Das war das Jahr 2006 an der TU Berlin
Ereignisreich und bewegt war das Jahr an der TU Berlin. Es gab
viele Neuerungen in Lehre und Verwaltung, große Erfolge in
der Forschung, interessante Tagungen, Kongresse und Ausstellungen
mit internationalem Flair. Viele Humboldt-Preisträger haben
an die TU Berlin gefunden, viele Stipendiaten als Austauschstudierende
oder Doktoranden. Auf einige dieser Highlights blickt TU intern
noch einmal zurück.
Januar
|
|
|
© TU-Pressestelle |
Weichenstellung für die Universität: Auf dem Neujahrsempfang
konnte der Präsident verkünden: Die TU Berlin zieht mit
drei Projekten ins Finale der ersten Runde des Exzellenzwettbewerbs
ein (Foto). Am 25. Januar wählte das Konzil die neue Universitätsleitung
der TU Berlin: An der Spitze stehen Kurt Kutzler als Präsident,
Jörg Steinbach und Johann Köppel als 1. und 2. Vizepräsident
und Ulrike Strate als 3. Vizepräsidentin. Am Institut für
Chemie warfen Wissenschaftler einen spektakulären Blick in
die Pflanzenwelt und trugen zur weiteren Klärung der Fotosynthese
bei.
Als erste Nachwuchsgruppenleiterin darf Gabriele Wendorf ihre Doktorandin
Doris Felbinger promovieren. Mathematiker Günter M. Ziegler
erhielt den "Chauvenet Prize" der Mathematical Association
of America (MAA). Physiker Dieter Bimberg wurde mit dem Max-Born-Preis
2006 geehrt.
Februar
|
|
© TU-Pressestelle |
|
Die neue Grundordnung der TU Berlin, die die Universitätsleitung
stärkt, wird vom Konzil verabschiedet. Ein Hochschultag diskutiert
die neuen Möglichkeiten, Studierende selbst auszuwählen.
Das US-Buch des Jahres kommt aus dem Zentrum für Antisemitismusforschung
und befasst sich mit ethnischen Säuberungen (Foto).
März
|
|
|
© TU-Pressestelle/Dahl |
Kürzere Studiendauer, geringere Abbrecherquote, bessere Studienbedingungen:
Mit zehn Millionen Euro startet die TU Berlin die "Offensive
Wissen durch Lernen". Die ersten 83 TU-Projekte erhalten einen
Zuschlag. Moderne Geräte werden angeschafft, neue Ansätze
in der Lehre gefördert und Praktika finanziert. Die TU Berlin
übernimmt den Vorsitz im Programm "Internationale Parlamentspraktika".
Kanzlerin Ulrike Gutheil begrüßt die Stipendiaten aus
aller Welt im Paul-Löbe-Haus (Foto). Ab dem Sommersemester
können schon Schülerinnen und Schüler an der TU Berlin
studieren sowie Punkte und Scheine für das spätere Studium
sammeln. Gleich im ersten Semester nehmen 51 "Schüler-Studierende"
die Gelegenheit wahr. Der Vorstand der Gesellschaft von Freunden
der TU Berlin wechselt. An der Spitze steht jetzt Jürgen Starnick,
ehemaliger TU-Präsident und Stadtentwicklungssenator Berlins.
April
|
|
© TU-Pressestelle |
|
Jubel am Mathematik-Forschungszentrum der Deutschen Forschungsgemeinschaft
MATHEON. Nach der ersten Evaluation entschied die DFG klar: Das
MATHEON wird weitere vier Jahre gefördert. Nach den Doppeldiplomen
in Informatik, Elektrotechnik und Prozesswissenschaften in Schanghai
kann die TU Berlin nun auch ein chinesisches Doppel-Master-Programm
"Urban Design" anbieten. Ein studentischer Versuchsaufbau,
das "TU Berlin Picosatellite Experiment" startet mit einer
Forschungsrakete von Schweden aus zur Grenze des Weltalls, um dort
einen Sonnensensor zu testen. Am Girls' Day öffnet die Universität
zum wiederholten Mal ihre Türen für technikbegeisterte
Mädchen und solche, die es werden sollen (Foto). Mehrere TU-Bereiche
beginnen mit der Einführung eines Content-Management-Systems
und eines einheitlichen Webdesigns für die gesamte Universität.
Die TU Berlin soll damit ein modernes, unverwechselbares Gesicht
erhalten.
