Rechenschaftsbericht 1999/2000 TU Berlin

Rechenschaftsbericht 1999/2000


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Kutzler Sahm Abel
Erster Vizepräsident
Prof. Dr. rer. nat. Kurt Kutzler
Zweiter Vizepräsident
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Sahm
Dritter Vizepräsident
Prof. Dr. phil. Günther Abel

0. Allgemeine Ziele

Leitbild der Universität Allgemeine Ziele im Sinne eines Leitbildes der Universität hat der Akademische Senat der Universität bereits zu Beginn des vorangegangenen Berichtszeitraumes verabschiedet. Sie reichen von einer äußerlich messbaren Zielgröße wie der, in absehbarer Zeit Spitzenplätze in den nationalen und europäischen Hochschulrankings einnehmen zu können, über qualitative Ziele wie der Entwicklung von "centers of excellence" in der Forschung und ihrer regionalen Vernetzung mit unterschiedlichen Praxisfeldern, hin zu konkretisierungsbedürftigen komplexen Zielsetzungen wie einer Studienreform, die von den Schwerpunktsetzungen in der Forschung her gedacht ist, die zugleich durch Einbeziehung überfachlicher Inhalte ein breites Qualifikationsprofil vermittelt, die frühzeitig an unterschiedliche Praxis heranführt und die den Anforderungen der Internationalität genügt. Diese sehr allgemein formulierten Ziele waren im Berichtszeitraum zu konkretisieren und zu operationalisieren.

Leistungswettbewerb
Struktur- und Verwaltungsreform
Der Grundgedanke des praktischen Herangehens der Universitätsleitung an diese Aufgabe war und ist, durch Stimulierung von Leistungswettbewerb auf allen Ebenen der Universität und entsprechende Veränderung der Anreizmechanismen Veränderungsdynamik in Richtung der genannten Ziele zu erzeugen. Hieraus ergibt sich der besondere Stellenwert, der der Struktur- und Verwaltungsreform im Berichtszeitraum zukam. Ihre allgemeinen Ziele folgen aus den Anforderungen funktionierender wettbewerblicher "Markt"-Mechanismen unter den Bedingungen der Universität:
Dezentralisierung
  • Dezentralisierung der Zuständigkeiten durch Zusammenführen von Aufgaben-, Entscheidungs- und Bewirtschaftungszuständigkeit - im Verhältnis der Fakultäten zu den Organen der Gesamtuniversität ebenso wie innerhalb der Fakultäten und im Verhältnis der verantwortlichen Einheiten auf zentraler Ebene - als organisatorische Voraussetzung für Leistungswettbewerb;
Budgetierung
  • Budgetierung der den verantwortlichen Organisationseinheiten zuzuweisenden Finanzmittel in einer Globalsumme, über deren Verwendung der/die Zuweisungsadressat/in selber zu befinden hat - als zentrales Instrument der Zusammenführung der genannten Zuständigkeiten;
leistungsorientierte Mittelzuweisung
  • Bemessung der zuzuweisenden Budgets nach erbrachter Leistung - entweder über quantitative Bemessungs- und Bewertungsverfahren (durch "formelgebundene Mittelzuweisung") oder - bei Leistungen, die sich nicht oder nicht allein über formelgebundene Quantifizierungsverfahren abbilden lassen - über Verfahren der Definition und Bewertung konkreter Einzelleistungen (auf der Grundlage von "Zielvereinbarungen"), um das Budget im Sinne der Ziele des Leitbildes wirksam werden zu lassen;
Kosten- und Leistungsrechnung
  • Zuordnung von Kosten und Leistungen in einer neuen Rechnungslegung ("Kosten- Leistungsrechnung"), die neben die überkommene kameralistische Ausweisung von Einnahmen und Ausgaben tritt und Transparenz hinsichtlich der leistungsbezogenen Effektivität und Effizienz haushaltsrelevanter Maßnahmen ermöglicht - als Voraussetzung sachgemäßer Entscheidungen der die Budgets Bewirtschaftenden wie des Controllings der das Budget festsetzenden Instanzen;
Kundenorientierte Verwaltung
  • Verwaltungsreform in Orientierung auf das Selbstverständnis kundenorientierter Dienstleister und als Voraussetzung dafür, dass das neue Zusammenspiel zwischen zentral und dezentral Verantwortlichen funktionieren kann;
Transparenz durch IuK-Technologie
  • Umfassende Entwicklung und Einsatz der IuK- Technologie - als Instrument der Herstellung von Transparenz aller Leistungsbeziehungen untereinander, damit einer strategischen Entwicklungsplanung sowie der Beschleunigung wie Effektivierung von Verwaltungsvorgängen jedweder Art;
Leitentscheidungen durch die Gremien
  • Neubestimmung der Aufgaben der Gremien im Sinne einer Entlastung von Verwaltungsroutine und der Konzentration auf Richtungs- und Grundsatzentscheidungen - als "natürliche" Konsequenz einer verstärkten Selbststeuerung des Systems nach "Markt"-Mechanismen.

