TU-Personalversammlung
Kritik am Vertrag
"Umbau, Abbau, Raubbau" war das Motto der TU-Personalversammlung
Anfang Dezember. Diskutiert wurde über die aktuelle finanzielle
Situation der Universität einschließlich der geforderten
Budgetkürzung und den kürzlich abgeschlossenen Hochschultarifvertrag
(s. Artikel "Tarifverträge
abgeschlossen").
Seit 1988 seien allein bei den Professorinnen und Professoren 46,6
Prozent der Stellen weggefallen, erklärte die Personalratsvorsitzende
Michaela Müller-Klang. TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler
machte unmissverständlich deutlich, dass er die vom PDS-Wissenschaftssenator
geforderte Kürzungssumme von 29,3 Mio. Euro (HU: 22,8 Mio.
Euro, FU: 22,9 Mio. Euro) nicht akzeptieren werde.
Die Personalversammlung verabschiedete eine Resolution, in der
die Rücknahme der Kürzungen im Hochschul- und Bildungsbereich,
mehr als 85000 ausfinanzierte Studienplätze in Berlin und gut
ausgebaute Hochschulen gefordert werden.
Viele Fragen hatten die Beschäftigten zu dem im Tarifvertrag
ausgehandelten Modell Gehaltsreduzierung gegen Arbeitszeitreduzierung.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beklagten, dass sich seit Jahren
das Arbeitsvolumen stetig erhöht habe und Überstunden
zuhauf anfielen. Die geringere Vergütung der Arbeitszeit mit
freien Tagen zu kompensieren habe mit der Realität an einer
Forschungseinrichtung nichts zu tun, so die Kritik mancher Beschäftigten
an GEW und ver.di, die sich für dieses Modell stark gemacht
hatten.
Völlig offen sei zurzeit, wie die Drittmittelgeber reagieren
werden, wenn der Tarifvertrag in Kraft trete, sagte die 3. Vizepräsidentin
Ulrike Strate. Man habe sie angeschrieben, aber noch keine Reaktion.
Sybille Nitsche
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