Mai
|
|
|
© TU-Pressestelle |
Neuer Besucherrekord für die TU Berlin in der "klügsten
Nacht des Jahres", der Langen Nacht der Wissenschaften. Mit
mehr als 10000 Besuchen setzte das zum "Haus der Ideen"
umfunktionierte Hauptgebäude der TU Berlin seine Tradition
als stärkster Besuchermagnet der Berliner Wissenschaftsnacht
fort. 180 Projekte waren an der Ideenschmiede zu entdecken (Foto).
Unmittelbar danach beginnt eine neue Ära für die TU Berlin:
Der Kran auf dem Parkplatz zeigt an, dass der große Umbau
begonnen hat. In den nächsten Jahren wird das Hauptgebäude
umgebaut und aufgestockt, Historisches freigelegt, das neue Maschinenbauzentrum
aufgebaut, entmietet, umgezogen, renoviert und saniert. Bis 2020
soll die ganze TU Berlin einmal runderneuert sein.
Der erste Dampfluftballon der Welt, entwickelt im TU-Institut für
Luft- und Raumfahrt, steigt in der Peter-Behrens-Halle der TU Berlin
in die Lüfte. Samir Sawiris, TU-Alumnus und einer der erfolgreichsten
ägyptischen Unternehmer, kommt auf Einladung des Präsidenten
an die TU Berlin und hält die Festrede beim Abschied der Wirtschaftsingenieure.
Günter Spur erhält die Helmholtz-Medaille.
Mit einem 500 Quadratmeter großen Fitnessstudio eröffnet
die TU-Zentraleinrichtung Hochschulsport eine exzellent ausgestattete
Sportstätte.
Juni
|
|
© TU-Pressestelle |
|
Im Deutschland-Sommermärchen "Fußball-WM"
spielt auch die TU Berlin eine Rolle. TU-Forscher untersuchen das
Verkehrsmanagement in WM-Austragungsorten. Sheng Huanye aus Schanghai
wird zum Ehrensenator der TU Berlin ernannt und damit für seinen
jahrelangen Einsatz um die Beziehungen der TU Berlin zur chinesischen
Jiao Tong University geehrt, der zum Aufbau des ersten Doppeldiplom-Programms
führte. Der weltberühmte Architekt Jean-Louis Cohen aus
New York besucht das Zentrum für Metropolenforschung der TU
Berlin.
Juli
|
|
|
© Siemens
AG |
Gemeinsame Wege geht die TU Berlin fortan mit der Fraunhofer-Gesellschaft
und mehreren großen Wirtschaftsunternehmen: Zusammen mit der
Deutschen Telekom, Siemens, DaimlerChrysler gründen sie eine
Public-Private-Partnership, das European Center for Information
and Communication Technologies (EICT).
Beim Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg wird der TU Berlin
zum dritten Mal der Titel "Ideenschmiede" verliehen. Holger
Boche erhält den mit 25000 Euro dotierten Vodafone-Innovationspreis.
Die drei großen Berliner Universitäten gründen
die Berlin Mathematical School, eine internationale gute Adresse
für mathematische Talente. Erster Sprecher ist Günter
Ziegler von der TU Berlin. Die ersten vier Doppeldiplome mit China
werden feierlich vergeben. Die dritte TU-Kinder-Uni für Grundschüler
findet statt. Erfolg aus Kindermund: "Voll cool!"
August
|
|
© privat |
|
Während andere Urlaub machen, geben die Jungs von FaSTTUBe
noch mal richtig Gas. Der erste studentische Formel-Eins-Rennwagen
der TU Berlin wird fertig und auf dem Hockenheimring präsentiert.
Überhaupt ist es die Zeit für sportliche Erfolge, bei
TU-Studierenden oft gepaart mit technischem Know-how: Schiffbaustudent
Bodo Walther wird Weltmeister im Papierschiffbau, Kai Wicke konstruiert
den deutschen Meisterflieger aus Papier (Foto). Er studiert Luft-
und Raumfahrt. Und Marta Najfeld, die auch Luft- und Raumfahrt studiert,
bricht neue Weltrekorde im Segelfliegen.
