Medieninformation Nr. 269 vom 15. November 2005 - Bearbeiter/-in: stt |
[TU Berlin] [Pressestelle] [Medieninformationen] [<<] [>>]
Neue Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung am Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin nimmt Arbeit auf
Wie können Stagnation und eine passive wirtschaftliche Sanierung beispielsweise
durch Bevölkerungsrückgang und die Ausdünnung von Regionen in Ostdeutschland
durchbrochen werden? Welche alternativen Strategien und Konzepte sind notwendig,
um den Aufbau Ostdeutschlands nicht nur wissenschaftlich zu begleiten, sondern
ebenso praktisch zu aktivieren? Diese Fragen markieren die dringend notwendige
konzeptionelle Neuorientierung der sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen
Ostdeutschlandforschung. Antworten will die Forschungs- und
Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung geben. Sie nimmt am 15. November
2005 ihre Arbeit am „Zentrum
Technik und Gesellschaft“ (ZTG) der TU Berlin auf und bündelt damit die
Ressourcen des im Frühjahr dieses Jahres gegründeten „Netzwerks
Ostdeutschlandforschung“ und des fakultätsübergreifenden Forschungszentrums
der TU Berlin. Die Gründung der Forschungs- und Koordinationsstelle wird vom
Berliner Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Dr. Thomas Flierl,
mit Mitteln aus dem Hochschulwissenschaftsprogramm unterstützt.
|
Ausgangspunkt einer neueren Ostdeutschlandforschung ist die Beobachtung, dass die tief greifenden sozialökonomischen Umbrüche in Ostdeutschland nicht mehr vorrangig auf die Übernahme des westdeutschen Wirtschafts- und Sozialmodells und die entsprechenden Transformationsprobleme zurückgeführt werden können. Sie sind heute vielmehr als Teil eines weit reichenden gesamtdeutschen und europäischen Umbruchs zu sehen. Darauf muss Forschung reagieren. Ein Paradigmenwechsel ist dringend notwendig.
Ostdeutschlandforschung ist ein zugleich theoretischer wie
empirisch-deskriptiver Versuch einer schlüssigen Analyse der Lage in
Ostdeutschland; gleichzeitig aber auch ein kreativer, gesellschaftspolitischer
Suchprozess nach angemessenen Entwicklungsstrategien für Ostdeutschland.
Die Forschungs- und Koordinationsstelle will die organisatorisch verstreuten
Kapazitäten der Ostdeutschlandforschung zusammen führen: Angestrebt wird ein
empirisch und theoretisch fundierter Diskurs in und für Ostdeutschland. Die
Neukonzeption der Ostdeutschlandforschung ist dabei nicht nur Ziel, sondern
gleichsam auch Instrument. Das wird sich in Forschungsvorhaben, Publikationen,
einer Workshopreihe sowie der regelmäßigen Berichterstattung zum Forschungsstand
widerspiegeln. Die Koordinationsstelle wird in den kommenden Monaten einen
Forschungsbericht zum Stand der Ostdeutschlandforschung erarbeiten und vorlegen.
Auf dessen Grundlage sollen eine kritische Bilanz der Ostdeutschlandforschung
gezogen und zentrale Forschungsstrategien für die Zukunft aufgezeigt werden.
Neben innerwissenschaftlicher Relevanz geht es auch darum, der öffentlichen
Debatte wissenschaftliche Impulse gegenüber zu stellen.
Das „Netzwerk Ostdeutschlandforschung“ wurde im Frühjahr 2005 von 6 Instituten
gegründet: Berliner Debatte (GSFPmbH), Brandenburg-Berliner Institut für
Sozialwissenschaftliche Studien e.V. (BISS), Institut für Wirtschafts- und
Sozialforschung Chemnitz (WISOC), Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum
Berlin (SFZ), Thünen-Institut Bollewick/Müritz und das Zentrum für
Sozialforschung Halle (ZSH).
An den ersten Workshops des Netzwerks haben bislang über 100
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus außeruniversitären Instituten sowie
aus Hoch- und Fachhochschulen mitgearbeitet. Im Mittelpunkt stand dabei die
Forderung nach einer Ausweitung und Neujustierung der Ostdeutschlandforschung:
Das reicht von einer Neubestimmung der wirtschaftlichen Entwicklung und der
Regionalentwicklung bis hin zur Analyse von Bewältigungsstrategien der
Bevölkerung in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit und sozialen
Gefährdungskonstellationen einschließlich dem Aufzeigen damit verbundener
Folgen. Gegenstand der Diskussionen waren aber auch die Veränderung der
demographi-schen Situation, die Bevölkerungswanderung, Probleme der kulturellen
Identität und die Lage der Jugend.
Einer der zentralen Punkte bei den Workshops des „Netzwerks Ostdeutschlandforschung“ war auch das Verhältnis von Wissenschaft und Politik in Ostdeutschland. Es wurde festgestellt, dass ein Erfolg versprechender Fluss von Informationen, Ideen und Konzepten nicht in Gang kommt. Daher ist es ein vorrangiges Ziel des Netzwerks und der Koordinationsstelle, die verbreitete Skepsis und Distanz zwischen Wissenschaft und Politik durch qualitativ bessere Forschungsergebnisse, praktikable Strategien und bessere Kommunikation zu überwinden.
Hans-Liudger Dienel und Rainer Land
Dr. sc. Rainer Land
Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung
Telefon: 030/314-26187
E-Mail: land@ztg.tu-berlin.de
Internet:
www.ostdeutschlandforschung.de
Dr. Hans-Liudger Dienel
Zentrum Technik und Gesellschaft
Technische Universität Berlin
Wissenschaftlicher Geschäftsführer
Telefon: 030/314-21406
E-Mail: dienel@ztg.tu-berlin.de
Internet: www.ztg.tu-berlin.de
Kontakte und Ansprechpartner:
Dr. sc. oec. Rainer Land
Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung
Leiter der Forschungs- und Koordinationsstelle
Zentrum Technik und Gesellschaft, Zimmer 322
Technische Universität Berlin, Hardenbergstraße 36 A, 10623 Berlin
Telefon: (030) 314-26187
E-Mail: land@ztg.tu-berlin.de
Internet:
www.ostdeutschlandforschung.de
Dr. oec. habil. Ulrich Busch
Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung
Zentrum Technik und Gesellschaft, Zimmer 322
Technische Universität Berlin, Hardenbergstraße 36 A, 10623 Berlin
Telefon: (030) 314-26187
E-Mail: busch@ztg.tu-berlin.de
Internet:
www.ostdeutschlandforschung.de
Dr. phil. Babette Scurrell
Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung
Zentrum Technik und Gesellschaft, Zimmer 323
Technische Universität Berlin, Hardenbergstraße 36 A, 10623 Berlin
Telefon: (030) 314-26187
E-Mail: scurrell@ztg.tu-berlin.de
Internet:
www.ostdeutschlandforschung.de
Dr. phil. Birgit Böhm
Forschungs- und Koordinationsstelle Ostdeutschlandforschung
Zentrum Technik und Gesellschaft, Zimmer 323
Technische Universität Berlin, Hardenbergstraße 36 A, 10623 Berlin
Telefon: (030) 314-26187
E-Mail: boehm@ztg.tu-berlin.de
Internet:
www.ostdeutschlandforschung.de