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09

Die Visionäre der Digitalisierung

Fotos:

2015/2016

EIN KLEINER ANFANG UND SEINE

FANTASTISCHEN FOLGEN

»

Die derzeit enorme Aufmerksamkeit für die

Digitalisierung ist durch die in den vielen

Jahren erreichte Effizienz begründet, mit der Daten

immer besser verarbeitet und übertragen werden.

Diese Fortschritte ermöglichen es, extrem komplexe

Prozesse zu beherrschen wie zum Beispiel vernetzte

Werkshallen in der Industrie. Weiterhin gibt es viele

Fortschritte in der medizinischen Diagnostik, der

Materialwissenschaft und im Verkehrsbereich, um

nur einige zu nennen. Am Ende werden wohl so viele

Lebensbereiche von der Digitalisierung erfasst sein,

dass die Computer und Smartphones, die im letzten

Jahrzehnt unser Leben begleitet haben, wie der kleine

Anfang eines riesigen Prozesses erscheinen werden.

In meiner Forschung beschäftige ich mich haupt-

sächlich mit der Codierung digitaler Daten, um diese

effizient übertragen zu können. Dabei geht es unter

anderem darum, die Verzerrungen in Videos, die

durch die Codierung entstehen, so zu verteilen, dass

diese weniger sichtbar sind. Die Idee, dies mittels

Elektroenzephalografie, einer Methode zur Messung

der elektrischen Gehirnströme, zu erforschen, haben

mein TU-Kollege Prof. Dr. Klaus-Robert Müller und

ich im Jahr 2010 zum ersten Mal diskutiert. Und es

funktioniert. Die Ergebnisse unserer Arbeit setzten

wir direkt in ein reales System um, und so ist zum

Beispiel das Finale der Champions League in

Berlin 2015 damit übertragen worden.

Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand, Leiter des Fachgebietes

Bildkommunikation und Co-Institutsleiter des Fraunhofer-

Instituts für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut