Humboldt-Stipendiatin Olga Sorkine will Maschinen das Lernen beibringen
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Olga Sorkine arbeitet an der Erstellung von 3-D-Modellen, mit denen man schnell und einfach Figuren wie den "Lazy Boy" am Computer erzeugen kann
© Tel Aviv University / University of British Columbia |
Exzellente Forschung zieht auch herausragende Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland an, so wie die 25-jährige Olga Sorkine aus Israel. Die promovierte Informatikerin ist seit Juli für ein Jahr als Humboldt-Stipendiatin bei Professor Marc Alexa. Humboldt-Stipendiaten können sich ihren Aufenthaltsort in Deutschland selbst aussuchen. Alternativ hätte Olga Sorkine auch an eine der Top-Unis in den USA gehen können. Sie entschied sich aber letztlich doch für das Humboldt-Stipendium und für die TU Berlin, was auf den ersten Blick nicht unbedingt selbstverständlich ist: "Einerseits war ich bereits mehrfach in Deutschland, daher ist für mich im Gegensatz zu vielen anderen die Sprache keine so große Hürde mehr. Andererseits arbeiten wir schon länger zusammen, und das an wirklich spannenden Themen", erzählt Olga Sorkine. Seit 2003, als Marc Alexa im Rahmen eines Forschungsaufenthaltes an der
Tel Aviv University weilte, besteht der Kontakt, gemeinsam haben sie bereits mehrere Publikationen veröffentlicht.
Neben den 3-D-Modellen zur Veränderung der Silhouetten beschäftigen die beiden sich mit einem sehr jungen und aktuellen Thema in der Computergrafik, dem "Machine Learning". Hierfür soll ein 3-D-Modell entwickelt werden, das jede Art von Bewegung erzeugen kann. Dazu werden verschiedene Bewegungen von Personen mithilfe einer Tiefenbildkamera in 3-D eingescannt. Damit hat man quasi ein Grundgerüst an natürlichen Bewegungen, die das 3-D-Modell in Bildschirmanimationen umsetzen kann. Das Besondere ist, dass das Modell in der Lage sein soll, eigenständig Bewegungen zu kombinieren. Das heißt, aus den Einzelbewegungen zu lernen, wie es aussehen müsste, wenn die Animation nicht nur läuft, sondern dabei zugleich mit den Armen rudert. Und zwar so natürlich wie ein Mensch.
Olga Sorkine kann ebenso wie Marc Alexa einen beeindruckenden Lebenslauf vorweisen. Schon als 15-Jährige begann sie parallel zur Schule mit dem Studium an der Tel Aviv University. Mit ihren 25 Jahren hat sie Bachelorabschlüsse in Mathematik und Informatik sowie einen Doktortitel in Informatik. Es würde nicht überraschen, wenn sie bald nach Ablauf des Humboldt-Stipendiums auch eine Professur übernehmen würde.
cho
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