Kontrovers und erfolgreich
Alumnus Hans Stimmann mit der Goldenen Ehrenmedaille der TU
Berlin ausgezeichnet
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Als Senatsbaudirektor
war Hans Stimmann auch an der Planung für den Potsdamer
Platz beteiligt
© TU-Pressestelle/Dahl |
Als Dr. Hans Stimmann seinen Posten als Senatsbaudirektor im
Oktober dieses Jahres abgab, lagen hinter ihm 16 Jahre, in denen
er das Baugeschehen Berlins maßgeblich gestaltete. Die TU
Berlin nahm diesen Einschnitt zum Anlass, ihren Alumnus mit der
Goldenen Ehrenmedaille auszuzeichnen.
"Er hat durch sein Engagement und seine Kreativität die
Entwicklung Berlins, aber auch die der TU Berlin entscheidend geprägt",
betonte TU-Präsident Kurt Kutzler. Stimmann wird vor allem
für sein Engagement im TU-Kuratorium, dem er von 2002 bis 2006
angehörte, geehrt. Dass sich Hans Stimmann in seiner Zeit als
Senatsbaudirektor nicht nur Freunde machte, darauf spielte Prof.
Dr. Rudolf Schäfer, Dekan der Fakultät
VI, in seiner Laudatio an. Nicht nur wegen der enormen Breite
seines Wirkungsradius und Themenspektrums sei eine Festrede schwierig
zu gestalten, "sondern auch wegen der hohen Kontroversität,
die seine Aktivitäten wie auch seine Persönlichkeit durchgängig
begleiteten. Welche Leidenschaftlichkeit hier auch verbal nach Ventilen
suchte, mögen einige Zitate aus mehr oder weniger aktuellen
Würdigungen illustrieren: Poltergeist', Geschmacksdiktator',
Schwarzer Sheriff der Berliner Architektur', Heino der
Berliner Architektur'", fasste Schäfer zusammen und hob
Stimmanns Verdienste für das "Planwerk Innenstadt"
besonders hervor. "Stimmann und sein Team haben eine Strategie
zur Reurbanisierung und Revitalisierung der historischen Innenstadt
und der City West entwickelt. Das Planwerk will die Grenze der jahrzehntelang
geteilten Stadt und Fehlentwicklungen der Nachkriegszeit überwinden."
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Hans Stimmann
© privat |
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Schäfer erkennt in dem Planwerk ein wichtiges und tragfähiges
Instrument für die Aufgaben der Stadterneuerung und des Stadtumbaus.
Auch TU-Präsident Kurt Kutzler sieht im "Planwerk Innenstadt"
einen geeigneten Rahmen, in dem sich der TU-Campus zukünftig
entwickeln könnte. Denn langfristiges Ziel der TU Berlin sei
es, relevante Einrichtungen in räumlicher Nähe zueinander
anzusiedeln und so einen kompakten Wissenschaftsstandort Charlottenburg
zu schaffen. Mit dem Planwerk habe Stimmann "die Grundlage einer
ganz neuen Entwicklung nicht nur an dieser Stelle, sondern für
die ganze westliche City geschaffen, die darüber hinaus auch
die Möglichkeit bietet, in zentraler, attraktiver Lage ein Pendant
zum Standort Adlershof zu schaffen." Hans Stimmann, der 1941
in Lübeck geboren wurde, studierte ab 1970 Stadt- und Regionalplanung
an der TU Berlin und promovierte hier 1977 zum Thema "Verkehrsflächenüberbauung".
Zwischen 1991 und 1996 und von 1999 bis 2006 war er Senatsbaudirektor
in Berlin. Für eine Tätigkeit nach seinem Ausscheiden hätte
Professor Rudolf Schäfer schon eine Idee: "Wir würden
es schätzen, wenn er künftig mitwirken würde in unserem
neuen internationalen Masterstudiengang Urban Design und - wenn wir
damit im Exzellenzwettbewerb erfolgreich sein sollten - in der mit
der Humboldt-Universität geplanten Berlin Graduate School
for Metropolitan Studies'."
Bettina Klotz
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