September
|
|
|
© TU-Pressestelle |
In Berlin wird das Abgeordnetenhaus neu gewählt. Mit Jürgen
Zöllner, SPD, kommt einige Wochen später ein neuer Wissenschaftssenator
ins Amt. Studiengebühren sind vorläufig kein Thema. Mit
Beginn des Wintersemesters hat die TU Berlin rund 80 Prozent der
rund 60 Studiengänge auf die neuen, gestuften Abschlüsse
umgestellt. TU-Forscher veröffentlichen ihre Entwicklung eines
einzigartigen Raster-Tunnelmikroskops, mit dem sie das atomare Wachstum
von Halbleiterkristallen beobachten können (Foto).
TU-Kanzlerin Ulrike Gutheil wird zur stellvertretenden Sprecherin
der deutschen Universitätskanzler gewählt. Das neue, verkleinerte
Kuratorium wartet mit geballter politisch-gesellschaftlicher Kompetenz
auf: Edelgard Bulmahn, Susanne Stumpenhusen, Rita Süßmuth,
Georg Wilhelm Adamowitsch, Manfred Gentz und Erich Thies. Aus der
TU Berlin sind vertreten: Rudolf Schäfer, Florian Böhm,
Mathias Hofmann und Marion Klippel.
Oktober
|
|
© TU-Pressestelle |
|
Am 13. Oktober fällt die erste Entscheidung im Exzellenzwettbewerb
der Bundesregierung. Die TU Berlin ist mit der Graduiertenschule
Berlin Mathematical School unter den Gewinnern. Allerdings hatte
sie sich mit mehreren exzellenten Anträgen noch mehr erhofft.
"Enttäuscht, aber nicht entmutigt" begibt sie sich
in die zweite Runde. Die ersten Bundesländer führen Studiengebühren
ein: Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen bitten Erstsemester
zur Kasse.
An der TU Berlin beginnen zwei neue internationale Masterstudiengänge.
Yitzhak Apeloig vom Technion Haifa erhält die Ehrendoktorwürde.
Lord Martin Rees zeigt in der Queen's Lecture kosmische Bedrohungen
für die Menschheit auf, und Nobelpreisträger Robert H.
Grubbs klärt Fachleute bei der Bohlmann-Vorlesung über
Geheimnisse in der Katalyse auf.
Der TU-Mathematiker Martin Grötschel wird zum Generalsekretär
des Weltverbandes der Mathematik gewählt. John Sullivan, ebenfalls
TU-Mathematikprofessor, gewinnt den Wettbewerb um die Gestaltung
des Logos für die International Mathematical Union. Bernd Rissmann,
langjähriges Kuratoriumsmitglied, erhält die Goldene Ehrenmedaille.
November
|
|
|
© Techno-Club |
TU-Physiker erringen mit ihrer Entwicklung in der Quantenspektroskopie
den Nanowissenschaftspreis 2006. Ihre Erfindung ist fundamental
für die Datenverschlüsselung. Eine besondere Einrichtung,
der Techno-Club, mit dem Schülerinnen an technische Fächer
herangeführt werden sollen, feiert ihr fünftes Jahr (Foto).
Mehr als 2800 Schülerinnen haben in dieser Zeit das Angebot
genutzt.
Eine Riesensumme, rund 1,7 Millionen Euro, wirbt das Career-Center
der TU Berlin für Gründerprojekte insbesondere von Frauen
ein.
Die überlebensgroße Bronzeskulptur von Werner von Siemens
erhält einen neuen, sichtbaren Standort an der Straße
des 17. Juni und dokumentiert die Verbundenheit der TU Berlin mit
ihrem Industriepartner Siemens.
Klaus-Robert Müller erhält den mit 20000 Euro dotierten
Forschungspreis der Alcatel SEL-Stiftung. Sein Thema: Maschinelles
Lernen. Die Mathematiker verteilen Medienpreise an Journalisten
für besonders gelungene journalistische Darstellungen ihres
Faches. Und nach dem Lyriker und Philosophen Hans-Magnus Enzensberger
wird ein geometrisches Objekt benannt: der Enzensberger-Stern.
Dezember
Der Innovationspreis Berlin-Brandenburg 2006 wird für die
TU Berlin zum Riesenerfolg. Drei von vier Preisträgern kommen
aus der TU Berlin - als Wissenschaftler und als Alumni-Firma. Zum
Abschluss seines Berufslebens erhält der Architekt und Stadtplaner,
Hans Stimmann, der Berlin maßgeblich geprägt hat, die
Goldene Ehrenmedaille.
pp
|