Trainingslagern. "Vor allem ein konkreter Ansprechpartner und
die Möglichkeit, Prüfungen zu verschieben, wären
sehr hilfreich", sagt Louisa Walter. Hier versucht die TU Berlin
zu helfen. Sie hat sich der bundesweiten Initiative "Partnerhochschule
des Spitzensports" angeschlossen und versucht, soweit möglich,
das Studium für die Athletinnen und Athleten flexibler zu gestalten.
Gemeinsam mit den Partnern des Kooperationsvertrages - dem Allgemeinen
Deutschen Hochschulsportverband (adh), dem Olympiastützpunkt
Berlin und dem Studentenwerk
Berlin - werden zudem eine persönliche Betreuung sowie
eine individuelle Studien- und Prüfungsberatung angeboten.
Das fängt schon bei der Wahl des Studienfachs an.
"Leistungssport bedeutet eine hohe zeitliche Belastung. Studentische
Spitzensportlerinnen und -sportler sollen bei uns trotz aller Terminprobleme
die Möglichkeit haben, wie alle anderen Studierenden das Studium
rasch und erfolgreich zu absolvieren", erklärt die TU-Kanzlerin,
Dr. Ulrike Gutheil. Sie kommt selbst aus dem Fechtsport und kennt
die Probleme, auch aus ihrer Arbeit in verschiedenen Sportverbänden.
Als TU-Patin des Projekts "Partnerhochschule des Spitzensports"
trifft sich Ulrike Gutheil regelmäßig mit den studentischen
Sportlern und versucht zusammen mit dem Hochschulsport
und dem Studierendenservice
der TU Berlin Lösungen für die Betroffenen zu finden.
"Ich bin selbst ein Kind des Sports und möchte auf diesem
Weg jungen Menschen das zurückgeben können, was mir der
Sport gegeben hat: Softskills wie Teamfähigkeit, Kampfgeist
und Eigenverantwortung, aber auch ethische Werte", erzählt
sie. Im Blick hat sie darüber hinaus künftige Studierende:
"Sportverbände und Nachwuchssportler, die noch zur Schule
gehen, sollen sehen, dass die TU Berlin ein hervorragender Studienort
ist. Wir freuen uns, wenn weitere Spitzensportlerinnen und -sportler
ein Studium bei uns aufnehmen." Und wer weiß, vielleicht
sind ja die bekannten Gesichter von morgen dabei ...
Christian Hohlfeld
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