TU intern - April 2001 - Vermischtes

Leserbriefe

"Der Wald als CO2-Speicher",
Ausgabe 12/00

Die Ausführungen der beiden Meteorologen Gerstengarbe und Werner zur möglichen Bedeutung der Wälder als CO2-Speicher greifen m. E. etwas zu kurz. Sie beruhen offensichtlich auf der Annahme, dass diese Wälder ungenutzt blieben. Dann in der Tat würden Wälder ein ausgeglichenes System darstellen, welches letztlich nicht zur Verringerung des CO2-Anstiegs in der Atmosphäre beitragen könnte. Mit dieser Betrachtungsweise wird jedoch das enorme Potenzial übersehen, welches die Verwendung des Rohstoffes Holz im Rahmen einer nachhaltigen Nutzung für die Reduktion des weltweiten CO2-Ausstoßes beinhaltet.

Immer dann, wenn holzfossile Energieträger energieaufwendig produzierte Alternativstoffe ersetzen, ergibt sich eine entsprechend reduzierte CO2-Emission. So bindet beispielsweise 1 m3 Fichtenbauholz rund 0,7 Tonnen Kohlendioxid, wobei sich im Vergleich zu alternativen Baumaterialien (Beton, Stahl oder Aluminium) durch den geringeren Energieinput noch wesentlich größere Nettoeinsparmengen ergeben. Auch das Einsparpotenzial im energetischen Bereich sollte nicht unterschätzt werden: Wer statt mit Heizöl mit Holz heizt, erspart mit jedem verbrannten m3 Holz der Atmosphäre etwa 0,5 Tonnen Kohlendioxid.

Natürlich kann eine vermehrte Holzverwendung kein Ersatz dafür sein, alle anderen Möglichkeiten zur Reduktion von CO2-Emissionen auszunutzen; es wäre aber leichtfertig und unverantwortlich, die große Chance, die eine nachhaltige Waldbewirtschaftung bietet, nicht konsequent auszunutzen.

Prof. Dr. W. Tzschupke


"Aschenputtel TU Berlin",
Ausgabe 2-3/01

Als TU-Außenstehender empfinde ich auch die Straße des 17. Juni als eine Trennung zwischen den verschiedenen Bereichen der TU. Deswegen als eine kleine Idee für die Umgestaltung des TU-Geländes entlang der Straße des 17. Juni: Schaffen Sie doch eine zweite begehbare verbindende Ebene über der "ganzen" Straße des 17. Juni - vom Ernst-Reuter-Platz bis zum Charlottenburger Tor - mit den entsprechenden "Anschlüssen" zu allen TU-Gebäuden.

Diese Ebene würde ich abdecken mit freitragenden Dächern (gestaffelt) wie auf Flughäfen (München/Hamburg). Unterbrechen würde ich diese "Dächer" durch ein oder zwei Gebäude, die über die Straße des 17. Juni gebaut sind - siehe in Paris "Grande Arche", so dass vom Ernst-Reuter-Platz bis zum Charlottenburger Tor eine große verbindende Passage/Arkade zwischen den beiden Geländen entlang der Straße des 17. Juni entsteht. Diese Ebene ließe sich für Veranstaltungen/Kongresse/Ausstellungen nutzen.

Ausgehend von dieser Plattform (2. Ebene) sollte/könnte ein weitverzweigtes Straßen-/Wege-Netz in einer 2. Ebene zu allen TU-Gebäuden/-Institutionen geschaffen werden. Beispielsweise auf der Rückseite des Ernst-Reuter-Hauses bis zum S-Bahnhof Tiergarten. Das Netzwerk der TU-Wissenschaften könnte durch ein Straßen-Netzwerk symbolisiert werden. Die offene Wissenschaftsstadt Berlin könnte sich durch einen entsprechenden Bau, eine architektonischen Akzent repräsentieren - wobei dies nicht unbedingt der vorhergehende sein müsste.

Dr.-Ing. Konrad Wilke


"Preußenjahr",
Ausgabe 2-3/01

Ich weiß natürlich nicht, ob sich die Behandlung Preußens in der TU auf diese Seite beschränkt, aber die vorurteilsreiche Leere dieser Seite könnte zu Depressionen führen. Was hat die Vorgängerin der TU, die Technische Hochschule Charlottenburg, nicht alles Preußen zu verdanken. Kein Wort davon findet sich in Ihrem Aufsatz. Welchen ungeheuren Aufschwung hat die deutsche Wissenschaft gerade unter Preußen genommen. Weiß das denn von Ihnen keiner? Ist das nicht wert, an der TU wenigstens erwähnt zu werden? Stattdessen wird ständig von Militarismus gestammelt, keiner weiß, wie dieser "Militarismus" entstanden ist, und warum er entstehen musste. Dass die deutschen Studenten historische Analphabeten sind, ist bekannt, aber muss man das noch mit dem Abdruck von Bild und Äußerungen unterstreichen?

Ich würde gern einer Studentengruppe in meinem Brandenburg-Preußen-Museum in Wustrau für eine Diskussion zur Verfügung stehen. Wäre das ein Vorschlag?

Erhardt Bödecker


"Tötung auf Verlangen - Ende eines Tabus?",
Ausgabe 1/01

Zu dem Artikel "Tötung auf Verlangen - Ende eines Tabus?" - in der Regel mit "Sterbehilfe" oder noch besser mit "Sterbebegleitung" angesprochen - möchte ich Sie, sehr geehrte Frau Huber, und die Redaktion herzlich beglückwünschen, denn darin wird der gesamte Fragenkreis m. E. richtig, umfassend und für jedermann nachvollziehbar dargestellt.

Allerdings möchte ich darauf aufmerksam machen, dass der Bundesgerichtshof bereits in seinem Urteil zur Heimtücke bei Mitleidstötung vom 8. 5. 1991 - allerdings in den Gründen ziemlich versteckt - zu dem Zielkonflikt: "lntensivmedizinische Behandlung zur Lebensverlängerung oder Hilfe zum Sterben in Würde" sich klar für die Sterbehilfe/-begleitung, gegen sinnlose lebensverlängernde Maßnahmen ausgesprochen hat.

In der Anlage übersende ich Ihnen diejenigen Passagen des Urteils (im Wortlaut und vollständig), welche diesen Zielkonflikt betreffen. Soweit es solche Urteilstexte vermögen, werden m. E. damit den mit dem Zielkonflikt belasteten Ärzten und Angehörigen gut verständliche und eindeutige Entscheidungshilfen gegeben. Leider sind diese Texte kaum bekannt; meines Wissens wurden sie weder in dem diesbezüglichen Urteil des OLG-Frankfurt von 1998 (?) noch in den Grundsätzen der Bundesärztekammer ausdrücklich erwähnt, geschweige denn zitiert.

Dipl.-Ing. Gerhard Rittstieg


Leserbriefe

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