Die in Verfolgung dieser Ziele im Berichtszeitraum vollzogenen Schritte werden im folgenden Kapitel I ("Strukturreform") dargestellt. In den weiteren Kapiteln II - VII folgen Darstellungen zur Konkretisierung und Operationalisierung des Leitbildes der Universität auf ihren spezifischen Aufgabenfeldern. Allgemeine Ziele dabei waren:

Ansicht des "Stammgeländes” der Universität mit Hauptgebäude (links), Nordgelände (rechts) und ehemaligem Telefunken-Hochhaus (oben). Stammgelände der TU

Vernetzung
regionale Technologiepolitik
Grundlagen-
forschung
Einheit von Forschung und Lehre
Auf dem Feld der Forschung: Vernetzung von Forschungspotentialen - im Sinne inneruniversitärer Schwerpunktbildung, aber auch die Hochschule übergreifend, die Universitäten Berlins und Brandenburgs ebenso einbeziehend wie die außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Einrichtungen der Wirtschaft und Industrie in diesem Raum; Orientierung solcher Kooperationsstrukturen auf Aufgabenstellungen von hoher Bedeutung für die regionale Technologiepolitik Berlins; Stärkung der Grundlagenforschung als der Aufgabe der Universitäten, die maßgeblich ihre Identität - nicht zuletzt im Verhältnis zu den Fachhochschulen - bestimmt; Wiedergewinnung einer lebendigen Austauschbeziehung auf Gegenseitigkeit von Forschung und Lehre.

Steigende Anfängerzahlen
Evaluation der Studiengänge
Verbesserung des Service
Bemessung der Leistungen in der Lehre
Multimedia
Modellprojekte
Auf dem Feld der Lehre: Steigerung der Attraktivität insbesondere der ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge (sich ausweisend in Studienanfängerzahlen), Evaluation und Reform der Studiengänge im Sinne des oben bereits in seinen verschiedenen Momenten zitierten Leitbildes; Verbesserung der Serviceleistungen für die Studierenden auf der Ebene der Fakultäten wie der zentralen Universitätsverwaltung; Entwicklung von Kennziffern und Verfahren zur Bemessung von Leistungen in der Lehre, dies insbesondere unter Beteiligung der Studierenden; verstärkter Einsatz multimedialer Lehr- und Lernmittel; Förderung von Studienreformprojekten als Modellversuche.

Gesellschaft
Alumni
kultureller Ort
Auf dem Feld der Dienstleistungen: Intensivierung der Kommunikations- und Kooperationsbeziehungen der Universität mit allen gesellschaftlichen Kräften; Pflege der Beziehungen der Universität zu ihren Alumni und den ihr über die Gesellschaft der Freunde Verbundenen; Erweiterung und Vertiefung des Dialoges mit der Öffentlichkeit; Präsentation der Universität als ein Ort kulturellen Gesprächs und kultureller Ereignisse in der Stadt und der Region.

Frauenförderung Zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen in Forschung, Lehre und den sonstigen Arbeitsbereichen der Universität: Steigerung der Attraktivität der Studiengänge insbesondere der Ingenieurwissenschaften für Studentinnen; Maßnahmen, um die Berufungschancen von Frauen sowie ihre Karrierechancen in den sonstigen Bereichen der Universität zu erhöhen; Verbesserung der Situation von Frauen an der Universität allgemein.

corporate identity Auf dem Felde der inneren Organisation des "Arbeitsplatzes Universität": Eine Universität, an der es eine Lust ist, zu arbeiten - auf Grund der Effektivität ihrer Arbeitsorganisation ebenso wie auf Grund der Kultur des Umganges miteinander, der sozialen Dienste, die sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anbietet und der in all dem begründeten Identifikation aller in ihr Zusammenwirkenden mit ihren Aufgaben.
Vor dem Hauptgebäude Vor dem Hauptgebäude

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