"Wir wollen das Geld der Studierenden verantwortungsvoll
verwalten"
Der neue AStA-Vorsitzende über die Pläne des Allgemeinen
Studierendenausschusses
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Gottfried Ludewig (24) ist
seit Anfang November neuer Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses
(AStA). Er studiert seit 2003 an der TU Berlin Volkswirtschaft
und ist seitdem aktiv im Ring Christlich-Demokratischer Studenten
(RCDS).
© TU-Pressestelle |
Seit rund 40 Jahren ist es das erste Mal, dass eine eher bürgerlich
ausgerichtete Koalition aus RCDS und Unabhängigen Listen den
AStA der
TU Berlin dominiert. Warum engagieren Sie sich hochschulpolitisch?
Ich glaube, dass es wichtig ist, das Leben und die Gesellschaft
da, wo es möglich ist, mitzubestimmen und mitzugestalten. Wer
selbst nichts tut, sich aber beschwert, wenn die Dinge nicht den
eigenen Vorstellungen entsprechen, kann nicht ernst genommen werden.
Ich habe mich auch schon in der Schülermitverwaltung engagiert.
Was wollen Sie ändern?
Ich will ganz konkret die Interessen der Studierenden vertreten.
Ich glaube, dass das in der Vergangenheit nicht immer geschehen
ist. Die Studierenden haben ein Anrecht darauf, dass wir verantwortungsvoll
und sparsam mit ihrem Geld umgehen, das wir verwalten. Langfristig
möchten wir den Beitrag von 7,10 Euro senken.
Insgesamt haben wir vier Prioritäten.
Erstens: Die eigene AStA-Druckerei ist ein unvertretbarer
Kostenfaktor. Und nicht alles, was dort gedruckt wird, nützt
der Mehrheit der Studierenden. Mit externen Druckaufträgen
für unbedingt Notwendiges sind wir da besser bedient. Zum Beispiel
gibt es ja auch noch die hervorragende TU-eigene Druckerei.
Zweitens: Wir möchten aus unserem Versteck in der Villa
BEL heraus und näher an die Studierenden heranrücken.
Wir wünschen uns Räume im Hauptgebäude. Dort kommt
jeder Studierende vorbei, beim Studierendenservice, bei Prüfungsämtern
und so weiter. Darüber sind wir mit der Unileitung schon im
Gespräch. Auch die Sprechstundenmentalität der AStA-Referate
muss aufhören. Sie führt dazu, dass die Studierenden meist
vor verschlossenen Türen stehen. Zu den büroüblichen
Zeiten soll künftig immer jemand vom AStA ansprechbar sein.
Drittens: Die Schließzeiten der Bibliothek müssen
dem Studierendenbedarf angepasst werden. Es geht nicht an, dass
abends ab 20 Uhr geschlossen ist.
Viertens: Wir wollen die Studierenden für ihre Interessen
gewinnen. Die Wahlbeteiligung von rund sieben Prozent ist eine Katastrophe.
Wie wollen Sie das machen?
Eine neue Internetpräsenz ist in Arbeit, Flugblätter
und Plakate werden konzipiert und wir wollen in die Vorlesungen
gehen, um die Studierenden über ihre Gestaltungsmöglichkeiten
aufzuklären.
Das Gespräch führte Patricia Pätzold
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