Bei psychischen Störungen gefährlich
Studierende sehen die Diskussion um Computerspiele gelassen
Die Ereignisse rund um die jüngsten Gewalttaten in Deutschland
haben die Diskussion über mögliche Ursachen auch wieder
auf Computerspiele gelenkt. Insbesondere auf Kriegs- und Ballerspiele,
in denen viel Blut fließt und der Spieler quasi Herr über
Leben und Tod ist. Medienwissenschaftler vermissen bislang empirische
Belege für den Einfluss solcher Spiele. Viele junge Leute verfolgen
die Diskussion gelassen, denn sie sehen sich selbst nicht gefährdet.
Kann man auch am Computer spielen und studieren? TU intern fragte
nach.
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Ricardo Galleguillos, 23, studiert Wirtschaftsingenieurwesen
im 11. Semester
Ich spiele gern Computer, zum Beispiel auch Kriegsspiele wie
"Starcraft". Bei Freunden spiele ich auch ab und zu Playstation.
Ich spiele in meiner Freizeit. In Deutschland bin ich für ein
Jahr, mit einem Stipendium. Ich bin erst seit vier Monaten hier,
deshalb habe ich noch nicht so viele Freunde und mehr Zeit als zu
Hause in Chile. Dort habe ich weniger Zeit für Computerspiele,
vielleicht zwei Stunden die Woche, es ist dort mehr ein Nebenhobby,
weil ich mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringe.
Meine Mutter war nie begeistert vom Computerspielen, aber sie hat
es auch nicht verboten.
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Ahmad Amer, 23, studiert
Mathematik im 7. Semester
Also ich spiele pro Woche vielleicht so 12 Stunden, etwas mehr
als eine Stunde pro Tag. Ich habe so mit 13 bis 14 angefangen mit
Strategiespielen. Meine Eltern haben mir Gewaltspiele verboten.
Heute spiele ich aber schon ab und zu Spiele wie "Counterstrike",
was momentan so sehr kritisiert wird. Ich glaube, wenn jemand die
Intention hat oder die Veranlagung dazu, gewalttätig zu werden,
dann können solche Killerspiele einen negativen Einfluss haben.
Aber wenn von vornherein gar nicht die Neigung dazu da ist oder
eine psychische Störung, ist das unbedenklich.
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Christian Paasche, 21, studiert Energie-
und Verfahrenstechnik im 1. Semester
Ich habe keine Zeit, Computer zu spielen. Außerdem habe
ich auch keinen Computer. Für die Arbeit nutze ich momentan
die Computerarbeitsplätze hier an der Uni im PC-Pool. Zu Hause
habe ich früher schon ab und zu gespielt, meistens Strategiespiele
wie "Siedler" oder "Civilization".
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Nikkon Reinold, 21, studiert
Wirtschaftsingenieurwesen im 2. Semester
Ich spiele gelegentlich, wenn ich nichts Besseres zu tun habe,
zum Beispiel im Winter, wenn es kalt ist. Es macht besonders viel
Spaß, online zu spielen oder auf LAN-Partys mit anderen zusammen.
Ich sehe darin kein Problem. Als Jugendlicher habe ich allerdings
noch mehr gespielt, manchmal täglich zwei, drei Stunden. Meinen
Eltern war weniger der Inhalt der Spiele ein Dorn im Auge als vor
allem der Umfang. Abitur habe ich trotzdem gemacht, und auch mein
Studium nehme ich ernst. Ich finde es falsch, die Spielerei in Bausch
und Bogen zu verdammen.
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Kiara Kochendörfer, 25, studiert
Energie- und Verfahrenstechnik im 7. Semester
Ich spiele keine Computerspiele, weil ich keine Zeit habe,
aber es interessiert mich auch nicht. Früher habe ich mit meinem
Bruder zusammen ab und zu gespielt. Zum Beispiel die sogenannten
Adventure-Spiele. Aber ich habe mir nie selber Spiele gekauft, weil
sie mir auch viel zu teuer waren.
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