Wie die Wiener Straßenbahn Kosten spart
Exkursion informierte über innovative Methoden zur Instandhaltung
von Schienenfahrwegen
"Wiener Linien GmbH" heißt der Nahverkehrsbetrieb
der österreichischen Hauptstadt. Er gab 15 Studierenden des
Fachgebiets
Schienenfahrzeuge Einblick in sein innovatives Instandhaltungssystem,
das zustandsorientierte System "Condition Based Maintenance
Management" (CBM).
Die "Wiener Linien" erkannten, dass die Instandhaltung
der Schienenfahrwege einen maßgeblichen Kostenanteil über
die gesamte Lebensdauer der Anlagen verursacht. Eine geeignete und
sorgfältig abgestimmte Instandhaltungsstrategie bekommt daher
zunehmende Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit des städtischen
Personennahverkehrs. Künftig sollen die Gleisanlagen präventiv
und zustandsabhängig instand gehalten werden. Ein spezielles
Messfahrzeug erfasst mit einem laserbasierten Messsystem den aktuellen
Zustand der Gleise. Sechs Laser und sechs Kameras sind an einem
Balken im mittleren Drehgestell des Fahrzeugs angebracht. Mittels
Lichtschnittverfahren wird die jeweilige Schiene von je drei Lasern
angestrahlt. Anhand dieser Bilder können die Geometrie- und
Verschleißwerte des Gleises ermittelt und gleich kategorisiert
werden: von sehr guten Profilen bis zu Schienen, die ausgetauscht
werden müssen. Das gesamte Netz wird in vier Wochen einmal
durchfahren.
Eine Datenbank ermöglicht den Vergleich mit den Ergebnissen
vorangegangener Messfahrten und damit eine Trendanalyse als Basis
für die angestrebte Strategie, die vorausschauende Instandhaltung.
Das verringert die Kosten nicht nur der Instandhaltung, sondern
letztendlich auch die anfallenden Kosten über die gesamte Lebensdauer.
Wien hatte den End- und Höhepunkt der fünftägigen
Exkursion dargestellt, doch es gab auf dem Weg dorthin noch weitere
Highlights für die Studierenden : Führerstandsmitfahrten
im ICE, die Besichtigung von Instandhaltungsarbeiten am ICE im Werk
Nürnberg sowie Besuche auf Rangierbahnhöfen, der bayerischen
Oberlandbahn und der Salzburger Lokalbahn. Organisiert hatten diese
lehrreiche Exkursion Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht und Dipl.-Ing.
Bernhard Kurzeck. Sie hatten auch im Vorfeld die Deutsche
Bahn AG, die Knorr-Bremse
AG Deutschland und Dornier
Consulting als Sponsoren der Exkursion gewinnen können.
tui
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