TU Berlin gab Startschuss zu einer neuen Gründerzeit
Das Berliner Innovations- und GründerZentrum wurde vor
20 Jahren im Wedding eröffnet
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Vor 20 Jahren wurde das Berliner
Innovations- und GründerZentrum eröffnet. Initiatorin
war die TU Berlin. Das Zentrum war das erste seiner Art in Deutschland
und fand viele Nachahmer |
Berlin-Wedding ist nicht nur als kränkelnder Bezirk mit
sozialen Randlagen bekannt, sondern auch als Standort mit wirtschaftlicher
Tradition. Hier entstand von 1887 bis 1905 die AEG Maschinenfabrik.
An diesem Ort hatten weitblickende Unternehmer in den ersten "Gründerjahren"
die Nutzung der Elektroenergie vorangetrieben, die elektrische Straßenbeleuchtung
für Berlin konzipiert und die ersten U-Bahn-Züge erprobt.
Mehrere Generationen später trafen sich mitten im Arbeiterbezirk
wieder diejenigen, die mit neuen Technologien den Markt erobern
wollten. In den zwischenzeitlich modernisierten AEG-Gebäuden
wurde 1983 das Berliner Innovations- und GründerZentrum (BIG)
als erstes deutsches Zentrum dieser Art eröffnet. Initiator
der neuen "zweiten Gründerzeit" war die TU Berlin
mit ihrem damaligen Präsidenten Professor Jürgen Starnick
an der Spitze (siehe Artikel "Wie Berlin
sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zog"). Die ersten 14 Unternehmen
waren Ende November 1983 zum Einzug in die Räumlichkeiten bereit.
Sie wurden vor Ort vom Zentrumsmanagement und dem Gemeinschaftsbüro
unterstützt. Die Betreuung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
in der Vor-Gründungsphase und das BIG stellten einen neuen
Baustein im Technologietransfer der TU Berlin dar, die das Zentrum
in den ersten Jahren aus eigener Kraft und mit eigenem Personal
betrieb.
Die jungen Firmen in den backsteinroten BIG-Gebäuden entwickelten
sich rasant. Zehn von ihnen realisierten in den ersten sechs Monaten
Investitionen in Höhe von 1,3 Millionen DM. Im Juni 1985 folgte
dann die Eröffnung des "Technologie- und Innovationsparks
Berlin - TIB" in unmittelbarer Nachbarschaft der BIG-Häuser.
Mit einer Mischung aus Forschungseinrichtungen der TU und der Fraunhofer-Gesellschaft
sowie kleinen und mittleren Firmen machte das Areal seinem Namen
alle Ehre. 1990 gab es dort von anfangs 26 Mitarbeitern 1450 Beschäftigte.
Aktuell sind mehr als 3100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf
dem Standort tätig. Bis heute haben rund 270 Unternehmen ihre
Start- und Entwicklungsphase im BIG/TIB realisiert. Das Ziel der
TU-Initiatoren, die an ihrer Seite die Berliner Politik hatten,
war erreicht: Aus Wissenschaftlern wurden Unternehmer. "Die
Initiative der TU Berlin, unterstützt durch eine vorausschauende
Wirtschaftspolitik", resümiert der heutige Berliner Wirtschaftssenator
Harald Wolf, "machte Berlin zum Vorreiter bei der Entwicklung
dieser wirtschafts- und innovationsfördernden Infrastruktur."
Die Kombination aus Grundstücksmanagement, Betreuungsangeboten
für Start-up-Firmen sowie umfangreichen Serviceleistungen machte
in den folgenden Jahren nicht nur an der Spree Schule. Charakteristisch
für die Berliner Gründungswelle nach der politischen Wende
war, dass überwiegend die Standorte der ehemaligen Akademie
der Wissenschaften der DDR in Adlershof und in
Buch gefördert
wurden. PHÖNIX, MINERVA oder FOCUS heißen heute die zahlreichen
Zentren und Parks, die auf bezirklicher Ebene entstanden sind.
Eine Studie, die von Dr. Florian Seiff, Geschäftsführer
der heutigen Betreibergesellschaft Innovations-Zentrum Berlin Management
GmbH (IZBM), und seinem Kollege Dr. Gerhard Raetz zum Jubiläum
erstellt wurde, zeigt den Stellenwert der Hochschulen: "Besonders
enge Kooperationsbeziehungen bestehen zu Universitäten und
Fachhochschulen, in denen die Potenziale für neue Unternehmensgründungen
am größten sind."
Fanny Neukamp
Zahlen und Fakten zu den Gründerparks
In Berlin wurden mehr als 900 Millionen Euro für Innovationsstandorte
investiert. Dabei flossen 670 Millionen Euro an öffentlichen
Geldern. Pro geschaffenem Arbeitsplatz ergibt sich ein Förderanteil
von rund 3000 Euro. Durch die entstandenen Arbeitsplätze
fließen jährlich mehr als 100 Millionen Euro in
die öffentlichen Kassen zurück. Aktuell sind 1100
Firmen mit rund 13000 Mitarbeitern in den Berliner Zentren
angesiedelt. Rund 10 Prozent der Firmen (95) sind im BIG/TIB
beheimatet. 15 Betreibergesellschaften sind für 22 Zentren
und Parks tätig. Rund 40 Prozent der Parks wurden durch
private Investoren initiiert. Bislang nutzten mehr als 2000
Firmen die Parks für ihre Start- und Entwicklungsphase.
www.izbm.de
stt
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