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Dezember 2006
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"Weiße" Biotechnologie im Aufwind

Forschungsschwerpunkt ALSTEP auf 21 Mitglieder angewachsen / Erstes Verbundprojekt in Vorbereitung

Der fakultätsübergreifende Forschungsschwerpunkt ALSTEP bereitet einen großen Antrag für ein Verbundprojekt vor. ALSTEP (Applied Life Sciences and Technology Pool) wurde 2005 gegründet, um die Auslastung von Geräten in den biowissenschaftlich arbeitenden Fachgebieten zu erhöhen, indem diese sich gegenseitig die Nutzung ihrer Geräte, meist samt geschultem Personal, anbieten. Auch gemeinsame Forschungsprojekte sollen initiiert werden. Inzwischen ist der Forschungsschwerpunkt von zunächst sieben auf inzwischen 21 Mitglieder angewachsen. Der Forschungsverbund will sich mit der Verwertung von pflanzlichen Rohstoffen durch innovative biotechnische Verfahren beschäftigen.

"Das neue Projekt hat ein großes Ziel", erklärt Dr. Paul Schultze-Motel, bei dem in der Geschäftsstelle die Fäden der Aktivitäten zusammenlaufen. "Die beteiligten Institute und Unternehmen suchen nach Pflanzenrohstoffen, die langfristig als Ersatz für Erdöl infrage kommen, das immer teurer und knapper wird." Dabei soll das Erdöl nicht als Energieträger, sondern als Rohstoff insbesondere für die chemische Industrie ersetzt werden, zum Beispiel bei der Herstellung von Feinchemikalien, Wertstoffen, Endprodukten wie Babywindeln oder Haushaltsgegenständen. Beteiligt an dieser Suche sind 16 TU-Fachgebiete wie Bioverfahrenstechnik, Thermodynamik und Thermische Verfahrenstechnik, Technische Chemie oder Umweltmikrobiologie, zahlreiche Unternehmen aus Berlin und Brandenburg sowie weitere Forschungspartner wie die Universität Potsdam und das Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Golm, die sich mit neuen Pflanzenzüchtungen beschäftigen. Eine Projektskizze wurde im November bereits eingereicht.

Sprecher des Konsortiums aus mehr als 60 Projektpartnern sind Prof. Dr. Ulrich Szewzyk (TU Berlin) und Prof. Dr. Bernd Müller-Röber (Universität Potsdam). Der Antrag richtet sich auf den BMBF-Cluster-Wettbewerb "BioIndustrie 2021", der Forschungsergebnissen der sogenannten "Weißen Biotechnologie" schneller auf den Markt helfen will. Die "Weiße" Biotechnologie gilt nach der "Roten" (medizinischen) und "Grünen" (landwirtschaftlichen) als dritte Welle der Biotechnologie. Dabei werden herkömmliche chemische Produktionsprozesse zunehmend durch den Einsatz von Mikroorganismen oder Enzymen optimiert oder ersetzt. Das Fördervolumen beträgt bis 2011 rund 60 Millionen Euro, zusammen mit Mitteln aus Wirtschaft und Industrie sogar 150 Millionen Euro.

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