Forschung TU Berlin

Rechenschaftsbericht 1997/98


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2.4 Kompetenzzentren der Region Berlin­Brandenburg ­ Beiträge der TU zur regionalen Technologiepolitik

Vernetzungsdefizite

Die mangelnde Kooperation und Vernetzung zwischen Forschungs­ und Hochschuleinrichtungen einerseits und zwischen Wirtschaft und Wissenschaft andererseits wird immer mehr als eklatantes Strukturdefizit der Region Berlin­Brandenburg benannt. Insoweit wird die stärkere Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und auch Politik als wesentliches Ziel der zukünftigen Technologiepolitik der Region gesehen. Vor dem Hintergrund ihrer spezifischen Wissenschaftspotentiale sieht sich die Technische Universität hier in einer großen Verantwortung, sich den Herausforderungen der Zukunft der Region in besonderer Weise zu stellen und hierzu Beiträge zu leisten.

Im Berichtszeitraum haben zwei Technologiefelder begonnen, sich als Kompetenzzentren der Region zu entwickeln.

  • Kompetenzzentrum Biotechnologie

Aktionszentrum BioTOP

Im Juli 1998 hat sich das Aktionszentrum BioTOP Berlin­Brandenburg zwischen den Vereinbarungspartnern des Landes Berlin und Brandenburg sowie der regionalen Wirtschaft neu konstituiert. Mit der Einrichtung dieses BioTOP­Büros und den regelmäßigen Strategiegesprächen mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin und dem Ministerpräsidenten von Brandenburg ist es erklärtes Ziel der regionalen Wirtschaftspolitik, die Region zu einem Kompetenzzentrum für Biotechnologie zu entwickeln.

Zukunftsmärkte

Das Ziel besteht in vorzeigbaren Wirtschaftserfolgen in den zukünftigen Märkten für Biotechnologie. Dazu soll die Spitzenforschung in Wissenschaft und Wirtschaft in ausgewählten, regionalspezifisch erfolgversprechenden Feldern der Biotechnologie ausgebaut und vernetzt, der Technologietransfer in bestehende und neu zu gründende Unternehmen initiiert und intensiviert sowie Entwicklung, Produktion und Verkauf von Produkten forciert werden.

Umweltbiotechnologie

Besonders im Bereich der Umweltbiotechnologie ­ derjenige Teilbereich der Biotechnologie, in dem die TU aufgrund ihrer ingenieur­ und naturwissenschaftlichen Potentiale für eine Mitgestaltung des Kompetenzzentrums prädestiniert ist ­ ist es das Ziel der TU, sich noch stärker als bisher zu engagieren. Mit der Einrichtung des Forschungsschwerpunktes "Biotechnologie­Zentrum" (siehe 2.2) hat die TU bereits einen ersten wichtigen Schritt zur effizienten Bündelung ihrer wissenschaftlichen Potentiale auf diesem Gebiet geleistet.

  • Kompetenzzentrum Verkehr

Potentiale in der Region und an der Universität

Der Bereich Verkehrstechnik und Verkehrsmanagement ist für den Raum Berlin einer der wichtigsten und zukunftsträchtigsten Wirtschaftszweige -- er gehört zu einem der Schwerpunktfelder der Berliner Wirtschaftspolitik. Von der Verkehrstechnologie über die Verkehrslogistik bis hin zum Verkehrsmanagement verfügt Berlin über eine Vielfalt an spezifischer Kompetenz in Wirtschaft und Wissenschaft. Es existieren mehr als 50 Forschungseinrichtungen und über 200 Unternehmen, die Produkte und Anlagen für den Verkehrsbereich entwickeln und herstellen.

Die TU Berlin kann im Bereich Transport, Verkehr und Logistik eine Vielzahl anerkannter Forschungsaktivitäten vorweisen. Das Spektrum reicht von der Verkehrstechnik (Luft­ und Raumfahrt, Straßen­ und Schienenverkehr, Schiffstechnik) bis hin zu den Sozial­, Planungs­ und Wirtschaftswissenschaften und Logistik.

Forschungs­ und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik (FAV)

Der Forschungs­ und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik Berlin (FAV) ist durch eine Initiative der Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin (TSB), der Herlitz Falkenhöh AG und der Technischen Universität Berlin entstanden und wird gemeinsam mit dem Land Berlin über den interdisziplinären Forschungsverbund Verkehrssystemtechnik finanziert.

1997 wurde dazu ein Kooperationsvertrag zwischen diesen Partnern abgeschlossen. Der FAV ist ein umsetzungsorientierter Vermittler zwischen Forschung, Unternehmen und Märkten sowie Dienstleister für verbessertes Marketing von Innovationen im Bereich verkehrstechnischer Systemlösungen. Das Ziel des FAV besteht in der Förderung und Unterstützung übergreifender Lösungen für Mobilitätsprobleme. Dabei soll die Forschung auf die Vermarktung der Produkte hin ausgerichtet sein und disziplinübergreifend koordiniert werden.


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