Rechenschaftsbericht 1999/2000 TU Berlin

Rechenschaftsbericht 1999/2000


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3. 1 Leitlinien für die Studiengangentwicklung

Verabschiedung durch den Akademischen Senat Im Februar 1999 wurde dem Akademischen Senat von der Universitätsleitung der Entwurf von Leitlinien für die Studiengangsentwicklung vorgelegt. Der Akademische Senat verständigte sich auf die Einsetzung einer Arbeitsgruppe, die unter Leitung des Zweiten Vizepräsidenten und im Benehmen mit den Fachbereichen den Entwurf überarbeiten sollte. Im Februar 2000 verabschiedete der Akademische Senat auf der Grundlage des mehrfach überarbeiteten Entwurfes die "Leitlinien für die Weiterentwicklung von Studiengängen an der Technischen Universität Berlin".

Die dann weiter erläuterten 10 thesenartig zusammengefassten Leitlinien lauten:

Für die Studiengänge an der Technischen Universität Berlin gilt:

  • Sie basieren auf der Einheit von Forschung und Lehre.
  • Sie zielen auf hohe fachliche und soziale Kompetenz.
  • Sie verfolgen TU-spezifische Studienziele.
  • Sie bieten Chancengleichheit.
  • Sie sind gut studierbar.
  • Sie zeichnen sich durch Internationalität aus.
  • Sie enthalten überfachliche Studienanteile.
  • Sie sind praxisorientiert.
  • Sie sind modular aufgebaut und integrieren moderne Lehr- und Lernformen
  • Sie werden durch qualitätssichernde Maßnahmen begleitet.

Grundlage für Zielvereinbarungen Zur praktischen Bedeutung der Leitlinien heißt es: "Der Akademische Senat betrachtet die Leitlinien als Grundlage für die Abfassung von Zielvereinbarungen in der Lehre sowie für die künftigen Evaluationen der Studiengänge. Im Rahmen der Zielvereinbarungen zwischen der Hochschulleitung und den Fakultäten werden Art und Umfang von Maßnahmen zur Erfüllung dieser Leitlinien verbindlich vereinbart. Grad und Erfolg der Umsetzung werden über die Lehrleistungskriterien budgetwirksam bewertet. Die Fakultäten sind aufgefordert, die bestehenden Studiengänge anhand der Leitlinien zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Neue Studiengänge sollen unter Berücksichtigung dieser Leitlinien konzipiert werden.

Studienreformaktivitäten der Fachbereiche im Kontext der Leitlinien:
Die bisherigen Reaktionen der Fachbereiche auf den Leitlinienbeschluss und ihre Position zur Einführung gestufter Studiengänge (s. auch Kapitel 3.2) sind vielfältig. Exemplarisch sind folgende Aktivitäten zu benennen:

Fachbereich 2
  • Der Fachbereich Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften plant eine Modularisierung des erziehungswissenschaftlichen Lehrangebots, ebenso der fachdidaktischen Anteile im Lehramtsstudium, allerdings erschwert momentan die Empfehlung des Wissenschaftsrats zur Lehrerbildung die rasche Umsetzung. Es ist geplant, die Überarbeitung des Magisterstudiengangs Erziehungswissenschaften auf der Basis der Leitlinien in diesem Jahr abzuschließen.
Fachbereich 3
  • Der Fachbereich Mathematik hat in der Neufassung des Studiengangs Mathematik eine Modularisierung sowie die Einführung von Leistungspunkten vorgesehen. In Bearbeitung befindet sich die Studienordnung der Techno- und Wirtschaftsmathematik; auch sie ist im Entwurf modularisiert und enthält Leistungspunkte. Im Mathematikservice hat der Fachbereich ein modularisiertes Konzept für die Ingenieurwissenschaften entwickelt; über die Umsetzung wird zur Zeit zwischen dem Fachbereich und den servicenehmenden Fachbereichen verhandelt.
Fachbereich 5
  • Der Fachbereich Chemie plant zur Zeit die vollständige Umstellung des Diplomstudiengangs auf einen international kompatiblen gestuften Bachelor/Master-Studiengang nach dem Würzburger Modell, der ebenfalls modularisiert ist und Leistungspunkte enthält. Der Akademische Senat hat diesem Vorhaben schon zugestimmt. Es ist vorgesehen, nach erfolgter Akkreditierung den Studiengang zum Beginn des WS 2001/2002 zu beginnen.
Fachbereich 7 und 8
  • Der Fachbereich Umwelt und Gesellschaft sowie der Fachbereich Architektur halten die planerischen Studiengänge Landschaftsplanung, Stadt- und Regionalplanung sowie Architektur im Grundsatz für eine Modularisierung geeignet.
Fachbereich 9
  • Der Fachbereich "Bauingenieurwesen und Angewandte Geowissenschaft" überarbeitet zur Zeit die Studien- und Prüfungsordnung für das Bauingenieurwesen; die Leitlinien sollen Berücksichtigung finden.
Fachbereich 10
  • Der Fachbereich "Verkehrswesen und Angewandte Mechanik" plant eine Überarbeitung des Studiengangs Verkehrswesen und hat dabei bereits einen gestuften Studiengang im Blick. Zwischen dem Fachbereich "Verkehrswesen und Angewandte Mechanik" und dem Fachbereich "Maschinenbau und Produktionstechnik" wurde vor dem Hintergrund der bevorstehenden Fakultätsgründung eine Lehrkommission eingesetzt, die sich ebenfalls mit der generellen Reform der Studiengänge der Fakultät beschäftigt.
Fachbereich 12
  • Der Fachbereich Elektrotechnik plant, unmittelbar nach Fertigstellung und Akkreditierung der Bachelor/Master-Ordnung Leistungspunkte und Module auch im Diplomstudiengang einzuführen. Der Fachbereich Informatik plant ebenfalls die Einführung einer Modularisierung, die auch für gemeinsame Nutzung von Modulen im Diplomstudiengang und den gestuften Studiengängen in der Informatik und der Technischen Informatik Anwendung finden wird.

Kommission für Lehre und Studium (LSK) Ein gestufter Studiengang der Technischen Informatik mit den Abschlüssen Bachelor und Master wird zur Zeit in der Kommission für Lehre und Studium (LSK) beraten.

Aufbaustudiengang Europa-
wissenschaften
Im Berichtszeitraum neu eingeführt wurde der vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft geförderte einjährige Aufbaustudiengang Europawissenschaften, der gemeinsam mit der FUB und der HUB durchgeführt wird. Die TUB ist durch den Fachbereich Wirtschaft und Management in der Gemeinsamen Kommission der Universitäten vertreten. Der Aufbaustudiengang wird am Europäischen Zentrum durchgeführt und richtet sich vorwiegend an Absolventen der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Er verfolgt das Ziel, die Disziplinen der Rechtswissenschaft, der Finanzwissenschaft sowie der Verwaltungs- und Politikwissenschaft, die früher unter dem Begriff der Staatswissenschaften vereint waren, wieder näher zusammenzuführen und im europäischen Kontext zu behandeln.

Aufbaustudiengang Bühnenbild In Vorbereitung befindet sich der durch das EU-Programm "Leonardo" geförderte Aufbaustudiengang Bühnenbild des Fachbereichs Architektur.
Zur Eröffnung des dritten Jahrgangs des Postgraduierten- Studiengangs “Europawissenschaftenö sprach im Oktober 2000 im Lichthof der Universität der ehemalige Außenminister Prof. Dr. h.c. mult. Hans-Dietrich Genscher Prof. Dr. Hans-Dietrich Genscher

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