Mehr Angebote, mehr Akzeptanz
Bachelor- und Masterstudiengänge auf dem Vormarsch - weniger
Studienanfänger
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Im Zeichensaal: Auch viele
Ingenieurstudiengänge sind bereits auf die neuen Abschlüsse
umgestellt
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Die gute Nachricht zuerst: "Die Einführung von Bachelor-
und Masterstudiengängen geht in Deutschland mit beeindruckender
Geschwindigkeit voran." Dies erklärte Prof. Dr. Margret
Wintermantel, Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz
(HRK) in Bonn. Der Anteil der Bachelor- und Masterstudiengänge
an allen Studiengängen liege in Deutschland mittlerweile bei
45 Prozent.
Die Universitäten hätten 39 Prozent ihres Gesamtangebotes
auf die gestufte Struktur umgestellt, die Fachhochschulen 70 Prozent
und die Kunst- und Musikhochschulen elf Prozent. Aber nicht nur
das Angebot steige, sondern auch die Akzeptanz, so Wintermantel:
28 Prozent aller Studienanfängerinnen und -anfänger hätten
sich zum Wintersemester 2005/06 für einen Bachelor- oder Masterstudiengang
eingeschrieben. Dies seien fast doppelt so viele wie noch ein Jahr
zuvor. Aufgeschlüsselt nach Fächern finden sich die meisten
Bachelor- und Masterstudienangebote im Wintersemester 2006/07 derzeit
in den Ingenieurwissenschaften, den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
sowie in den Sprach- und Kulturwissenschaften. Und noch eine Zahl
findet sich in der aktuellen Statistik der HRK: Gemessen an dem
Gesamtstudienangebot des Bundeslandes haben Berlin mit 78 und Brandenburg
mit 65 Prozent prozentual den größten Anteil ihres Angebotes
in einer gestuften Struktur.
Die weniger gute Nachricht ist, dass die Studienanfängerzahlen
insgesamt sinken. "Der Anteil der Studienanfängerzahlen
an der gleichaltrigen Bevölkerung entwickelt sich negativ.
Derzeit beträgt er nur noch 35,5 Prozent, 2003 waren wir schon
einmal bei 38,9 Prozent", sagte Margret Wintermantel zu den
Veröffentlichungen des Statistischen
Bundesamtes. Zum dritten Mal in Folge sanken die Studienanfängerzahlen,
obwohl die Zahl der Studienberechtigten in Deutschland steigt. Deutschland
entferne sich von seinem Ziel, 40 Prozent eines Altersjahrganges
in die Hochschule zu führen, kritisierte Wintermantel. Ein
Grund dafür seien die starken Zulassungsbeschränkungen,
zu denen die Hochschulen durch die Einführung neuer betreuungsintensiver
Bachelor- und Masterstudiengänge gezwungen seien, sowie die
mangelnde Ausfinanzierung.
"Für 64 Prozent aller Bachelorstudiengänge wählen
die Hochschulen die Studierenden aus, deutlich mehr als in traditionellen
Studiengängen. Besonders hoch ist der Anteil zulassungsbeschränkter
Bachelorstudiengänge in Berlin (92 Prozent), Hamburg (86 Prozent)
und Baden-Württemberg (81 Prozent)", heißt es in
einer Erklärung der HRK.
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